01.
2008
Männer NLA: Derbysieg trotz Kaltstart
Zwei Powerplays, zwei Tore
Am Spiel änderte sich vorläufig aber noch nicht allzu viel - ausser dass der nur mit zwei Linien agierende Gegner noch defensiver wurde und das Spiel nach vorne immer seltener suchte. Ausserdem kassierte das Team, das schon in der Qualifikation die meisten Strafminuten aufgebrummt bekam, in der Folge zweimal eine Zweiminutenstrafe mit kapitalen Folgen. Sigg brachte mit dem 1:3 sechs Sekunden vor Ende des ersten Drittels die Hoffnung zurück. Und Tilhe bezwang nach Wiederanpfiff mit einem Weitschuss ebenfalls im Powerplay Rychenberg-Goalie Edi-Marc Schütz zum zweiten Mal.
Uster zeigte einen sehr starken zweiten Abschnitt. Es war den Hausherren hoch anzurechnen, dass sie das durch die defensive Spielweise des Gegners aufgezwungene Spieldiktat widerstandslos annahmen. Siggs Ausgleich nach einer schönen Kombination war der Lohn für den grossen Effort, den Brunners Truppe in diesem zweiten Drittel leistete.
Ustermer Verteidiger mit entscheidenden Toren
Und es kam noch besser: Nachdem Tilhe und Dominic Mucha mit ihrem je zweiten Tor auf 4:4 gestellt hatten, nutzte nach dem finnischen Doppeltorschützen Kara Tilhe ein weiterer Ustermer Verteidiger die Gunst der Stunde: Christoph Widler hob einen Freistoss aus kurzer Distanz gleich selbst direkt ins Tor. Frech ist wohl der beste Ausdruck für die banale, aber umso wirkungsvollere Widler'sche Freistossvariante.
Dieses 5:4 knapp 10 Minuten vor dem Ende war gleichzeitig das Game-winning-Goal für die Rot-Weissen. In einer hektischen, teils sogar nervösen Schlussphase agierten die Winterthurer endlich mutiger, doch Gahlert und Berweger sorgten für den am Ende durchaus verdienten 7:4-Sieg. Mit diesen drei Punkten schlossen die Oberländer in der Tabelle zum Kantonsrivalen auf. Und sie wahrten sich damit auch die reelle Chance auf den direkten Ligaerhalt. Aber eines ist sicher: Wenn die Ustermer zum Rückspiel in Winterthur antreten, werden die Karten neu gemischt. Zwischen Freud und Leid ist es nur ein schmaler Grat, das mussten die Oberländer nicht zuletzt in dieser Saison schon oft am eigenen Leibe erfahren.
UHC Uster - Rychenberg Winterthur 7:4 (1:3, 2:0, 4:1)
Buchholz, Uster - 210 Zuschauer
SR: Erhard / Renz
Tore: 3. Rüegsegger (D.Mucha) 0:1. 5 (4:11). D. Mucha (M. Mucha) 0:2. 5 (4:25). Grunder 0:3. 20. Sigg (Tilhe/Ausschluss Weber) 1:3. 25. Tilhe (Gahlert/Ausschluss Heller) 2:3. 32. Sigg (Ermling) 3:3. 44. Tilhe (Hänggi) 4:3. 46. D. Mucha (Rüegsegger) 4:4. 51. Widler 5:4. 55. Gahlert (Maag) 6:4. 60. Berweger 7:4
Uster: Bieri; Fagagnini, Tilhe; Maag, Widler; Hänggi, Bohli; Berweger, Sigg, Ermling; Kaufmann, Gahlert, Hürlimann; Schmid, Bohli, Jaggi
Rychenberg: E.Schütz; Heller, Helbling; Eichmann, Weber; D. Mucha, M. Mucha, Rüegsegger; Kern, Grunder, Glauser
Strafen: Uster 1x2', Rychenberg 2x2'
Bemerkungen: 58. Timeout Uster; 59. Timeout Rychenberg