08.
10.
2005
NLA Männer | Autor: Chur Unihockey

Männer NLA: 5-Minuten-Strafe raubte Glaube an den Sieg

Nach einer 4:2-Führung gegen Wiler-Ersigen hat Chur Unihockey im letzten Drittel die defensive Disziplin und mit einer 5-Minuten-Strafe das Spiel mit 4:7 verloren.

Es war (fast) das einzige Gesprächsthema nach dem Spiel: die ominöse 5-Minuten-Strafe gegen den zuvor mit genialen Pässen aufspielenden Olli Oilinki in der 45. Spielminute. Wilers Klassespieler um ihren magistralen Captain Matthias Hofbauer taten dann, was von Klassespielern gefordert wird in solchen Situationen: das Spiel zu den eigenen Gunsten zu entscheiden. Sie erhöhten das Score von 4:5 auf 4:7; damit war der Widerstand der Churer gebrochen. Als Oilinki zurück aufs Feld kehrte, glaubten die Einheimischen definitiv nicht mehr an den Sieg. „Danach waren wir nicht mehr fähig zu reagieren“, bestätigte Trainer Reto Weber nach dem Spiel. Und er übte auch Selbstkritik, weil er es möglicherweise unterlassen habe, mit einem Time-Out den Glaube an den Sieg bei seinen Jungs nochmals zu wecken.

Oilinki selbst sah die Situation so: „Ich wollte mich auswechseln lassen und bin ohne nach links und rechts zu schauen Richtung unsere Bank gesprungen. Da kollidierte ich mit einem Wiler-Spieler. Dieser drückte mit seiner Schulter nach mir, ich drückte dagegen. Er ist dann zu Boden gefallen. Wenn man will, kann man für diese kleine Rempelei uns beiden eine kleine Strafe geben.“ Es erübrigt sich, über diesen für die Churer folgenschweren Tatsachenentscheid des Schiedsrichter-Duos zu lamentieren. Es gibt andere Chronisten in der NLA, die öffentlich mit regelmässigen Schimpftiraden gegen die Schiedsichter krankhaft um Mitleid für das eigene Team lechzen. Die Frage, ob sie mit solchen Aktionen von der persönlichen Unreife ablenken wollen, lassen wir hier im weltweiten elektronischen Datendschungel verschwinden. All jene Spieler und Trainer, die selbst einmal im Schiedsrichter-Tenü steckten, wissen um die nicht immer einfache Arbeit der Unparteiischen. Kommt dazu, dass auch sie wie die Spieler, Trainer … und Sportchefs aus Fehler lernen – und Fehler machen müssen, um sie zu erkennen und künftig zu vermeiden. Jenen Personen, seien es Trainer, Spieler ... oder Sportchefs, die sich selbst in einem Daueranflug von Grössenwahn in der Öffentlichkeit als fehlerlose Alleskönner darstellen, sei empfohlen, den Mitleidstürk mit wirklicher Grösse zu vertauschen und eine Zweitkarriere als Schiedsrichter zu starten. Wir freuen uns! Und versprechen eine faire Kritik auf dem Weg zur Selbstfindung und eigenen Reife – wofür es kaum eine bessere Therapie als die Schiedsrichterkarriere gibt. Wir halten beide Daumen, dass die Therapie anschlagen möge und ziehen den Hut, falls sie sollte.

Die Churer hatten es vor dieser 5-Minuten-Strafe schlicht verpasst, den Sieg, auf dessen Strasse sie zuvor mit einer beherzten Leistung eingebogen waren, zu sichern. So konnten von den acht Zweiminuten-Strafen gegen Wiler nur zwei genutzt werden. Es erübrigt sich ebenso, darüber zu diskutieren, ob auch jene Strafen alle korrekt waren, auch dies waren Tatsachenentscheide. Man verpasste es weiter, den 4:2-Vorsprung zu halten. Bei den Treffern zum 4:4 und 4:5 zu Beginn des letzten Drittels wurden die Churer Opfer ihres eigenen, zu wenig konsequent ausgeführten Systems. Ob des Willens zum raschen Ballgewinn gingen die Dominanz über die gefährliche Zone vor dem eigenen Tor verloren und die Gegner dort vergessen. „Schade“, meinte ein zwar enttäuschter, aber nicht niedergeschlagener Marcel Kaltenbrunner nach dem Spiel. „Ich nehme die ansprechenden ersten zwei Drittel in die Zukunft mit.“ Dies darf er, mit Überzeugung.


Chur Unihockey - SV Wiler-Ersigen 4:7 (2:2, 2:1, 0:4)
Gewerbliche Berufsschule, Chur - 650 Zuschauer
SR: Dönz / Kretz
Tore: 3. Graf (Oilinki) 1:0. 4. Thorsell (M. Hofbauer) 1:1. 7. Vänttinen (M. Hofbauer) 1:2. 20. Capaul (Oilinki/Ausschluss Krähenbühl) 2:2. 21. Eggenberger (Cadisch) 3:2. 29. Weingart (Oilinki/Ausschluss Rohner und C. Hofbauer) 4:2. 32. Vänttinen (M. Hofbauer) 4:3. 43. C. Hofbauer (Zimmermann) 4:4. 44. Zimmermann (Gerber) 4:5. 46. M. Hofbauer (Vänttinen/Ausschluss Oilinki) 4:6. 48. C. Hofbauer (M.Hofbauer/Ausschluss Oilinki) 4:7
Strafen: Chur 3x2' + 1x5' (Olinki), Wiler 8x2'
Chur Unihockey: Koch; Candreia, Kamaj; Rohner, M. Kaltenbrunner; Schneider, Hanzlik; Cadisch, Engel, Eggenberger; Lüthi, Weingart, Gamma; Capaul, Oilinki, Graf; F. Kaltenbrunner
SV Wiler-Ersigen: Kellenberger; Thorsell, J. Schneeberger; Schild, Flury, D. Zimmermann, L. Schneeberger; Keller, M. Hofbauer, Vänttinen; C. Hofbauer, Gerber, Zingg; Krähenbühl, Mühlethaler, Zurflüh; A. Zimmermann, Rüegsegger
Bemerkungen: Chur Unihockey ohne Binggeli (verletzt), Wiler ohne Bichsel (verletzt); 1. NLA-Tor von Simon Eggenberger
Best Players: M. Kaltenbrunner / M. Hofbauer.
WASA St. Gallen verpflichtet auf die kommende Saison den finnischen Center Johannes Vähäkangas. Er stösst vom FBC Turku in die Ostschweiz. Finnischer Center für WASA
Chefcoach Simon Meier und Assistenztrainer Sascha Rhyner werden auch künftig an der Seitenbande des Ustermer UPL-Teams stehen, während Joel Kanebjörk in seine Heimat... Meier und Rhyner bleiben, Kanebjörk geht
Die Tigers Langnau bezwingen Floorball Köniz Bern knapp mit 4:3 und entscheiden die Halbfinal-Serie mit 4:1 Siegen für sich. Damit stehen sie erstmals im Superfinal und... Tigers erstmals im Superfinal!
Das alles entscheidende Meisterschaftsspiel im Schweizer Unihockey wird auch in den nächsten zwei Jahren, 2026 und 2027, in der BCF Arena in Fribourg ausgetragen. Der Superfinal bleibt in Fribourg

Community Updates

Tabellen

1.UHC Thun+9756.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+4349.000
3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

Quicklinks