03.
2003
Herren NLA: Wiler liegt 2:0 in Front
Pechvogel Otti Schärli, der wegen einer Zerrung den Playoff-Start von der Tribüne aus verfolgen musste, hatte im Vorfeld zuversichtlich gewirkt. "Immer, wenn wir in dieser Saison unter Druck standen, haben wir unsere besten Leistungen gezeigt." Zumindest nach dem ersten Wochenende und zwei Siegen kann man das Fazit ziehen, dass der Vizemeister auch diesmal im entscheidenden Moment parat war. Am Samstag noch nüchtern und unspektakulär und am Ende auch glücklich, am Sonntag dann aber dominant und teilweise herrlich kombinierend. Fazit: Die 2:0-Führung in der Serie gegen den Qualifikationssieger aus Winterthur ist verdient. Auch die Statistik untermauert dies:. Von bislang sieben gespielten Dritteln hat Wiler deren fünf gewonnen, nur eines verloren und blieb in beiden Spielen bis zur zweiten Pause ohne Gegentor. Es ist dem Söderberg-Team also gelungen, die in der normalen Meisterschaft zu hohe Fehlerquote auf ein Minimum zu senken, zudem arbeitet das Team als Kollektiv sehr gut nach hinten und schirmt den souverän aufspielenden Reto Ryffel bislang hervorragend ab.
Herrliche Spielzüge und Playoff-Stimmung
Mit der Sicherheit in der Defensive erwachte beim Heimspiel vom Sonntag auch die Kreativität in der Offensive, unterstützt von der Treibhaus-Atmosphäre in der
gefüllten Zuchwiler Sporthalle. Schon im Startdrittel spielte nur Wiler-Ersigen. Die 2:0-Führung war angesichts der krassen Ueberlegenheit, drei Stangenschüssen und einem aberkannten Treffer sogar zu knapp. Das Bild änderte sich auch im Mittelabschnitt nicht gross. Immerhin war nun erstmals so etwas wie Playoff-Stimmung zu spüren, tauschten die Akteure einige Nettigkeiten in den Zweikämpfen aus. Treu blieb dem Söderberg-Team in dieser Phase einzig die ungenügende Torausbeute. Zwei weitere Stangenschüsse und eine handvoll verpasster Top-Chancen hielten Rychenberg im Spiel, das aber seinerseits von den teilweise grosszügig ausgesprochenen Freistössen nahe dem Wiler Tor nicht profitieren konnten.
Der dritte Block schlug zu
Im Schlussabschnitt schien sich dann die Partie vom Samstag zu wiederholen. So legte Wiler in Unterzahl erst zum 3:0 vor, doch dann trafen die Zürcher im zweiten Powerplay zum 3:1 (47.). Der Start zur neuerlichen Aufholjagd? Weit gefehlt, denn Youngster Keller traf mit einem seiner bekannten Backhandschüsse postwendend zum 4:1 (48.). Rychenberg endgültig am Boden? Gewiss nicht: Innerhalb von nur drei Sekunden (!) erzielten sie den Anschluss zum 4:3 (52.). Nun zeigte sich aber die Wichtigkeit eines dritten Blockes. Söderberg brachte die dritte Formation im Gegensatz zum Vortag als Ganzes und diese harmonierte ausgezeichnet. Zimmermann und Brechbühl erzielten zwei in Entstehung und Vollendung herrliche Treffer. Sie untermauerten damit eindrücklich die Wichtigkeit des Kollektivs, welches beim SVWE an diesem ersten Playoff-Wochenende hervorragend zum Tragen kann.
Serie noch nicht entschieden
Nun steht es 2:0 in der Serie, Wiler hat drei Matchbälle und das Spiel vom Mittwoch ist für den Vizemeister nicht unbedingt von kapitaler Bedeutung. Wird man deshalb wieder das fehlerhafte Wiler zu sehen bekommen?! Wohl kaum, denn die Chance auf eine Finalqualifikation hat man nicht alle Tage, und dass sich Rychenberg bereits aufgegeben hat, darauf wird im SVWE-Lager niemand spekulieren. So gesehen gilt die alte Sportler-Weisheit: Das nächste Spiel ist das Wichtigste der ganzen Saison.
SV Wiler- Ersigen – Rychenberg Winterhur 6:3 (2:0, 0:0, 4:3)
Sportzentrum Zuchwil. 780 Zuschauer
SR: Baumgartner/Kläsi.
Tore: 10. Gerber (Hofbauer) 1:0, 14. R. Luginbühl (Jihde) 2:0, 44. Zurflüh (Ausschluss Gerber!) 3:0, 47. Schuler (Zürcher, Ausschluss Koch) 3:1, 48. Keller (Moesch) 4:1, 52. (51.53). Leemann (Rufer) 4:2, 52. (51.56) Schuler (Cepek) 4:3, 55. Zimmermann (Bichsel) 5:3, 56. Brechbühl (Mühlethaler) 6:3.
Strafen: Je 2x2 Minuten.
SVWE: In der gleichen Aufstellung wie am Samstag.
Rychenberg: Mit Leemann in der Startaufstellung anstelle von Dolski