11.
2004
Herren NLA: Wenn das Spiel zur Nebensache wird
Es ist bekannt, dass Brendler und Parviainen schon seit
dem Sensecup nicht gut aufeinander zu sprechen sind. Bereits im Hinspiel leistete
sich Parviainen eine Entgleisung. Brendler verzichtete trotz Videobeweis
darauf weitere Schritte einzuleiten, akzeptierte jedoch die Entschuldigung per
E-Mail aus St. Gallen nicht und ging seinem Gegenüber im Cupspiel konsequent aus
dem Weg.
Schon nach der ersten Drittelspause zeigte Iiro Parviainen deutlich, dass er
auch heute nicht daran dachte die Vergangenheit ruhen zu lassen. Zurück aus der
Kabine legte er sich, sein Gegenüber karikierend, eine Krawatte um den Hals. Mehr
als ein Kopfschütteln hätte er damit bei Brendler wohl kaum ausgelöst, aber nach
wiederholten wüsten Beschimpfungen hatte auch der Innerschweizer genug und
die Situation eskalierte. Brendler ging Richtung St. Galler Bank und winkte sein
Gegenüber zu sich. Dieser liess sich natürlich nicht zweimal bitten. Nach einem
kurzen Wortwechsel wandte sich dann Brendler wieder ab und zog sich zurück.
Parviainen hatte allerdings noch nicht genug und setzte nach. Auch die Ermahnung
durch die Schiedsrichter brachte nichts und so verwiesen die beiden
Unparteiischen die beiden Trainer des Feldes. Dies war allerdings noch nicht der
Schlusspunkt dieser unrühmlichen Ereignisse. Diesen setzte Parviainen in den
Katakomben. „Einer hat die Hand erhoben und zugeschlagen und ich war es nicht!“
meinte Brendler nach dem Spiel. „So kann es einfach nicht weitergehen. Der
Verband muss jetzt einfach mal reagieren. Sie können auch uns beide sperren."
Das eigentliche Spiel war hingegen eher unspektakulär. Rychenberg kontrollierte das Spiel von Anfang an und stand in der Defensive sehr sicher. Lediglich die Offensivabteilung brauchte 20 Minuten um auf Touren zu kommen, erhöhte das Score danach aber regelmässig. Umstritten war lediglich der erste Treffer des Heimteams. Eichmann spielte den Ball statt hinter dem Tor durch ans Gehäuse. Der Ball sprang hoch und wäre eigentlich eine sichere Beute von HCR-Keeper Bosshard geworden. Dies verhinderte Lassi Vänttinen mit einem klar regelwidrigen Rempler. Markus Neimo hatte danach keine Probleme das verwaiste Tor zu treffen. Auch das 7:1 war eher kurios. Iiro Parviainen nahm bei einer Strafe gegen Leemann den Torhüter raus und suchte mit 6 gegen 4 Feldspielern den zweiten Treffern. Bevor dies gelang nutzte hingegen Radim Cepek die Gunst der Stunde zu einem Shorthander. Den spielerischen Schlusspunkt setzte schliesslich Othmar Schärli, welcher bereits das Score eröffnet hatte. Der verlorene Sohn brachte also keine Geschenke mit. Einen letzten Grund zum Schmunzeln hatten dann die Zuschauer bei der Auszeichnung der besten Spieler. Auf Seiten der Gäste wurde nämlich Reto Weber aufgerufen. Captain Tom Weber nahm dann den Preis in Empfang und wird seinem Bruder sicher einige der Schoggistengeli vermachen.
Waldkirch-St. Gallen - HC Rychenberg 2:8
(0:1, 0:3, 2:4)
Kreuzbleiche, St. Gallen - 320 Zuschauer
SR: Dönz / Kretz
Tore: 13:58 Schärli (Grunder) 0:1, 22:45 Kern (Eichmann, Ausschluss
Kläger) 0:2, 27:31 Eichmann 0:3, 32:12 Cepek (Zürcher) 0:4, 40:42 Cepek
(Schuler) 0:5, 46:30 Neimo (Vänttinen) 1:5, 48:41 Weber (Kern, Ausschluss Moser)
1:6, 55:05 Cepek (Ausschluss Leemann) 1:7, 56:23 Müller (Neimo, Ausschluss
Leemann) 2:7, 56:58 Schärli (Weber) 2:8
Strafen: Waldkirch 4x2' plus 1x5' (Moser) plus 1x10' (Parviainen), HCR
4x2' plus 1x10' (Brendler)
Waldkirch: Fritsche; Stauffer, Niiranen, Kläger, Preisig; Vänttinen,
Neimo, Müller, Bischof, Furrer, Moser, Wick
HCR: Bosshard; Eichmann, L. Widler, Schärli, Weber, Ch. Widler, Nordlund;
Schuler, Cepek, Zürcher, Kern, Grunder, Vollenweider, Schmid, Leemann,
Steinholtz, Peter
Bemerkungen: Waldkirch ohne Valt (verletzt), Rychenberg ohne Bösch
(verletzt), Taisch (Ferien); 3. Steinholtz verletzt ausgeschieden, 31:45 TimeOut
Waldkirch, 33. Lattenschuss Leemann, 33. Nordlund verletzt ausgeschieden, 54:40
- 55:05 / 55:11 - 55:25 / 55:30 - 56:17 / 56:19 - 56:23 Waldkirch ohne Torhüter,
57:59 Brendler/Parviainen auf Tribüne verwiesen
Best Players: Preisig / Weber