10.
2004
Herren NLA: Wiler demontiert Köniz
Wiler Trainer Thomas Berger hat auch schon andere, weit unangenehmere, Abende an der Bande verbracht als am Samstag in Köniz. Er, der von seine Team immer das perfekte Spiel fordert, wurde über weite Strecken mehr zufrieden gestellt als er wohl selbst vor der Partie geglaubt hätte. Jedenfalls verlief der als Spitzenkampf angekündigte Match der beiden verlustpunktlosen Teams der Liga von Beginn weg sehr einseitig. Wiler demonstrierte, dass man auch in der Lerbermatt spielerisch gutes Unihockey spielen kann. Nach einer kurzen Phase des Abtastens übernahmen die Gäste das Spieldiktat gegen ein Köniz, das sich weit zurückzog. Die ersten Chancen durch Christoph Hofbauer und Hedlund wurden nicht genutzt, doch dann ging es auf einmal schnell. Ein erster Fehler in der Abwehr der Gastgeber und schon stand es nach Kombination der Hofbauers 0:1 (11). Nur dreieinhalb Minuten später hiess es bereits 0:3. Hedlund mit einem Powerplaytor und Mühlethaler nach einem Bilderbuch-Konter der dritten Linie trafen. Der dritte Treffer übrigens eingeleitet durch Adrian Schild, der nach seinem Kreuzbandriss ein unerhofft frühes und dazu starkes Debut im Wiler Dress gab.
Physisch klar überlegen
Die Reaktion der Gastgeber blieb auch im Mitteldrittel vorerst gänzlich aus. Wiler kontrollierte die Partie nach Belieben und erstaunte vor allem auch durch die physische Präsenz, der die Gastgeber nichts entgegenzusetzen hatten, oder dann Zuflucht zu vielen Fouls im Bandenkampf nehmen mussten. Die konsequent pfeifenden Schiedsrichter Renz/Erhard ahndeten diese aber zu Recht. Nach einer Druckperiode gelang Matthis Hofbauer das erste von zwei Toren an diesem Abend, ehe erneut Hedlund in Ueberzahl via gegnerisches Bein zum 0:5 skorte. Erst jetzt liess die Konzentration im Spielaufbau und die Konsequenz in der Abwehrarbeit bei den Gästen etwas nach und so kam Köniz auf 2:5 (37.) heran. Doch die Berger-Truppe hatte die Antwort noch im gleichen Drittel parat und stellte den 5-Tore-Vorsprung innerhalb von 18 Sekunden wieder her.
4 Tore für Hedlund
Im letzten Abschnitt riskierten die Könizer, bei denen alle anderen Massnahmen zuvor (Bill vom Sturm in die Verteidigung, Reduktion auf zwei Blöcke, Time-out) nichts gefruchtet hatten, alles und versuchten es mit einem aggressiven Forechecking. Tatsächlich konnten so zwei Bälle abgefangen werden, und es stand nach 46 Minuten nur noch 4:7. Als dann noch Zurflüh auf die Strafbank wanderte, schien die Chance für die Gastgeber gekommen. Doch Wiler überstand auch die dritte Strafe der Partie dank sehr gutem Boxplay schadlos und geriet nicht mehr ins Zittern. Im Gegenteil: Mit weiteren drei Toren in den letzten fünf Minuten sorgte der Meister für ein brutales Verdikt. Besonders freuen konnten sich dabei Andreas Hedlund über vier Tore, was ihm im Wiler Dress noch nie glückte und ganz am Schluss noch Elite-Junior Krähenbühl, der die gute Vorstellung der dritten Formation mit dem Tor zum 10:4 krönte.
Streit muss unters Messer
Damit konnte SVWE-Trainer Berger endgültig zufrieden sein, im Wissen, dass er u.a. mit Kaltenbrunner, Flury, Keller und A. Zimmermann vier Spieler draussen liess, welche zum Kreis der Nationalmannschaft zählen. Ebenfalls zum dritten Mal nicht im Einsatz stand Natigoalie Daniel Streit. Der Fraubrunner hat seit einigen Wochen Schmerzen im Ellenbogen. Ein MRI ergab nun eine Knorpelverletzung, welche eine Operation nötig macht. Streit fällt damit für rund vier Wochen aus. Dies die einzige unerfreuliche Nachricht eines perfekten Saisonstarts für den Meister.
Floorball Köniz - SV Wiler-Ersigen 4:10 (0:3, 2:4, 2:3)
Lerbermatt -465 Zuschauer.
SR: Erhard/Renz.
Tore: 11. C. Hofbauer (M. Hofbauer) 0:1, 14. Hedlund (M. Hofbauer, Ausschluss Hunziker) 0:2, 15. Mühlethaler (Rüegsegger) 0:3, 28. M. Hofbauer (Luginbühl) 0:4, 31. Hedlund (Ausschluss Zingg) 0:5, 32. Cantin (Balmer) 1:5, 38. Balmer (Pergelius) 2:5, 40. Hedlund (Thorsell) 2:6, 40. Luginbühl (C. Hofbauer) 2:7, 45. Cantin 3:7, 46. Pergelius (Cantin) 4:7, 55. Hedlund (Gerber) 4:8, 57. M. Hofbauer (Bichsel, Ausschluss Dunkel) 4:9, 60. Krähenbühl (D. Zimmermann).
Strafen: Köniz 6x2 Min, Wiler 3x2 Min.
Köniz:?
SVWE: Kellenberger; Schneeberger, Koch; Thorsell, Bichsel; Schild, D. Zimmermann; Luginbühl, M. Hofbauer, C. Hofbauer; Hedlund, Gerber, Zurflüh; Rüegsegger, Mühlethaler, Krähenbühl; A. Zimmermann.
Bemerkungen: Wiler ohne Streit und Keller (verletzt), Flury und Brechbühl nicht eingesetzt. Laitinen und Kaltenbrunner überzählig. Best players: Cantin/M. Hofbauer.