03.
2015
SVWE zwischen Playoff und Karussell
Der SV Wiler-Ersigen gewinnt das erste Spiel der Playoff-Viertelfinal Serie gegen den UHC Grünenmatt 8:5.
Immer dann, wenn ein Trainer wackelt oder entlassen wird, dürfen oder müssen die Fahrer auf dem Karussell mit einem Anruf rechnen. Bei Wiler-Ersigen wurde Johan Schönbeck nicht gefeuert. Er kehrt Ende Saison in die Heimat nach Schweden zurück. Das Telefonat vom neunfachen Meister erhielt auf der Unihockey-Kirmes sein Landsmann Olle Thorsell.
Der 34-Jährige wird ab kommender Saison die Grünweissen betreuen. Thorsell war gestern Abend in Zuchwil und schnupperte entspannt Playoff-Atmosphäre zwischen seinem künftigen Team und Grünenmatt. Was er zu sehen bekam, konnte ihm gefallen. Die Platzherren schnürten die Mätteler sofort ein und erarbeiteten sich Chance um Chance. Einziger Makel: Isaac Roséns Tor in der 17. Minute war eine zu geringe Ausbeute für den Aufwand.
Die Unihockey-Drähte zwischen der Schweiz und Schweden liefen zuletzt nicht nur wegen Schönbecks bevorstehenden Abschied heiss. Gestern gab Swiss Unihockey den neuen Nationaltrainer bekannt. Er heisst David Jansson. Der 35-Jährige folgt auf Petteri Nykky und ist in der Schweiz kein Unbekannter. Auch für Olle Thorsell nicht. Jansson stand von 2009 bis 2011 bei Köniz an der Bande. In einer Zeit, als Thorsell noch für Wiler-Ersigen als Spieler im Einsatz stand.
Rosén dreifacher Torschütze
Seit seiner Rückkehr nach Schweden ist Jansson als Trainer beim aktuellen Tabellenführer Pixbo Wallenstam in Mölnlycke, einem Vorort von Göteborg, aktiv. Einer, der den künftigen Nati-Chef bestens kennt, ist Matthias Hofbauer. «David ist bestimmt eine gute Wahl.» Der Rekord-Internationale erzielte kurz nach Spielmitte den erneuten Führungstreffer, nachdem Grünenmatt durch Topskorer Simon Flühmann aus dem Nichts heraus der Ausgleich gelang.
Dass sich die Favoriten zu Beginn in eine Playoff-Serie schwertun, müssen nicht nur die ZSC Lions derzeit gegen den EHC Biel erfahren, einen klassischen Fehlstart legte auch Unihockey GC mit seinem Superstar Kim Nilsson gegen die Tigers aus Langnau hin. Die Zürcher gingen in der ersten Partie mit 3:7 unter. Zu einem Spaziergang wurde der Auftakt auch für Wiler-Ersigen nicht. In einer zunehmend hitzigeren Atmosphäre, setzte Grünenmatt immer wieder Nadelstiche.
Grünenmatt verkürzte nochmals
Bei einem Doppelausschluss drohte die Begegnung aus Sicht der Gastgeber gar zu kippen. Erneut Flühmann und Danis schafften innert weniger Sekunden den Anschluss zum 5:4. «Natürlich wurde es nochmals eng. Ein Ball kann immer ins Tor fallen, aber insgesamt hatten wir die Partie doch gut im Griff», fand Matthias Hofbauer. In der Tat liessen seine Kollegen nichts mehr anbrennen. Lassi Vänttinen und der dreifache Torschütze Isaac Rosén waren für die Siegsicherung besorgt.
Keine Sorgen um seinen Stuhl muss sich trotz der Auftaktniederlage der Chefcoach der Gäste, Hanspeter Hiltbrunner machen. Bei den Emmentalern bleiben die Telefonleitungen mit Sicherheit stumm. Hiltbrunner hat diese Woche seinen Vertrag bei den Emmentalern um ein weiteres Jahr verlängert.
Wiler-Ersigen - Grünenmatt 8:5 (1:0, 2:1, 5:4)
Sportzentrum, Zuchwil. - 416 Zuschauer. - SR Schoch, Kaiser.
Tore: 17. Rosén (Väänänen) 1:0. 30. Flühmann (Aeschbacher) 1:1. 32. M. Hofbauer (Vänttinen/Ausschluss Ferraresi) 2:1. 36. Rosén (Chr. Hofbauer) 3:1. 42. D. Känzig (Sesulka) 4:1. 43. Beer 4:2. 46. Vänttinen (A. Zimmermann) 5:2. 50. Flühmann (Bertschi/Ausschlüsse A. Zimmermann/Sebek) 5:3. 50. Danis (Stucki/Ausschluss Sebek) 5:4. 54. Olofsson (Mendelin) 6.4. 54. Eigentor 6:5. 56. Vänttinen (Mendelin) 7:5. 60. Rosén (Vänttinen) 8:5.
Strafen: 3mal 2 Minute gegen Wiler-Ersigen, 1mal 2 Minuten gegen Grünenmatt.
Wiler-Ersigen: S. Zimmermann; Väänänen, Meister, M. Hofbauer, Chr. Hofbauer, Rosàn; Althaus, Olofsson; Vänttinen, A. Zimmermann, Mendelin; Wittwer, Sesulka; Fankauser, Sebek, D. Känzig.
Bemerkungen: Wiler ohne Wolf (krank), Hirschi (Oberschenkel), Gerber (Rücken). - 10. Zimmermann hält Penalty von Ferraresi.
Zeitungsbericht "Nordwestschweiz"