10.
2015
Hulmi holt den Hammer raus
Mit 6:4 hat Alligator Malans am Samstag den Spitzenkampf zuhause gegen Floorball Köniz für sich entschieden. Die Intensität war dabei lange grösser als der spielerische Gehalt, erst im Schlussdrittel bewies Malans mehr Effizienz. Mit dem Sieg rückt es auf den zweiten Rang vor.
Vor einem halben Jahr lieferten sich Alligator Malans und Floorball Köniz eine hitzige Playoff-Halbfinalserie, welche erst im siebten Spiel zu Gunsten der Herrschäftler entschieden wurde. Da beide Equipen nur wenige Änderungen erlebten, waren die Emotionen im gestrigen ersten Aufeinandertreffen auch rasch wieder auf Play-off-Niveau. Spielerisch hingegen waren die Play-offs noch weit weg. Viel Einsatz und Hektik, viele Scharmützel und Unsauberkeiten nach Zweikämpfen, aber wenig zusammen hängende Aktionen prägten beidseits das Bild.
Laufen statt Passen, hiess das Motto - «Schweizer Spieler laufen mehr und denken weniger», dürfte sich der auf der Tribüne zuschauende Schweizer Nationaltrainer David Jansson wie so viele seiner schwedischen Landsleute wohl auch gedacht haben. Anders sah es der Malanser Trainer Daniel Hahne. «Ja», sagte der Schwede, «ich bin zufrieden. Wir wollten, ja müssen aggressiv spielen, um zu gewinnen». Sein Team habe viel Ballbesitz gehabt und viele gute Chancen kreiert. «Der letzte Pass fehlte etwas, aber gut, dass wir zu so vielen Chancen gekommen sind».
Die Entscheidung fiel in der 56. Minute als der neue Malanser Finne Janne Hulmi kunstvoll ein Zuspiel von Nino Vetsch volley zum 5:3 ins Netz drosch. Für Flügel Vetsch der dritte Assist am gestrigen Abend. Zuvor hatten Lukas Veltsmid und Mike Jäger mit einem Doppelschlag innert 30 Sekunden das Spiel zu Gunsten der Malanser gekehrt (50.), nachdem Köniz zu Beginn des Schlussdrittels mit 4:3 in Führung gegangen war. Ohne Torhüter versuchten die Berner erfolglos in den Schlussminuten ihr Glück. Remo Buchli traf erst für Malans zum 6:3 (58.), ehe Manuel Maurer noch der vierte Könizer Treffer gelang (59.).
Dass wenige Tore fielen, lag auch an den beiden souverän aufspielenden Torhütern Martin Hitz (Malans) und Samuel Thut (Köniz). Die ersten beiden Treffer im Startdrittel kamen jeweils in Überzahl zustande. Erst traf der Könizer Schwede Christian Kjellman (3.), dann sah er von der Strafbank aus den Ausgleich von Hulmi (6.). Wie einfach Tore schiessen wäre, zeigte Tim Braillard in der 32. Minute, als er nach einem langen Lauf durch die Mitte einfach mal drauf hielt. Fünf Minuten später glich Nino Wälti aber wieder aus. Die kläglichste Szene bot der Könizer Topskorer Jens Frejd, dessen einhändig vorgetragener «Zorro-Penalty» neben dem Tor landete (24.). Vor einem allfälligen Wiedersehen in den Playoffs muss der Schwede noch ein wenig üben. Trainer Hahne macht sich darüber noch gar keine Gedanken. «Mir ist egal, gegen wen wir im nächsten Spiel antreten. Wir wollen einfach jedes Spiel gewinnen». Ein guter Vorsatz.
Alligator Malans - Floorball Köniz 6:4 (1:1, 1:1, 4:2)
Lust Maienfeld. - 382 Zuschauer. - SR Hürzeler/Peter.
Tore: 3. Kjellman (Graf/Ausschluss Patrick Vetsch) 0:1. 6. Hulmi (Friolet/Ausschluss Kjellman) 1:1. 32. Braillard (Nino Vetsch) 2:1. 37. Wälti (Berweger) 2:2. 44. Baumann (Castrischer) 2:3. 49. (48:29) Veltsmid (Nino Vetsch) 3:3. 50. (49:00) Jäger (Friolet) 4:3. 56. Hulmi (Nino Vetsch) 5:3. 58. (57:23) Buchli (Berry) 6:3 (ins leere Tor). 59. (58:23) Maurer (Wälti) 6:4 (Köniz mit sechs Feldspielern).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Malans, 2mal 2 Minuten gegen Köniz.
Malans: Hitz; Tromm, Berry; Patrick Vetsch, Veltsmid; Friolet, Gartmann; Koller; Laely, Braillard, Buchli; Nino Vetsch, Hulmi, Domioni; Nett, Hartmann, Jäger.
Köniz: Thut; Kaspar Schmocker, Simon Müller; Graf, Herzog; Castrischer, Christian Ledergerber; Kuchen; Frejd, Kjellman, Jonas Ledergerber; Wälti, Berweger, Maurer; Dumauthioz, Streit, Oliver Schmocker; Antener.
Bemerkungen: Malans ohne Vogt, Köniz ohne Pillichody, David Müller. - 8. Lattenschuss Buchli, 24. Frejd verschiesst Penalty.- 57:36 Time-out Köniz, anschliessend mehrheitlich ohne Torhüter. - Hitz und Jonas Ledergerber als beste Spieler ausgezeichnet.
Zeitungsbericht "Schweiz am Sonntag"