10.
2005
Männer NLA: 6:5-Sieg in der Verlängerung
Das Startdrittel wird mit Sicherheit nicht in die Annalen eingehen und wenn, dann mit den Prädikaten ereignisarm und wenig unterhaltsam. Köniz kontrollierte die Partie von Beginn weg und liess den Ball ansehnlich in den eigenen Reihen zirkulieren, gelangte dabei allerdings nur selten zu gefährlichen Einschussmöglichkeiten. Die defensiv ausgerichteten Gäste beschränkten sich weitgehend auf die Abwehrarbeit und verliessen sich auf ihre Konterstärke, von der im Startabschnitt allerdings auch wenig zu sehen war. Einziger Höhepunkt war das verdiente Könizer Führungstor in der 12. Minute. Bill schloss eine schöne Kombination über mehrere Stationen mit einem abgelenkten Weitschuss erfolgreich ab. In den ersten 20 Minuten wurde das Spiel der Affiche Spitzenkampf – von der man durchaus sprechen kann, wenn der Viert- den Drittplatzierten empfängt - keineswegs gerecht.
Köniz dominiert bis Spielmitte
Wie verwandelt präsentierten sich die Teams im Mitteldrittel. Weit weg von
defensivem Geplänkel entwickelte sich rasch ein Pingpong-Unihockey mit besten
Chancen hüben wie drüben, was sich bis Spielende nicht mehr wesentlich ändern
sollte. Ericson war in der 21. Minute als erster erfolgreich, als er – von
Renggli angespielt – Minder und die Könizer Verteidigung mit einem Buebetrickli
überraschte. Köniz antwortete postwendend und vehement: 13 Sekunden nach dem
Ausgleich führte das Heimteam bereits wieder. Gerber legte den Ball bei einer
Überzahlsituation für Wanner auf, der keine Mühe bekundete, Hitz zu bezwingen.
Sechs Minuten und diverse Chancen später wurde die dritte Linie der Könizer für
ihr grosses Engagement und ihre ansprechende Leistung belohnt: Bigler legte
Schneiter den Ball auf und dieser erzielte mit einem Backhandvolley aus nächster
Nähe sein erstes NLA-Tor, was Magic-Chef Stoppa dazu verlanlasste, sein
Time-out einzufordern. Zunächst verfehlte dieses jedoch seine Wirkung, denn der
an diesem Abend nicht nur defensiv überzeugende Bill erzielte, von Gerber
bedient, sein zweites Weitschusstor. Die Vorentscheidung schien gefallen.
Mendelin holt auf
In der Folge kämpften die Basler weiter und versuchten, auf die Gegentreffer zu
reagieren. Sie erspielten sich zahlreiche Torchancen, die allerdings vom
weitgehend sicheren Könizer Schlussmann Minder zunichte gemacht wurden. In der
37. Minute verkürzte Mendelin – der zuvor etliche Fehlschüsse verzeichnete – mit
einem Freistosstor zum 2:4 aus Basler Sicht. Als dann der gleiche Spieler keine
20 Sekunden später mit einem Slottor nachdoppelte, kehrte die Spannung in die
Partie zurück. Nach der zweiten Pause, die den Könizern gelegen kam, erspielte
sich das Heimteam die besseren Chancen, scheiterte aber Mal für Mal am starken
Basel-Torhüter Hitz oder wie Wanner (42.) und Pergelius (46.) am Pfosten. Basel,
bzw. Mendelin, machte es besser und lancierte die Partie mit dem Ausgleich in
der 47. Minute neu. Dabei profitierte er – aufgrund der Absenz von Topskorer
Berglund als Orion Star spielend– von einem Wechselfehler bei Köniz und einer
schönen Vorlage Ericsons.
