02.
2011
Starkes Malans gewinnt zum Derby-Playoff-Auftakt
Von Play-off Stimmung war gestern in der Maienfelder Lusthalle anfangs wenig zu spüren. Nur 485 Schaulustige lockte das Bündner Derby an. Die Abwesenden sollten aber Unrecht behalten. Das "Derby wider Willen" bot hochklassigen Sport. Vor allem das erste Drittel war etwas vom besten, was in dieser Saison in Maienfeld geboten wurde. Hohes Tempo. überraschende Kombinationen, packende Zweikämpfe - alle Ingredenzien einer play-off-würdigen Partie waren vorhanden.
Die Entscheidung fiel bereits im Mitteldrittel. Beim Stand von 4:2 für Malans konnte Chur nach einer Strafe gegen Peter Lüthi in Überzahl antreten. Die Churerer bissen sich aber die Zähne an der gut postierten Malanser Hintermannschaft aus. Es kam wie so oft - der von der Strafbank kommende Lüthi wurde von Armin Brunner ideal lanciert und bezwang den Churer-Hüter Patrick Kellenberger zum 5:2. Diesen Vorsprung gaben die Malanser nicht mehr aus der Hand. Jami Manninen (43.) und Adrian Capatt (54.) erhöhten im Schlussabschnitt sogar auf 7:2.
Auf die Plätze, fertig, losDie Auftaktpartie war kein Vergleich mehr zur ungewollten Hauptprobe letzten Sonntag. Von der ersten Minute an forderten sich beide Equipen, von Abwarten keine Spur. Im Drei-Minuten-Takt fielen denn auch die Tore. Malans legte jeweils vor und Chur zog nach. Das 1:0 von Martin Ostransky (3.) beantwortete Renato Schneider in Überzahl (6.). Den erneuten Führungstreffer von Gianluca Lutz (9.) glich Thomas Darms mit einem "Sonntagsschuss" zum 2:2 aus (12.). Erneut drei Minuten später traf der wieder genesene Esa Jussila nach 16 Sekunden Überzahlspiel zum 3:2 (15.). Diesen Vorsprung brachten die Malanser in die Kabine. Im zweiten Überzahlspiel erhöhte Verteidiger Petri Hakonen mit einem seiner bekannten Schlenzer gar auf 4:2 (24.).
Konzentrierte Malanser"Wenn wir den Kopf bei der Sache haben, dann gewinnen wir diese Serie auch", war sich der Malanser Sportchef Thomas Hitz vor Spielbeginn sicher. Die Konzentration stimmte bei den Herrschäftlern auch während der ganzen Partie. Chur kämpfte zwar vorbildlich und versuchte bis zum Schluss die Partie noch zu kehren. Doch die Churer Angreifer fanden selten Platz für ihre Kombinationen. Im Malanser Angriff brillierten dafür Quarterback Jussila und Ostransky mit cleveren Zuspielen. Die Unterschiede manifestierten sich auch im Überzahlspiel. Malans nützte alle drei Strafen aus, während Chur nur bei einem von vier Ausschlüssen reuüssieren konnte.
In dieser Form wird es für Chur Unihockey sehr schwer werden, den Vorjahrestriumph zu wiederholen. Damals kamen die Churer über die Emotionen ins Spiel, diesmal ist bei den Malanser nach dem Fauxpas von Präsident This Störi bei der Wahl der Play-off-Gegner die "Jetzt-erst-recht-Stimmung" eingekehrt. Es wäre dem rührigen Präsidenten zu gönnen - Störi erlebte nach seinem sonntäglichen Missgeschick zwei schlaflose Nächte.
Malans - Chur 7:2 (3:2, 2:0, 2:0)
Lust, Maienfeld. - 485 Zuschauer. - SR Ziegler/Güpfert.
Tore: 3. Ostransky (Capatt) 1:0. 6. Schneider (Koskelainen/Ausschluss Lutz) 1:1.9. Lutz (Ostransky) 2:1. 12. Darms (Schneider) 2:2. 15. Jussila (Manninen/Ausschluss Darms) 3:2. 24. Hakonen (Manninen/Ausschluss Schneider) 4:2. 35. Lüthi (Brunner) 5:2. 43. Manninen (Jussila) 6:2. 54. Capatt (Manninen/Ausschluss Jenni) 7.2.
Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Malans, 3-mal 2 Minuten gegen Chur.
Malans: Hitz; Hakonen, Pfiffner; Joss, Capatt; Eberhard, Vetsch; Jussila, Laely, Manninen; Brunner, Ostransky, Lutz; Wyder, Lüthi, Buchli.
Chur: Kellenberger; Darms, Schneider; Kosola, Rutzer (35. bis 55. Kamaj); Bürer, Lukas Meuli; Adank, Binggeli, Koskelainen; Riedi, Helenius, Fauser; Cavelti, Jenni, Torri.
Bemerkungen: Malans ohne Riederer, Chur ohne Lukas Meuli, Studer (verletzt). - 35. Lattenschuss Adank, 45. Lattenschuss Wyder, 45. Time-out Chur, 55. Kamaj verletzt ausgeschieden, 59. Pfostenschuss Jussila.