01.
2015
Malanser Auferstehung in Zürich
Alligator Malans hat einen Krimi in der Zürcher Hardau-Halle mit 7:6 gegen die Grasshoppers für sich entschieden. Die Bündner kehrten dabei einen Drei-Tore-Rückstand nach dem Startdrittel mit viel Kampfgeist - und Konterstärke.
Förmlich greifbar war die Spannung gestern in der Zürcher Hardau-Halle, als beim Spielstand von 7:6 für Malans der Alligator-Verteidiger Daniel Kläger in der 57. Minute auf die Strafbank musste. Die Grasshoppers drückten erst mit einem, dann mit zwei Spielern mehr auf den Ausgleich. Es brannte lichterloh vor dem Malanser Tor, doch zu mehr als einem Lattenschuss von Kim Nilsson (58.) reichte es nicht mehr für die Hoppers. Die Malanser durften sich über einen feinen, aber hart erkämpften Auswärtssieg freuen, der sie weiter in Tuchfühlung mit der Tabellenspitze bleiben lässt.
Lange liessen sich die Alligatoren nach dem missglückten ersten Drittel Zeit, bis sie nach der Pause wieder auf dem Feld standen. 1:4 lagen sie zurück, Trainer Daniel Hahne hatte in der Kabine einiges zu beanstanden, was seine Schützlinge gegen die Grasshoppers zeigten. Ein Gegentor erhielten sie in Überzahl, eines im Boxplay, eines nach Ablaufe einer GC-Strafe und das letzte drei Sekunden vor Drittelsende. Dazwischen traf einzig Joel Friolet (12.). Die Strafe für das Zuspätkommen nahm Hahne in Kauf.
Ein heikler Poker, sassen doch schon je ein Feldspieler zu diesem Zeitpunkt auf der Strafbank. Die Unterzahl überstanden die Malanser aber unbeschadet. Den Schwung nahmen sie gleich mit. Mit drei Toren in Serie - die ersten beiden (25./31.) vom dritten Block erzielt - glichen die Herrschäftler die intensive und hektische Partie wieder aus. Kaum hatte das Schlussdrittel begonnen, traf Tim Braillard zum 5:4. Auch auf den GC-Ausgleich (47.) hatte Braillard mit zwei herrlichen Zuspielen bei Kontervorstössen zum 7:5 Antworten parat. Alain Kaiser brachte mit dem 6:7 (56.) die Spannung zurück.
Der Malanser Sieg war durchaus verdient. Nach dem missratenen Startdrittel steigerten sich die Herrschäftler deutlich und zeigten, dem Wappentier ähnlich, viel Biss. Neu ist die Stärke im Konterspiel nicht, es scheint sogar, dass diese noch weiter verfeinert wurde. Mit den schnellen Passkombinationen rissen die Malanser immer wieder Löcher in die Zürcher Abwehr. Einen grossen Teil vom Siegerkuchen darf sich auch Torhüter Martin Hitz abschneiden. GC-Star Kim Nilsson kam diesmal nur selten, meist im Über- und Unterzahlspiel, zur Entfaltung.
Grasshoppers - Alligator Malans 6:7 (4:1, 0:3, 2:3)
Hardau Zürich. - 1081 Zuschauer. - SR Hürzeler/Peter.
Tore: 7. (6:37) Nilsson (Hostettler/Ausschluss Scalvinoni!) 1:0. 8. (7:48) Scalvinoni (Maffioletti) 2:0. 12. Friolet (Laely) 2:1. 17. Nilsson (Meier/Ausschluss Braillard) 3:1. 20. Meier (Ausschlüsse Zürcher; Nino Vetsch) 4:1. 25. Jäger (Buchli) 4:2. 31. (30:24) Kläger (Jäger) 4:3. 32. (31:40) Skalik (Patrick Vetsch) 4:4. 41. Braillard (Friolet) 4:5. 47. Maffioletti (Grüter) 5:5. 50. Laely (Braillard) 5:6. 54. Friolet (Braillard) 5:7. 56. Kaiser (Meier) 6:7.
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
GC Zürich: Wittwer; Ladner, Staub; Helfenstein, Kaiser; Hostettler, Honold; Zürcher, Scalvinoni, Nilsson; Meier, Rüegger, Berlinger; Maffioletti, Parli, Grüter.
Malans: Hitz; Berry, Tromm; Gartmann, Patrick Vetsch; Eberhard, Kläger; Friolet, Laely, Nino Vetsch; Braillard, Skalik, Hummer; Hartmann, Ostransky, Jäger; Buchli.
Bemerkungen: GC Zürich ohne Björk, Malans ohne Wigren. - 31:40 Timeout GC Zürich., 58. Lattenschuss Nilsson. - Nilsson (GC Zürich) und Friolet (Malans) als beste Spieler ausgezeichnet.
Zeitungsbericht "Schweiz am Sonntag"
Bilder zum Spiel auf unihockey-fotos.ch