01.
2016
Malanser Achterbahnfahrt ins Glück
Alligator Malans hält nach einem turbulenten Spiel der 17. NLA-Unihockey-Runde mit einem 8:6-Heimsieg gegen Rychenberg Winterthur den Anschluss ans Mittelfeld.
Die Anspannung bei den Malansern Spielern, Betreuern und Fans löste sich gestern Abend erst, als Claudio Laely Sekunden vor der Schlusssirene zum 8:6 ins leere Tor traf. Zuvor erlebten sie ein denkwürdiges Spiel, das alles bot und vor allem eines nicht war: Langweilig. Zwei Stunden und zehn Minuten dauerte die Achterbahnfahrt.
Nach einem katastrophalen Start musste der neue Trainer Esa Jussila bereits nach 56 Sekunden und zwei Winterthurer Gegentreffern sein Time-out ziehen. Meter um Meter kämpften sich die Malanser zurück, die Rychenberger Gäste verpassten teils haarscharf - Pascal Kern traf einmal nur die Latte - den Ausbau der Führung. Dies rächte sich im Mitteldrittel, denn starteten die Alligatoren die grosse Show. Innert sechs Minuten hiess es 6:2 für die entfesselten Hausherren. Wie zu den besten Zeiten «flogen» diese, allein das Duo Tim Braillard/Remo Buchli war für drei Treffer verantwortlich.
Wie fragil das Malanser Selbstvertrauen nach dieser arg durchzogenen Saison ist, zeigte sich, als Kari Koskelainen die bemerkenswert ruhig und fokussiert gebliebenen Winterthurer wieder auf 3:6 heranbrachte (32.). Von einem Moment auf den anderen kehrte das Spielgeschehen. Bis zur Drittelspause verkürzte der HCR auf 5:6. Als Ivo Lieberherr mit seinem ersten Tor für Winterthur ausglich (43.), konnte die animierte Partie von neuem beginnen.
Reduziert auf die besten zehn Spieler beidseits - bei Winterthur standen so fünf Ausländer auf dem Feld - wurde das Spiel im Schlussdrittel noch umkämpfter. Mit einem Schlenzer brachte der Tscheche Lukas Veltsmid Malans wieder in Führung (49.). Nach einer überstandenen Strafe hatte Kevin Berry mit einem Penalty die Chance, die Partie zu entscheiden (55.). Der eingewechselte Luis Schaub hielt den Versuch aber souverän. Auch in der folgenden Strafe fiel kein Tor, so dass Winterthur mehr als zwei Minuten lang mit sechs gegen fünf Feldspieler spielen konnte. Mehr als ein Pfostenschuss und das Gegentor Laelys lag nicht mehr drin.
Ein eminent wichtiger Erfolg für die Malanser Alligatoren. Auf sechs Punkte - bei noch fünf ausstehenden Runden - konnten sie den Rückstand auf das viertplatzierte Winterthur reduzieren. So bleibt die Hoffnung, sich in der Tabelle noch nach oben zu hangeln. Bei einer Niederlage hätte der Verbleib auf Rang 7 und dem Playoff-Viertelfinal gegen den Tabellenzweiten - aktuell Wiler-Ersigen - gedroht. Ein Szenario, das nicht unbedingt Freudensprünge in der Bündner Herrschaft auslösen würde.
Alligator Malans - Rychenberg Winterthur 8:6 (1:2, 5:3, 2:1)
Lust Maienfeld. - 471 Zuschauer. - SR Kaiser/Schoch.
Tore: 1. (0:32) Borth 0:1. 1. (0:56) Kern (Holtz) 0:2. 14. Buchli (Braillard) 1:2. 23. (22:27) Nino Vetsch (Hulmi) 2:2. 24. (23:07) Berry (Braillard) 3:2. 26. (25:00) Dominioni (Veltsmid) 4:2. 27. (26:36) Braillard (Buchli) 5:2. 29. Buchli (Braillard) 6:2. 32. (31:14) Koskelainen (Kern) 6:3. 33. (32:00) Schwerzmann 6:4. 39. Holtz (Kern) 6:5. 43. Lieberherr (Niiranen) 6:6. 49. Veltsmid (Bärtschi) 7:6. 60. Laely (Buchli) 8:6 (ins leere Tor).
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Malans, 1mal 2 Minuten gegen Winterthur.
Malans: Hitz; Patrick Vetsch; Veltsmid; Tromm, Berry; Künzli, Koller; Dominioni, Hulmi, Bärtschi; Buchli, Braillard, Laely; Nino Vetsch, Hartmann, Jäger.
Winterthur: Eder; Gutknecht, Podhrasky; Niiranen, Gassmann; Lieberherr, Mahler; Holtz, Koskelainen, Kern; Moritz Schaub, Grunder, Hautaniemi; Borth, Buff, Schwerzmann.
Bemerkungen: Malans ohne Friolet, Holenstein, Winterthur ohne Conrad. - 0:56 Time-out Malans, 55. Luis Schaub hält Penalty von Berry, 57:39 Time-out Winterthur, danach mehrheitlich ohne Torhüter. - Braillard und Kern als beste Spieler ausgezeichnet.