Spannende und dramatische Schlussphase
Anschliessend lag das Spiel auf des Messers Schneide und beide Teams verpassten
es zunächst, das Führungstor zu erzielen, bis Schneiter, von Jungo mit einem
herrlichen Zuspiel angespielt, knapp sechs Minuten vor dem regulären Spielende
das 5:4 für Köniz erzielte. Auch auf diesen erneuten Rückschlag vermochten die
Basler noch einmal zu reagieren. Mutti verwertete in der drittletzten Minute den
Abpraller eines Rengglischusses zum Ausgleich. Da den Baslern das Missgeschick
unterlief, Renggli nicht auf dem Matchblatt aufzuführen, erhielt dieser die rote
Karte und eine Fünfminutenstrafe, die D'Agostini absass. Somit bot sich für
Köniz die unerwartete Gelegenheit, um das Spiel doch noch für sich zu
entscheiden. Doch Basel wehrte sich nach Kräften und rettete sich in die
Verlängerung; unter anderem weil das Könizer Powerplay bei weitem nicht so gut
war wie auch schon.
Späte Erlösung
Zu Beginn der Verlängerung, als Köniz immer noch in Überzahl agieren konnte,
lief der Ball wieder etwas besser beim Heimteam, gefährliche Abschlüsse
resultierten jedoch kaum. Als Basel dann wieder komplett agieren konnte, gelang
Köniz nach genau 64 Minuten der Siegtreffer doch noch: Pergelius schloss eine
Kombination mit einem unhaltbaren Schuss unter die Latte ab; das Zuspiel hatte
Best Player Bill gelie-fert. Köniz gewinnt verdient, auch wenn die Basler eine
gute Leistung zeigten. Die Absenz des in den Startspielen überragenden
Topskorers Berglund fiel wider erwar-ten kaum ins Gewicht und es vermochten sich
andere Spieler in Szene zu setzen. Neben Mendelin spielten auch die drei
verbliebenen Schweden und Hitz, der ein ins-gesamt sicherer Rückhalt war, eine
auffällige Partie. Bei Köniz überzeugte – abgese-hen von den Doppeltorschützen
Bill und Schneiter – vor allem die dritte Linie, die da-zu beitrug, dass die
Mannschaft einen ausgeglichenen und homogenen Eindruck hinterliess. Das Spiel
wurde nach einem mässigen Startabschnitt immer besser und es gab viele schöne
Tore, sehenswerte Spielzüge sowie einige Big Saves beider Torhüter zu bewundern.
Nichtsdestotrotz müssen sich die Könizer noch steigern, um nächsten Samstag beim
Auswärtsspiel in Schiers zu punkten.
Floorball Köniz - Basel Magic 6:5 n.V. (1:0, 3:3, 1:2, 1:0)
Lerbermatt, Köniz - 221 Zuschauer
SR: Brechbühl / Gmür
Tore: 12. Bill (Von Gunten) 1:0, 21. Ericson 1:1, 22. Wanner (Gerber) 2:1, 27. Schneiter (Bigler) 3:1, 31. Bill (Gerber) 4:1, 37. (36:31) Mendelin (Lindberg) 4:2, 37. (36:54) Mendelin (Lindberg) 4:3, 47. Mendelin (Ericson) 4:4, 55. Schneiter (Jungo) 5:4, 58. Mutti (Renggli) 5:5, 65. Pergelius (Bill) 6:5.
Strafen: FBK 1x2'; Basel 1x2' + 1x5' + Matchstrafe (Einsetzen eines nicht aufgeführten Spielers)
FBK: Minder; Von Gunten, Bill, Gerber; Koch, Jungo, Sigg; Wermuth, Schweizer, Balmer; Wanner, Kissling; Pergelius, Lindberg; Bigler, Schneiter; Köstinger
Basel: Hitz, Cortesi; Lüthi, Mosimann; Hofer, Stutzer; Talme, Mutti, Mendelin; Lind-berg, Schneider, D'Agostini; Fantuz, Renggli, Ericson
Bemerkungen: Köniz ohne Albrecht, Burger, Steck (Ersatz) Hunziker und Neyer; Basel Magic ohne Berglund, Hell, Kehrli, Horstmann, Gehr und Nieth; 27. Time-out Basel, 42. Pfostenschuss Wanner, 46. Pfostenschuss Pergelius, 56. Time-out Köniz
Best Players: Bill / Mendelin