04.
2013
Köniz mit dem Mute der Verzweiflung
Das dritte Finalspiel hat Alligator Malans am Sonntagabend in Schönbühl mit 1:3 gegen Floorball Köniz verloren. Die ersatzgeschwächten Berner verwalteten ihren frühen 2-Tore-Vorsprung clever. Malans führt in der Best-of-7-Serie nur noch 2:1.
Der Jubel war gross gestern Abend in der schmucken Arena in Schönbühl, als der Könizer Ausnahmekönner Emanuel Antener zwei Sekunden vor Spielende das entscheidende 3:1 ins verwaiste Malanser Tor erzielte. Die Alligatoren hatten alles in die Waagschale geworfen, scheiterten aber immer wieder an der vielbeinigen Berner Abwehr. «Am Samstag hatten wir etwas Glück, iesmal zog Köniz das bessere Ende», resümierte der Malanser Angreifer Sandro Dominioni nach Spielschluss.
Zweimal nicht aufgepasst
Für Floorball Köniz standen die Vorzeichen vor dem dritten Final ungünstig. Abwehrstratege Daniel Bill fiel bereits am Samstag bei Spielhälfte aus und musste auch für Spiel 3 forfait geben. Über Nacht erkrankte auch der Schwede Frederik Djurling, so dass Köniz ohne ausländische Verstärkung und nur mit fünf Verteidigern antrat. Ein erheblicher Nachteil, bei Malans beispielsweise waren vier Söldner am Werk.
Trotzdem legten die Berner Hausherren einen Blitzstart hin. Nach elf Minuten führten sie bereits 2:0. Nino Wälti (8.) und Yves Pillichody (11.) wurde etwas zu viel Platz gelassen. Malans kam erst mit Verzögerung in die Gänge. Die beste Chance auf den Anschlusstreffer vergab Lauri Kapanen, der seinen Strafstoss kurz vor der Pause von Köniz-Torhüter Samuel Thut abgewehrt sah.
Im Mitteldrittel übernahm Malans mehr und mehr das Spieldiktat. Mit jeder Minute wurden die Angriffe wütender, aber nicht präziser. Köniz hielt die Schotten dicht, dazu war es mit Kontervorstössen stets gefährlich. Frei nach dem Motto «erst hatten wir kein Glück, dann kam noch Pech hinzu», verzeichnete Alligator auch noch zwei Lattenschüsse. Ausgleichende Gerechtigkeit für die Finalouvertüre am Mittwoch, als Köniz dreimal den Pfosten traf. Erst 59 Sekunden nach Wiederanpfiff erzielte Verteidiger Martin Joss den ersten Malanser Treffer zum 1:2. Nur wenige der 1150 Zuschauer hätten wohl gedacht, dass es der einzige Alligator-Erfolg bleiben würde.
«Unser bestes Spiel»
Trotz der Niederlage fanden die Bündner viel Positives nach der intensiven, aber deutlich taktisch geprägteren Partie als noch am Vorabend. «Eigentlich war es das beste Spiel in den Play-offs, endlich konnten wir unser Spiel über 60 Minuten durchziehen», fand Sandro Dominioni. So konnten die Malanser trotzdem guten Mutes nach Hause fahren. «Die 2:0-Führung widerspiegelt nicht die gezeigten Leistungen», ärgerte sich der Könizer Spielmacher Emanuel Antener nach dem zweiten Final am Samstag, den Malans 7:6 gewann. Beide Mannschaften spielen auf Augenhöhe, vor allem die Angriffsreihen sind in ausgezeichneter Spiellaune. Vom defensiv geprägten Play-off-Hockey sind beide weit entfernt. Zwei Heimspiele in Maienfeld stehen am nächsten Wochenende an. Malans könnte theoretisch, den Sack bereits zumachen. Eine Verlängerung der Serie ist aber wohl wahrscheinlicher.
Floorball Köniz - Alligator Malans 3:1 (2:0; 0:0; 1:1)
Arena Schönbühl. - 1150 Zuschauer - SR Baumgartner/Kläsi.
Tore: 8. Nino Wälti (Schneiter) 1:0. 11. Pillichody (Kissling) 2:0. 41. Joss (Kapanen) 2:1. 60. Antener (Schneiter) 3:1 (ins leere Tor).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Floorball Köniz, keine gegen Alligator Malans.
Floorball Köniz: Thut; Albrecht, Graf; Ledergerber, Müller; Righini; Antener, Schneiter, Nino Wälti; Berweger, Wanner, Maurer; Kissling, Pillichody, Wilhelm.
Alligator Malans: Hitz; Berry, Pfiffner; Joss, Larsson; Koller; Dominioni, Ostransky, Widgren; Friolet, Kapanen, Dan Hartmann; Braillard, Brunner, Buchli, Laely.
Bemerkungen: Floorball Köniz ohne Bill (verletzt), Djurling (krank), Alligator Malans ohne Patrick Vetsch, Lutz (verletzt). - 20. Thut hält Penalty von Kapanen. - Pfostenschuss Ledergerber (24.), Lattenschuss Buchli (30.), Lattenschuss Friolet (34.) - 59. (58:39) Time-out Alligator Malans.
Zeitungsbericht "Die Südostschweiz"
Die Bilder zum Spiel von Fabian Trees