17.
11.
2010
NLA Männer | Autor: Voneschen Reto

Malans knapp an Blamage vorbei

Alligator Malans hat gestern im NLA-Unihockey Heimspiel nur dank einer Leistungssteigerung im Schlussdrittel mit 7:4 gegen Lok Reinach gewonnen. Der Tabellenzehnte aus dem Aargau forderte dem Leader mehr ab, als ihm lieb war.

Lautstark dirigierte der Reinacher Trainer Otto Moilanen, auf der Spielerbank stehend, seine Schützlinge während 60 Minuten. Als krasser Aussenseiter war der letztjährige Playout-Teilnehmer in die Bündner Herrschaft gereist. Doch Moilanen, lange Mitglied der finnischen Nationalmannschaft, spürte von Beginn weg, dass ein Punktgewinn beim Leader aus Malans in Reichweite lag. Fahrig und mit einer Laufbereitschaft, die sogar Hakan Yakin die Schamesröte ins Gesicht hätte steigen lassen, zeigten die Malanser Alligatoren den nur 165 Zuschauern schmale Kost. Zeitweilig erinnerte die Vorstellung mehr an ein Trainingsspiel, denn an eine Meisterschaftspartie. Pech kam dabei auch mit vier Pfostenschüssen dazu.

Späte Entscheidung
Ganz anders Reinach. Mit nur zwei Linien spielend, versuchten die Aargauer ein hohes Tempo aufzuziehen und mit raschen Vorstössen zum Torerfolg zu kommen. So stand es - auch begünstigt von einigen Geschenken der Malanser Hintermannschaft - nach zwei Dritteln 4:4. Bis kurz vor Schluss konnten die Reinacher die Partie offen gestalten. Erst Gianluca Lutz' Treffer zum 7:4 ins leere Aargauer Tor entschied die Partie endgültig. Zuvor hatte der junge Angreifer schon zum 5:4 (43.) und Armin Brunner kurz nach Ablauf einer Strafe zum 6:4 (52.) getroffen.

Ohne Nykky und Jussila
Die Weltmeisterschaft anfangs Dezember warf ihre Schatten schon gestern in Maienfeld voraus. Die finnische Nationalmannschaft bereitet sich diese Woche unter Palmen im ägyptischen Hurghada auf die WM vor. Für Alligator Malans hiess dies, dass gestern nur die halbe finnische Fraktion anwesend war. Naticoach Petteri Nykky und Spielmacher Esa Jussila genossen die Sonne Ägyptens, während ihre Kollegen zum zweiten Mal in dieser Saison unter der Woche spielten mussten - oder durften.

Nykkys Stellvertreter Patrick Britt und Thomas Hitz wurden in der zweiten Pause sehr laut. Ihre Worte verfehlten die Wirkung nicht. Die letzten 20 Minuten waren eines Leaders würdig. Endlich wurden die Pässe wieder schnell gespielt und die Deckungsaufgaben konsequent ausgeführt. Dies war gegen die hartnäckigen Reinacher auch bitter nötig. Immerhin bleibt so die Tabellenführung so weiterhin in Malanser Hand. Der Pechvogel des Tages war Reinachs finnischer Torhüter Ossi Lahti. Erst gab er bei Brunners zwischenzeitlichem 4:2 (27.) unfreiwillig den Pass, kurze Zeit später musste er mit schmerzverzerrtem Gesicht das Spielfeld verlassen.

Alligator Malans - Lok Reinach 7:4 (2:2, 2:2, 3:0)
Lust Maienfeld. - 165 Zuschauer. - SR Kaiser, Meier.
Tore: 9. Gustafsson (Hug) 0:1. 16. (15.23) Manninen (Eberhard) 1:1. 17. (16.13) Wyder (Laely) 2:1. 18. (17.26) Hediger (Michael Merki) 2:2. 21. Capatt (Brunner) 3:2. 27. (26.13) Brunner (Ausschluss Lutz!) 4:2. 28. (27.55) Hediger (Philipp Merki) 4:3. 34. Michael Merki (Philipp Merki) 4:4. 43. Lutz (Capatt) 5:4. 52. Brunner (Manninen) 6:4. 60. Lutz (Gartmann) 7:4 (ins leere Tor).
Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen Alligator Malans, 2-mal 2 Minuten gegen Lok Reinach.
Alligator Malans: Hitz; Vetsch, Joss; Pfiffner, Zurflüh; Hakonen, Eberhard; Gartmann; Brunner, Capatt, Lutz; Lüthi, Wyder, Laely; Ostransky, Manninen, Riederer.
Lok Reinach: Lahti (32. Wittwer); Höltschi, Näf; Hühler, Wittwer; Gustafsson, Dätwyler, Hug; Philipp Merki, Michael Merki, Hediger; Byland.
Bemerkungen: Alligator Malans ohne Grass (verletzt), Jussila (abwesend). Pfostenschüsse: Capatt (20.), Brunner (29.), Manninen (31.), Joss (48.). - Lahti verletzt ausgeschieden (32.), Timeout Lok Reinach (56.).

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