11.
2014
UHCG-Sieg mit Hindernissen
Mit einiger Mühe gewann Grünenmatt gegen ein frech aufspielendes Waldkirch-St. Gallen mit 9:7. Bis Spielhälfte lag der UHCG gar im Rückstand. Getragen von einem einmal mehr überragenden Simon Flühmann gelang aber letztlich die Wende, auch wenn im Schlussdrittel noch einmal gezittert werden musste.
Bereits in den Startminuten wehte Grünenmatt eine steife St.Galler Brise entgegen. Die Gäste spielten von Beginn weg körperbetont, bissig und zudem offensiv mutig. Die Mätteler hingegen liessen in der Startphase die notwendige Konzentration mehr als einmal vermissen. Dennoch ging der UHCG in Führung, Michael Hofer traf in der zehnten Minute mit einem Direktschuss unter die Latte. Wenige Sekunden später doppelte Christian Beer mit einem präzisen Weitschuss gar zum 2:0 nach. Bereits eine Vorentscheidung? Mitnichten. WaSa liess sich nicht beirren und blieb offensiv weiter sehr aktiv. Verdientermassen gelang Jucker in der 12. Minute der Anschlusstreffer, nachdem der UHCG mit einer Auslösung hängen geblieben war. Nach einem Doppelschlag von Laaksonen kurz vor der Pause ging St. Gallen gar in Führung. Diese Führung entsprach durchaus dem Gezeigten. Grünenmatt spielte im Vergleich zum GC-Spiel in leicht veränderter Formation, UHCG-Headcoach Hanspeter Hiltbrunner musste insbesondere auf Yannick Glauser verzichten, welcher mit einer Gehirnerschütterung ausfiel.
Steigerung im Mitteldrittel
Im Mitteldrittel trat Grünenmatt bestimmter auf - die Pausenansprache von Chefcoach Hiltbrunner verfehlte ihre Wirkung nicht. Robin Markström traf bereits 48 Sekunden nach Wiederanpfiff mit einem Drehschuss zum Ausgleich. Nur elf Sekunden später war es aber bereits wieder vorbei mit der Herrlichkeit. Die Ostschweizer übertölpelten mit einem einfachen Doppelpass die gesamte Mätteler Hintermannschaft und gingen erneut in Führung. Nach einer Stafe gegen St. Gallens Topskorer Göldi gelang dem UHCG der erneute Ausgleich, Simon Flühmann und Victor Ferraresi konterten sich im Powerplay erfolgreich zum 4:4. Wenig später schickte Markström mit einem langen Ball Hofer auf die Reise, welcher elegant per Volleyschuss zum 5:4 einschoss. Diesem Leckerbissen folgte aber erneut ein Lowlight. In Überzahl liess sich der UHCG von den St. Gallern düpieren und kassierte per Shorthander das 5:5. Dass Powerplay spielen auch Spass machen kann, zeigte wenig später Marcel Stucki: Mit einem wuchtigen Abschluss ins Lattenkreuz liess er Dominic Jud im St. Galler Tor keine Chance. Die erneute Führung war damit Tatsache. Noch vor der Pause trat erneut UHCG-Captain und Topskorer Simon Flühmann in Erscheinung. Mit einem herrlichen Zuspiel bediente er Ferraresi, welcher nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte. Der Treffer zum 7:5 war in der Entstehung praktisch eine Kopie des 4:4.
In den Schlussminuten noch einmal gezittert
Eine Viertelstunde vor Schluss verwertete der eingewechselte, zuvor wegen einer Grippe geschonte Sandro Aeschbacher, einen Abpraller Flühmanns zum 8:5. Damit schien eine Vorentscheidung gefallen. Umso mehr als sich allmählich die Limiten im Spiel der St. Galler offenbarten, dies trotz beherztem und engagiertem Einsatz. Der UHCG schaltete aber merklich einen Gang zurück und brachte die Gäste damit zurück ins Spiel. Zwar konnte der eingewechselte Schwendimann in der 51. Minute noch einen Penalty abwehren, wenig später trafen aber Koskela im Powerplay und Mittelholzer für die Gäste. Damit stand es sieben Minuten vor Schluss nur noch 8:7. WaSa hatte den Braten nun gerochen und drückte vehement auf den Ausgleich. Chancen dazu waren denn auch da, es brauchte schon einen starken Lukas Bauer im UHCG-Tor, um die knappe Führung zu verteidigen. In der vorletzten Spielminute war es schliesslich Sandro Aeschbacher, welcher auf Zuspiel von Ferraresi aus kurzer Distanz für die Siegsicherung besorgt war.
Unter dem Strich zählen nur die drei Punkte
In einem schwierigen Spiel hat der UHCG den Weg auf die Siegesstrasse schlussendlich doch noch gefunden. Das knappe Resultat ist primär der heftigen Gegenwehr der St. Galler geschuldet, welche so gar nicht gespielt haben, wie man dies von einem Tabellenschlusslicht gemeinhin erwarten könnte. In den engen Phasen zeigte sich auf Seiten von Grünenmatt einmal mehr, dass auf die Leistungsträger Verlass ist. Allen voran Offensiv-Motor Simon Flühmann glänzte uneigennützig mit vier Torvorlagen. Damit übernimmt der Mätteler Captain temporär gar die Führung in der Liga-Skorerwertung, noch vor dem schwedischen Ausnahmekönner Kim Nilsson und dicht gefolgt von UHCG-Schwede Victor Ferraresi. Der UHCG kann sich mit diesem Sieg auf dem vierten Tabellenrang festsetzen. Am nächsten Samstag erwartet das Team zum Vorrundenabschluss die Reise ans Auswärtsspiel zu Alligator Malans. Dabei können die Mätteler Historisches erreichen: Ein Sieg wäre gleichbedeutend mit der besten Vorrunde seit dem Aufstieg in die NLA im Jahr 2007.
Grünenmatt - Waldkirch-St. Gallen 9:7 (2:3, 5:2, 2:2)
Forum, Sumiswald. - 178 Zuschauer. - SR Wehinger/Zurbuchen.
Tore: 10. Hofer (Liechti) 1:0. 11. Beer (Flühmann) 2:0. 12. Jucker 2:1. 15. Laaksonen 2:2. 17. Laaksonen (Göldi) 2:3. 21. Markström (Liechti) 3:3. 21. Koskela 3:4. 29. Ferraresi (Flühmann) 4:4. 29. Hofer (Markström) 5:4. 36. Koskela (Lieberherr) 5:5. 37. M. Stucki (Studer) 6:5. 39. Ferraresi (Flühmann) 7:5. 45. Aeschbacher (Flühmann) 8:5. 51. Koskela (Th. Mittelholzer) 8:6. 53. R. Mittelholzer (Göldi) 8:7. 59. Aeschbacher (Ferraresi) 9:7.
Strafen: je 2mal 2 Minuten.
Grünenmatt Sumiswald: Bauer; Studer, Markström, Liechti, Hofer, Bärtschi; M. Stucki, Beer, Ferraresi, Danis, Flühmann; Lajunen, Wagner, Schenk, Burkhalter, T. Steiner. Schwendimann, Aeschbacher, T. Steiner, Dolder.
Bemerkungen: Grünenmatt Sumiswald ohne D. Stucki, Glauser, Zürcher (verletzt), Herren, Briggen, Weber (alle U21). - 6. und 38. Minute Pfostenschuss Wasa. -Simon Flühmann (UHCG) und Fabrice Göldi (Wasa) als beste Spieler ausgezeichnet.