03.
2004
Herren NLA: Wiler bestraft zu passives Köniz und feiert 9. Halbfinalsieg in Serie
Das Resultat des dritten Spiels fiel am Ende mit 5:4 zwar
knapp aus. Doch bei einem 3:0 in einer Serie muss man nicht gross über wenn,
hätte und vielleicht diskutieren, zumal die Könizer über die gesamte Serie
zuwenig fürs Spiel taten. Selbst im alles entscheidenden dritten Spiel agierten
sie lange zu passiv und warteten nur auf Fehler im Wiler
Spielaufbau.
Die Stadtberner, welche nun nach drei
Halbfinalqualifikationen immer noch ohne Sieg dastehen, bezahlen nun das
Lehrgeld, welches auch Wiler zahlte, um im vierten Anlauf erstmals ins Finale
vorzustossen. Playoff-Erfahrung ist nicht nur eine Floskel, sondern eine
sportliche Weiterentwicklung eines Teams. Ebenso wie es dann noch eine weiteren
Schritt braucht, um in einem Finale erfolgreich zu sein. Wiler-Ersigen kann
diesen Schritt nun zum dritten Mal in Serie in Angriff nehmen. Darauf kann das
Team stolz sein, auch wenn es noch nicht am Ende des Weges angelangt ist. Ob
Wiler nun das dritte Team nach Rot-Weiss und Malans sein wird, das sich mit
Meisterehren schmücken kann, bleibt abzuwarten. Verrückt machen braucht sich die
Berger-Truppe indes nicht. Wie sagte der neue SVWE-Cheftrainer des SVWE doch vor
den Playoffs. „In einem Playoff-Final kann schliesslich ein kleines Detail
entscheiden. Eine Garantie auf den Titel gibt es nicht. Man kann ebenso gut
dreimal in Serie verlieren und dann viermal in Serie gewinnen.“ Er weist dabei
auch auf seine Malanser Finalbilanz von 3:3 hin. Doch von den Niederlagen
spreche niemand, Berger kennt man nur als Meistermacher. Gut, wenn das so
bleibt...
Allem Unbill getrotzt
Die Ausgangslage
für Wiler-Ersigen vor dem dritten Halbfinalspiel war nicht eben vorteilhaft. Die
Cupniederlage im Hinterkopf, der erneute Ausfall von Teamleader Matthias
Hofbauer und das krankheitsbedingte Fehlen von Playoff-Topskorer Adrian
Zimmermann (4 Tore in den bisherigen zwei Spielen) liess Böses erahnen. Zudem
musste Cheftrainer Thomas Berger, welche so grossen Wert auf Stabilität und
Kontinuität legt, seine Blöcke erneut kräftig durcheinander wirbeln. So lief
Christoph Hofbauer notgedrungen erstmals als Center auf. Dies im komplett
neu zusammen gewürfelten ersten Block, der seit dem Ausfall von Matthias
Hofbauer kaum mehr Einfluss auf das Wiler Spiel hatte. Die Massnahme von Berger
lief vorerst ins Leere. Erneut kassierte der erste Block die zwei ersten
Gegentore und war durch den Ausschluss von Keller indirekt am
3:2-Führungstreffer Köniz` beteiligt.
Dass Wiler zu diesem Zeitpunkt noch im
Spiel war, lag einmal mehr an der Formation um Schwerarbeiter Hedlund. Die
Abwehr der Gäste wirkte ob des aggressiven Forechecking des Schwedens völlig
verunsichert und verlor zahlreiche Bälle. Einer dieser Ballverluste führte zur
1:0-Führung Wilers in der 4 Minute. Dazu zeigte sich Hedlund einmal mehr auch
als Kunstschütze beim erneuten Führungstreffer nach 17 Spielminuten. Doch dann
schlug auch die Stunde des „Zaelgli-Clan“ im ersten Block. Innerhalb von nur
zwei Minuten schaffte das Heimteam die Spielwende, dank zwei Toren von Keller
und Flury. Dazwischen hatte noch Zurflüh getroffen, der seinen kurzfristig
erfolgten Einsatz an Stelle Zimmermanns mit zwei Toren rechtfertigte. Danach
verpasste es das Heimteam zwar in Ueberzahl den Sack zuzumachen, beklagte in der
Folge auch noch Pech mit zwei Stangentreffen. Als dann Luginbühl alleine vor
Steck auch noch scheiterte und Köniz prompt das Anschlusstor gelang, schien sich
die schlechte Chancenauswertung zu rächen. Doch Wiler kämpfte mit aller
Entschlossenheit für den Sieg und überstand auch noch eine Unterzahlsituation
kurz vor Spielende schadlos.
SV Wiler-Ersigen – Floorball Köniz 5:4 (2:1, 3:2, 0:1)
Sportzentrum, Zuchwil - 900 Zuschauer
SR: Schwingenschrot/Servodio
Tore: 4. Zurflüh (Hedlund) 1:0. 6. Dunkel 1:1. 17. Hedlund (Gerber) 2:1, 21. Jungo (Cantin) 2:2, 28. Bigler (Dunkel, Ausschluss Keller) 2:3, 31. Keller (Chr. Hofbauer) 3:3, 32. Zurflüh (Ahlqvist) 4:3, 33. Flury (Chr. Hofbauer) 5:3, 52. Uhlin (Bigler) 5:4
Strafen: Wiler 2x2', Köniz 3x2' und 1x10' (Dunkel)
Wiler-Ersigen: Ryffel; Flury, Schneeberger; Luginbühl, Chr. Hofbauer, Keller; Ahlqvist, Bichsel; Hedlund, Gerber, Zurflüh; Moesch, Schärli; Brechbühl, Mühlethaler, Rüegsegger
Floorball Köniz: Steck; Wälchli, Yungo; Wermuth, Uhlin; Ott; Gerber, Dunkel, Cantin; Balmer, Bigler, Pergelius; Wanner, Zingg, Köstinger
Bemerkungen: Wiler-Ersigen ohne M. Hofbauer (verletzt), A. Zimmermann (krank), Koch, Reinmann und Kellenberger (Ersatz); Köniz ohne Minder, Gehr, Lüthi, Baldinger (alle Ersatz), Beyeler (überzählig), Kissling und Pons (beide verletzt)
Best Players: Zurflüh / Uhlin