04.
2015
Uster macht den Sack zu
Mit dem vierten Sieg (8:3) im vierten Spiel gegen Zug United sicherte sich der UHC Uster am Samstagabend in der Auf-/Abstiegsrunde auf schnellstmöglichem Weg den Verbleib in der NLA.
„Jetz hämmers gschafft", meinte der ältere Mann auf der Zuschauertribüne, nachdem Marco Klauenbösch mit einem herrlichen Weitschuss und Lauri Liikanen mit einem Abstauber zu Beginn des letzten Drittels das Score innerhalb von 35 Sekunden von 5:3 auf 7:3 hatten. Er sollte recht behalten. Die Gesänge der Zuger Fangruppe über Uster als Abstiegsverein erwiesen sich als wenig frommes Wunschdenken. Die verbleibenden 14 Minuten brachten die Zücher Oberländer ohne Probleme über die Runden. Zwar versuchten die Zuger fünf Minuten vor Schluss bei einer Bankstrafe gegen Usters Büssers nochmals alles und ersetzten Goalie Janson Parathazhan durch einen sechsten Feldspieler, mit dem Ergebnis, dass Liikanen ins leere Tor zum achten Ustermer Treffer einnetzen konnte.
Es ist eine jener alten Floskeln, dass der letzte - in diesem Fall der vierte - Sieg in einer Playoffserie der schwierigste ist. Ohne mit einer Portion Wahrheit gesegnet, entwickelt sich solch eine Sportweisheit gar nicht erst zur Floskel. Für Uster-Trainer Philippe Soutter war die Begegnung an diesem Samstagabend der typische Fall eines solchen Spiels: „Man spürte die Nervosität in unserem Team. Einige Spieler machten etwas mehr Fehler als sonst. Es hat sich dann aber gezeigt, wer das NLA- Team und wer das NLB-Team ist." Captain Thomas Aellig stimmte zu: „Ab Mitte des zweiten Drittels haben wir das Spiel dann aber kontrolliert und im letzten Drittel nichts mehr zugelassen. Wir haben den Ball laufen gelassen und tief gespielt. So konnten sich die Zuger nicht mehr entfalten."
Dies versuchten die Gäste aus der Zentralschweiz vor allem zu Spielbeginn, als sie mit einem starken Pressing agierten. Mann des ersten Drittels war jedoch Florian Hafner, der das Skore nach einem Turnover eröffnen und nach dem Zuger Ausgleich seine Farben zum zweiten Mal in Front bringen konnte. Auf den dritten Ustermer Treffer von Jan Wittausch zu Beginn des zweiten Drittels hatten die Zuger nochmals eine Antwort parat, ebenso wie auf das 4:2 von Gabor Büsser, der souverän einen Penalty versenkt hatte. Dank des wunderschönen Treffers von Florian Nideröst ins hohe Eck 53 Sekunden vor der Pause konnten die Zürcher Oberänder trotzdem mit einem Zwei-Tore-Vorsprung ins letzten Drittel gehen, in dem das Heimteam dann keine Diskussionen mehr aufkommen liess.
Die Saison 2014/15 fand im Ustermer Buchholz also ein versöhnliches Ende, welches auch lautstark und bierselig gefeiert wurde. Der Blick darf nun ab sofort auf die nächste Saison gerichtet werden. Der Club hat rund um das Team die Voraussetzungen zu mehr Professionalisierung geschaffen - wie sieht es mit der Mannschaft selbst aus? „Wir müssen uns personell verstärken, ganz klar", so Soutter. „Wir sind diesbezüglich auf gutem Weg, haben Zusagen von Leuten, die echte Verstärkungen wären, die insbesondere auch unsere jungen Spieler mitziehen können, so dass sie noch mehr aus sich herauszuholen imstande sind. Ich traue einigen in der aktuellen Mannschaft zu, nächste Saison noch einen grossen Schritt nach vorne zu machen." Ein Selbstläufer werde eine Playoff-Qualifikation aber keinesfalls. „Der Punkteabstand zwischen Platz 8 und Platz 9 war in dieser Saison gross. Es wartet viel Arbeit auf uns. Wir müssen schon vor dem Saisonstart die jahrelange Ustermer Playout-Mentalität ablegen."
„Im Gegensatz zum Vorjahr ist es sicher ein Vorteil, dass wir mit einem kompletten Trainerstaff ins Sommertraining steigen können", meint Aellig dazu. „Ich denke auch, dass viele Spieler in dieser Saison reifer geworden sind und gerade durch den schwierigen Saisonverlauf nützliche Erfahrungen gemacht haben. Wir müssen sicher von Anfang an viel Wert auf die Teambildung legen, so dass wir als richtige Einheit in die nächste Saison starten können."
UHC Uster - Zug United 8:3 (2:1, 3:2, 3:0)
Buchholz. - 364 Zuschauer. - SR: Kaiser/Schoch.
Tore: 8. Hafner (Bachmann) 1:0. 12. Uhr (Lechmann) 1:1. 15. Hafner 2:1. 24. Wittausch (Gallati) 3:1. 25. Lechmann (Müller) 3:2. 32. 31. Büsser 4:2. 32. T. Suter (Poletti) 4:3. 40. Nideröst (Urner) 5:3. 46. (45:08) Klauenbösch (Hafner) 6:3. 46. (45:43) Liikanen (Suter) 7:3. 56. Liikanen 8:3.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Uster, keine gegen Zug.
UHC Uster: Tschopp; Aellig, Zeder; Hietanen, Wittausch; Bartenstein, Klauenbösch; Suter, Bolliger, Liikanen; Nideröst, Galati, Urner; Hafner, Bachmann, Büsser; Weber, Frischknecht, Zürcher, Gmür.
Bemerkungen: 9. Lattenschuss Zug. 40. Pfostenschuss Zug. 46. Timeout Zug. Zug von 55:20 bis 55:41 ohne Torhüter.