03.
04.
2018
NLA Männer | Autor: HC Rychenberg Winterthur

Johnsson zieht HCR die Zähne

Auch im dritten Spiel seiner Halbfinalserie findet der HC Rychenberg kein Rezept gegen Wiler-Ersigens starke Defensive. Nach dem - zu deutlichen - 1:7 in Kirchberg stehen die Winterthurer mit dem Rücken zur Wand.

Johnsson zieht HCR die Zähne Daniel Johnsson zeigte gegen Winterthur seine Klasse. (Bild: Dieter Meierhans)

HCR-Trainer Rolf Kern hatte sich gewünscht, mit seinem Team einmal mit zwei, drei Toren in Führung zu gehen und so Titelverteidiger Wiler-Ersigen zum Nachdenken zu bringen. Zur Hälfte konnten seine Spieler diese Absicht erfüllen, ging Rychenberg doch in der dritten Minute durch einen bemerkenswerten Sturmlauf ihres Verteidigers Rasmus Sundstedt übers ganze Feld erstmals in der Halbfinalserie in Führung. Aus ihrer Komfortzone liessen sich die Berner dadurch freilich nicht locken, erst recht nicht weil Daniel Johnsson nur vier Minuten später mit einem präzisen Distanzschuss den Ausgleich markierte.

Die Führung hält nicht lange
Trotz dieses Rückschlags waren die Winterthurer voll im Spiel. Und sie waren auch wesentlich dafür verantwortlich, dass das Geschehen animierter, offener und dadurch hüben wie drüben chancenreicher war als noch in den beiden ersten Partien. Sie attackierten situativ früher, was ihnen die eine oder andere Möglichkeit einbrachte, auf der Gegenseite allerdings auch dem Gegner mehr Raum für seine zügigen Ballstafetten bot. «Es war unser bisher bestes Drittel im Halbfinal», erklärte Kern. «Dumm nur, dass wir dieses haltbare 1:1 kassierten.» Dass es bis zur ersten Pause bei diesem Spielstand blieb, lag an der auf beiden Seiten zuweilen mangelnden Genauigkeit im Abschluss sowie an den Torhütern Ruven Gruber und Nicolas Wolf.

Waren die Chancen im Startdrittel noch gleichmässig verteilt gewesen, bekamen die Berner das Geschehen zu Beginn des Mitteldrittels besser unter Kontrolle. Ab da bestimmten sie vermehrt die Gangart, da ihr Passspiel an Präzision gewann und sie daher nur noch selten durch Ballverluste schnelle Gegenstösse zuliessen. Es brauchte freilich schon einen groben Schnitzer der Winterthurer, um dem Favoriten die Führung einzubringen: Unbedrängt verlor Sämi Gutknecht in der 25. Minute den Ball beim eigenen Tor und brachte so Johnsson mutterseelenallein vor Gruber in Abschlussposition. Diese nutzte der routinierte Schwede kaltblütig aus. «Solche Fehler dürfen nicht passieren, wollen wir im Halbfinal eine Chance haben», ärgerte sich Kern.

Rychenbergs Captain Nils Conrad besass kurz darauf im Powerplay eine erstklassige Ausgleichschance, sein Volley verfehlte das Tor der Berner jedoch um Zentimeter. «Eine solch gute Möglichkeit sollte man in einem Halbfinal schon nutzen», schilderte Kern die wegweisenden Minuten. «Statt dessen steht es kurz darauf, nach einem Ballverlust in der Mittelzone, 1:3.» Wieder war es Johnsson, der die Chance - mit einem Sonntagsschuss - zu nutzen wusste. Nicht erst in dieser 2-gegen-1-Situation hatte es sich gezeigt, wie gefährlich es ist, gegen das konterstarke Wiler ein offeneres Spiel zu suchen, als Rychenberg dies in den ersten beiden Begegnungen getan hatte.

Antwort auf Rückstand schuldig geblieben
Die drei Tore des abschlussstarken Schweden brachten den Favoriten in jene komfortable Lage, die er so gerne vorfindet und so gut auszunutzen versteht. Rychenberg «spielte das Mitteldrittel okay zu Ende», wie es Kern formulierte, doch fürs Schlussdrittel war es gezwungen, stärker zu öffnen. Und wie schon in den ersten beiden Begegnungen dauerte es nicht lange, bis das frischer und agiler wirkende Wiler die veränderte Situation zu seinen Gunsten nutzte. Dabei konnten sich die Berner auch auf jenes Wettkampfglück verlassen, das der HCR gegen diesen Gegner mal brauchen könnte: Beim 4:1 parierte Gruber den ersten Abschluss Joel Krähenbühls, doch der Ball prallte an dessen Stock zurück und hoppelte von da unkontrolliert an Gruber vorbei. Und beim 6:1 prallte ein abgerutschter Schuss vom Pfosten via Grubers Schulter ins Tor.

