11.
2014
Tigers mit Last-Minute-Sieg
Mit zwei Treffern in der 60. Minuten drehen die Unihockey Tigers gegen die Zürcher Grasshoppers ihr Heimspiel zum Schlussresultat von 5:4. Nachdem die Emmentaler zwischenzeitlich mit 1:4 hinten lagen, feierten die Tigers-Fans unter den über 600 Zuschauern die letzten 16 Sekunden umso frenetischer mit Standing Ovations.
Einer der weltbesten Unihockeyspieler, der Schwede Kim Nilsson, erhöhte kurz nach Spielmitte für die Grashoppers Zürich zum 4:1 und schien das Spiel in die vermutete Bahn zu lenken. Die Stadtzürcher gelten in dieser Saison zweifelsohne zum den Topfavoriten und hätten mit einem Sieg in Biglen die Tabellenführung übernehmen können. Die Tigers aber zeigten Moral, gewannen in der Folge die Mehrheit der Zweikämpfe und bewiesen, dass auch eine Drei-Tore-Führung wettgemacht werden kann.
Aber alles der Reihe nach: Nachdem im Startdrittel ein deutliches Chancenplus zu Gunsten der Zürcher zu verzeichnen war und diese mit 2:0 Toren führten, starteten die Tigers furios in den Mittelabschnitt und durften den Anschlusstreffer durch Marc Oliver Gerber bejubeln. Trotz einiger weiteren Chancen war es aber der GC, welcher durch Joël Rüegger und dem eingangs erwähnten Treffer von Nilsson bis zum zweiten Pausentee auf 4:1 davonzogen.
Im Schlussabschnitt bot sich den Tigers in Überzahl die Gelegenheit, um die Aufholjagd zu starten. Dies gelang, dieser Treffer in der 43. Minute (durch Joonas Pylsy auf Pass von Manuel Engel) blieb aber für weitere rund zehn Minuten der einzige. Viele gewonnene Zweikämpfe und ein hoher Spielanteil prägten eine sehr gute Spielphase der Tigers. Schliesslich fasste sich der Tigers-Topskorer Joel Krähenbühl ein Herz und drückte aus weiter Distanz ab und verkürzte mit diesem Treffer in der 53. Minute auf 3:4.
Die Spannung in der Schlussphase, mit vielen Torschüssen der Emmentaler, stieg von Minute zu Minute an. Mit einem sechsten Feldspieler agierend drückten die Tigers auf den Ausgleich. Krähenbühl lief erneut mit dem Ball in die gegnerische Zone, schoss präzise und brachte mit dem Ausgleichstreffer die Stimmung nun definitiv zum Kochen. Doch es sollte noch besser kommen: Nur eine halbe Minute später, und 16 Sekunden vor Schluss, erzielte Pylsy den erstmaligen (!) Führungstreffer für die Tigers. Nun ersetzte GC seinerseits den Torhüter mit einem sechsten Feldspieler, allerdings erfolglos und so blieb der Schlussstand von 5:4 auf der Anzeigetafel.
Aus Sicht der Tigers-Fans war es an diesem Samstagabend ein Unihockeyspiel, welches alles bot, was sich das Herz wünscht. Nun bleibt zu hoffen, dass die Tigers an diese Leistung anschliessen können und am Sonntag gegen das bislang sieglose Waldkirch-St.Gallen die nächsten Punkte einfahren kann, diesmal ohne Hitchcock-Schlussphase.
Tigers Langnau - Grasshopper Club Zürich 5:4 (0:2, 1:2, 4:0)
Espace-Arena, Biglen. - 603 Zuschauer. - SR Kronenberg/Kronenberg.
Tore: 9. Scalvinoni (Nilsson) 0:1. 8. Eigentor 0:2.21. Marc Oliver Gerber (Liechti) 1:2. 27. Rüegger (Meier) 1:3. 34. Nilsson (Scalvinoni) 1:4. 43. Pylsy (Manuel Engel/Ausschluss Bühler) 2:4. 53. Krähenbühl (Trüssel) 3:4. 60. (59:15) Krähenbühl (M. Engel) 4:4. 60. (59:44) Pylsy (M. Engel) 5:4.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau. 3mal 2 Minuten gegen Grasshopper Club Zürich.
Tigers Langnau: Jürg Siegenthaler; Stucki; Stefan Siegenthaler; Trüssel, Rindlisbacher; Flükiger, Langenegger; Liechti, Gerber, Brechbühl; Manuel Engel, Krähenbühl, Mosimann; Pylsy, Andersson, Carlo Engel; Gfeller.
GC Zürich: Jonas Wittwer (ab 38. Bühler); Ladner; Lukas Wittwer; Helfenstein, Zbinden; Kaiser; Zürcher, Scalvinoni, Nilsson; Parli, Rüegger, Meier; Vizzini, Maffioletti, Grüter.
Bemerkungen: Tigers Langnau ohne Freiburghaus (verletzt), GC Zürich ohne Björk, Hostettler (beide verletzt). - 6. Lattenschuss Zürcher, 8. Lattenschuss Nilsson, 20. Lattenschuss Ladner, 33. Lattenschuss Siegenthaler. - Meier und Jonas Wittwer verletzt ausgeschieden. - 57:42 Time-out Unihockey Tigers, anschliessend bis 59:15 mehrheitlich ohne Torhüter. - 59:44 Time-out GC, anschliessend ohne Torhüter. Krähenbühl (Tigers Langnau) und Rüegger (GC Zürich) als beste Spieler ausgezeichnet.