01.
2016
Köniz ohne Blösse in Chur
Chur hat am Sonntagabend zu Hause gegen Leader Köniz vor 434 Zuschauern mit 1:7 verloren. Nicht weniger als vier Treffer erzielte der erst 18-jährige Jan Zaugg für die Berner, jeweils nach Vorarbeit von Emanuel Antener.
Nach Spielende schmiss Churs Torhüter Christoph Reich seine Handschuhe frustriert über die Bande Richtung Turnhallenwand. Die drei letzten Gegentreffer, die er in der 57. Minute innert 51 Sekunden hinnehmen musste, waren zu viel für den 22-Jährigen. Diese Tore schrauben das Resultat denn auch in eine Höhe, die den Spielverlauf nicht mehr korrekt widerspiegelten.
Leader demonstriert Sicherheit
Eine realistische Siegchance besassen die Churer allerdings nie. Bereits nach zwölf Spielminuten lagen sie 0:3 zurück. Zweimal hatte Jan Zaugg nach genauen Pässen von Emanuel Antener blitzschnell eingeschossen. Und dazwischen hatte Luca Graf mit einem platzierten Weitschuss getroffen. Die Könizer demonstrierten, weshalb sie die NLA-Tabelle anführen: Sie wirkten dank guter Stocktechnik ballsicher, offenbarten mit ihrem grossen Selbstvertrauen viel Ruhe im Spielaufbau und verlagerten das Spiel immer wieder mit weiten, raumöffnenden Pässen.
Kurze Hoffnung nach dem 1:3
Den Churer Ehrentreffer erzielte Captain Joël Hirschi im einzigen Powerplay der Platzherren in der 35. Minute. Er leitete die beste Phase für das Heimteam ein, stand es doch danach bis zur zweiten Pause einem weiteren Tor nahe. «Wir machten dem Gegner viel zu viele Geschenke; solche darf man sich gegen den Tabellenführer nicht erlauben», meinte Hirschi nach dem Spiel. Vehement verneinte der hingegen die Frage, ob seine Mannschaft zu Beginn nicht bereit gewesen sei. Negativ wirkte sich bei den Churern aus, dass sie wegen mehrerer Verletzter - unter anderen fehlten die beiden schwedischen Stürmer Sebastian Gafvelin und Victor Ferraresi - praktisch nur mit zwei Blöcken agierten. Die Berner ihrerseits zogen ihr Spiel mit drei kompletten Formationen durch.
Drei Wochen Meisterschaftspause
Ehe die drei letzten Qualifikationsrunden ausgetragen werden, ruht nun die NLA-Meisterschaft während dreier Wochen. Die Nationalmannschaft bestreitet vom 3. bis 7. Februar im polnischen Lochow die Qualifikation für die WM, welche im Dezember in Lettland ausgetragen wird. In Lochow spielt die Schweiz gegen Deutschland, England, Polen und Spanien. Alles andere als der Turniersieg wäre eine Riesenenttäuschung. Im Aufgebot von Nationalcoach David Jansson figurieren keine Churer Spieler, dafür mit Kevin Berry, Tim Braillard, Remo Buchli und Claudio Laely vier von Alligator Malans.
Chur setzt die Meisterschaft am 13. Februar in Winterthur gegen Rychenberg fort. Tags darauf folgt das Heimspiel gegen die Grasshoppers. Und zum Abschluss der Regular Season gastieren die Churer beim Tabellenletzten Thun. Der Vorstoss unter die besten vier, der in den Play-off-Viertelfinals das Heimrecht bedeutet, ist noch möglich, bei aktuell fünf Punkten Rückstand auf den Tabellenvierten Rychenberg aber nicht einfach zu realisieren.
Chur Unihockey - Floorball Köniz 1:7 (0:3, 1:0, 0:4)
Gewerbeschule Chur. - 434 Zuschauer. - SR Müller/Zgraggen.
Tore: 6. Zaugg (Antener) 0:1. 7. Graf (Wölti) 0:2. 12. Zaugg (Antener) 0:3. 35. Hirschi (Camenisch, Ausschluss J. Ledergerber) 1:3. 46. Zaugg (Antener) 1:4. 57. (56:05) Maurer (Ch. Ledergerber) 1:5. 57. Zaugg (56:31) Zaugg (Antener) 1:6. 57. (56:56) Castischer (J. Ledergerber) 1:7.
Strafen: Je 1-mal 2 Minuten.
Chur: Reich; Aho, Luzian Weber; Kamaj, Camenisch; Jung; Blumenthal, Binggeli, Hirschi; Luzi Weber, Mayer, Beeler; Studer, Magnin.
Köniz: Körner; Castrischer, Kuchen; Graf , Christian Ledergerber; Kasper Schmocker, David Müller; Jonas Ledergerber, Frejd, Kjellman; Wälti, Maurer, Berweger; Zaugg, Oliver Schmocker, Antener.
Bemerkungen: Chur ohne Gafvelin, Ferraresi, Torri (alle verletzt) und Schneider (krank). - 57. Timeout Chur.