01.
2006
Männer NLA: Hohe Effizienz und hoher Sieg
Die Partie gegen Floorball Köniz begann für Chur Unihockey denkbar schlecht: Schon in der zweiten Minute brachte ein Eigentor die Bündner in Rücklage, und nachdem Albrecht und Bigler das Score auf 0:3 erhöhten, sah sich Cheftrainer Reto Weber gezwungen, ein Time-out zu nehmen. „Ich forderte die Spieler auf, endlich aufzuwachen, Präsenz zu markieren und Abschlüsse zu suchen.“ Die Standpauke von Weber und seine Umstellung auf zwei Linien zeigten die gewünschte Wirkung. Cadisch war es, der seine Mannschaft mit dem 1:3- und 2:3-Anschlusstreffer erlöste. Die Bündner nutzten die Gunst der Stunde: Nachdem Jan Binggeli in Unterzahl egalisierte, schoss Lulla Kamaj sein Team in Überzahl in Front.
Beide Mannschaften begannen den zweiten Spielabschnitt sehr passiv. Daran änderte sich auch nichts, als Olli Oilinki im Powerplay den 5:3-Führungstreffer erzielte. Als das Spiel gemütlich vor sich hinplätscherte, wurde es dem Churer Topskorer zu bunt. Er tankte sich durch die ganze Berner Hintermannschaft und brachte Chur Unihockey 6:3 in Front. Dann brach Köniz ein, Chur schaltete und waltete nach Belieben. Weitere Treffer durch Binggeli, Lüthi und Cadisch waren die logische Konsequenz.
Der grosse Rückstand erwies sich für Floorball Köniz als zu grosse Hypothek. Als Hunziker und Schweizer im letzten Drittel für die Könizer reüssierten und Rohner für fünf Minuten auf die Strafbank verwiesen wurde, schöpften die Gäste zwar wieder Hoffnung, doch Claudio Weingart machte diese mit seinem Treffer in doppelter Unterzahl definitiv zunichte. „Ich glaubte zu diesem Zeitpunkt noch an eine mögliche Wende, doch die Churer Effizienz machte am Schluss den Unterscheid aus“, gestand der enttäuschte Könizer Trainer René Berliat.
Chur Unihockey sicherte sich mit dem Sieg den dritten Tabellenplatz nach der Qualifikation. Was gleichbedeutend mit drei Heim- und zwei Auswärtsspielen (anstatt umgekehrt) in der Finalrunde ist. Zudem haben sie die Jungs von Weber endgültig die Gewissheit, dass selbst das Fehlen von Häuptlingen wie Tom Engel oder Marcel Kaltenbrunner kein entscheidendes Hindernis auf dem Weg zu guten Leistungen ist. Die harte Trainingsarbeit in den letzten Wochen scheint definitiv Früchte zu tragen. Das Selbstvertrauen, auch ohne die Erfahrensten tolle Leistungen zeigen zu können, wird von Spiel zu Spiel sichtbarer. Kommt noch dazu, dass gegen Köniz auch Miro Hanzlik nur ganz wenige Einsätze hatte. Um Gegner aus den oberen Tabellenrängen schlagen zu können, fehlt aber noch ein Mosaikstein im Spiel der Churer: das „Hallowach-Erlebnis“ kurz vor anstatt kurz nach Spielbeginn.
Chur Unihockey - Floorball Köniz 11:5 (4:3, 5:0, 2:2) - 750 Zuschauer
Gewerbliche Berufsschule, Chur - 750 Zuschauer
SR: Kläsi / Baumgartner
Chur Unihockey: Koch; Kamaj, Rohner; Felix, Stegmann; Hanzlik; Capaul, Binggeli, Oilinki; Weingart, Cadisch, Lüthi; F. Kaltenbrunner, Graf, Gamma; A. Adank
Floorball Köniz: Steck (ab. 50. Minder): Bill, Jungo; Koch, Hunziker; Wehrmut, Schweizer; Bigler, Albrecht, Lindberg; Pergelius, Schneiter, Wanner; Balmer, Kissling, Antener
Tore: 2. Pergelius (Wanner) 0:1, 5. Albrecht (Wanner) 0:2, 7. Bigler (Schneiter) 0:3, 11. Cadisch 1:3, 12. Cadisch (Weingart) 2:3, 16. Binggeli (Koch, Ausschluss Weingart) 3:3, 17. Kamaj (Ausschluss Lindberg) 4:3, 27. Oilinki (Binggeli, Ausschluss Lindberg) 5:3, 33. Oilinki 6:3, 37. Binggeli (Oilinki) 7:3, 38. Lüthi (Weingart) 8:3, 40. Cadisch (Oilinki, Ausschluss Lindberg) 9:3, 47. Hunziker 9:4, 50. Binggeli (Kamaj) 10:4, 50. Schweizer (Wanner) 10:5, 56. Weingart (Ausschluss Rohner und Hanzlik) 11:5,
Strafen: Chur 4x2' + 1x5', Köniz 3x2'
Bemerkungen: Chur Unihockey ohne Engel, M. Kaltenbrunner und Schneider (verletzt); 7. Time-out Chur Unihockey, 52. Time-out Floorball Köniz