Auch wenn der dritte Erfolg der Berner im dritten Halbfinalspiel am Ende um zwei, drei Tore zu deutlich ausfiel, ging er sicherlich in Ordnung. Rychenberg war es trotz der etwas mutigeren Ausrichtung ab dem Mitteldrittel nur noch selten vergönnt, in der Offensive Akzente zu setzen. Zu selten fanden die Gäste die Lücken in der Wiler Verteidigung, nicht zuletzt weil das Passspiel zu ungenau und zu wenig flüssig war, und zu selten konnten sie sich im Eins-gegen-eins durchsetzen. Gleichzeitig nutzte das Heimteam jene Räume aus, die ihm diese offensivere Spielweise bot. So war es nicht weiter verwunderlich, dass die Winterthurer im Schlussdrittel keine passende Antwort auf den Zweitorerückstand nach vierzig Minuten fanden, zumal die Gegentore 4 und 5 unmittelbar nach Wiederanpfiff sie jeglicher Erfolgsaussichten beraubte.

Nach der neuerlichen Niederlage und lediglich zwei erzielten Toren in 270 Minuten glauben wohl nur noch die grössten Optimisten im Lager des HCR an ein Vorrücken in den Superfinal vom 22. April. Als zu stabil präsentiert sich Wiler, als dass noch ein Comeback möglich scheint. Im zweiten Heimspiel geht es nun darum, das Heimpublikum mit einem starken Auftritt zu begeistern und den «Sweep» des Qualifikationssiegers zu verhindern. Vielleicht sind dann ja auch der von seiner Hirnerschütterung sichtlich handicapierte Topskorer Fredrik Holtz und sein kranker Sturmpartner Mikko Hautaniemi wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte. Alles Weitere braucht vorerst nicht zu interessieren.



SV Wiler-Ersigen - HC Rychenberg Winterthur 7:1 (1:1, 2:0, 4:0)
Sportanlage Grossmatt, Kirchberg/BE
Schiedsrichter: Kronenberg/Kronenberg
950 Zuschauer
Wiler: Wolf; Bürki, Wittwer; Väänänen, Bischofberger; Meister, Sesulka; Krähenbühl, Hofbauer, Louis; Deny Känzig, Mutter, Johnsson; Rentsch, Laubscher, Pritzbuer.
Rychenberg: Gruber; Conrad, Sundstedt; Gutknecht, Aeschimann; Huser; Hautaniemi, Wöcke, Holtz; Kern, Koskelainen, Schaub; Schwerzmann, Grunder, Studer.
Tore: 3. Sundstedt (Hautaniemi) 0:1. 7. Johnsson (Väänänen) 1:1. 25. Johnsson 2:1. 30. Johnsson (Bischofberger) 3:1. 41. Krähenbühl (Hofbauer) 4:1. 43. Krähenbühl (Louis) 5:1. 51. Louis (Wittwer) 6:1. 58. Louis (Hofbauer) 7:1.
Strafen: 1x2 Minuten gegen Wiler (26. Meister), 4x2 Minuten gegen Rychenberg (31. Conrad, 38. Studer, 48. Schwerzmann, 56. Koskelainen).
Bemerkungen: Rychenberg ohne Borth (auf Reisen), Baumer, Niiranen (verletzt), Weder (abwesend), Haag, Lutz und Schüpbach (Ersatz), dafür mit Aeschimann und Lutz (U21). Wiler ohne Mendelin (abwesend), Affolter, Alder, Hollenstein, Tobias Känzig, Moser und Reich (Ersatz). Rychenberg mit drei Linien (Doppeleinsätze Sundstedts), ab der 41. Minute mit zwei Linien. Wiler mit drei Linien. 50:58 Time-out Rychenberg. Rychenberg von 54. bis 56. Minute in Ballbesitz mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters. Johnsson und Sundstedt als beste Spieler ihrer Mannschaft ausgezeichnet.

 

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