Uster muss weiter auf Punkte warten

Der UHC Uster unterliegt im ersten Heimspiel der Saison Chur Unihockey klar mit 5:10. Der Churer Neuzugang Lukas Thierstein erzielte dabei vier Tore.

Im ersten Meisterschaftsspiel unterlag Uster am Vorabend auswärts gegen die Hoppers. Die ansprechende Leistung der ersten Spielhälfte liess hoffen, dass gegen Chur ein erster Punktgewinn möglich sei. Die Bündner durchkreuzten diese Pläne aber schnell. Sie gingen schon bald in Führung. Adank verwertete einen Abpraller von Binggeli (2.). Die finnische Neuerwerbung bei Uster, Niko Juhola, stellte auch am zweiten Spieltag seine Torgefährlichkeit unter Beweis. Mit einer sehenswerten Finte von hinter dem Tor kommend erzielte er den Ausgleich zum 1:1 (12.). Die Gäste wirkten aber abgeklärter und warteten auf ihre Chancen. Noch vor der ersten Pausensirene konnte Thierstein und Riedi für Chur auf 1:3 erhöhen.

Uster zeigte sich auch im zweiten Drittel engagiert, doch viel wollte ihnen nicht gelingen. Zeder konnte allein vor Kellenberger abzielen - im Nachschuss gelang ihm der Anschluss zum 2:3 (21.). Chur bestrafte aber die etwas ungestüme Art der Ustermer. Die Platzherren, noch vom Anschlusstreffer euphorisiert, stürmten nach vorne und vergassen die Verteidigung gänzlich. Cavelti konnte so nur 5 Sekunden (!) nach dem Ustermer Torjubel den Zweitore-Vorsprung wieder herstellen. Als auch Riedis Backhand-Abschluss wieder in den Maschen von Uster-Keeper Weber zappelte, zog Trainer Reinmann die Notbremse. Seine eindringlichen Worte nach dem 2:5 waren bis auf die Tribüne zu hören. Trotzdem blieben die Churer auch im weiteren Verlauf der Partie unglaublich effizient. Mit einer Doublette in der 28. Minute erhöhte Thierstein auf 2:6 bzw. 2:7. Die Platzherren konnten sich zwar auch einige Chancen erarbeiten, meist kamen sie aber den berühmten Schritt zu spät. Erst eine Kombination der Bolliger-Brüder drei Minuten vor Ende des zweiten Drittels munterte das Buchholz-Publikum etwas auf. Florians präziser Schuss nach Silvans Querpass war aber nicht mehr als ein kurzes Strohfeuer.

Auch im letzten Durchgang zeigten die Churer nochmals wie kaltblütig sie agierten. Mit ihren präzisen Ballstafetten brachten sie die Ustermer mal für mal in arge Bedrängnis. Zusätzlich liessen die Bündner auch bezüglich physischem Einsatz keine Gelegenheit aus, Präsenz zu markieren. Koskelainen und Cavelti sorgten mit einer weiteren Doppelpackung (48. und 49.) für die Tore Nummer 8 und 9. Auch Thierstein trug sich nochmals als Torschütze ein. Mit seinem vierten persönlichen Treffer, zeigte der Zuzug aus Kloten, wie gut er sich bereits ins neue Team eingefügt hat. Die beiden letzten Treffer durfte Silvan Bolliger für sich verbuchen. Viel Zeit bleibt ihm und seinen Mannschaftskollegen aber nicht, sich von den beiden Niederlagen zu erholen. Bereits am kommenden Freitag gastiert mit Wiler-Ersigen ein weiterer Aspirant auf einen vordersten Tabellenplatz im Buchholz.

Silvan Bolliger „Unser Slot ist ein Ponyhof"
Silvan Bolliger, der momentan die Rekrutenschule absolviert, war über die Leistung seines Teams nicht wirklich erfreut. „Wir müssen wieder zu unserem Spiel finden" befand er. Besonders in der Defensive ortet Bolliger Mängel. „Wir fressen viele Kontertore - unser Slot ist ein Ponyhof" resümiert der Stürmer, der zum Best Player auf Ustermer Seite gewählt wurde. „Ich vermisse zwischendurch die positive Energie in unserem Team". Es gebe zurzeit „zu viel Gemotze und zu wenig Unihockey-Spiel" in seinem Team fand Bolliger.
Auf der Seite der Sieger zeigte sich Chur Coach Berger unbeeindruckt. „Die beiden Teams, die wir nun geschlagen haben, sind kaum ein Indikator für die Stärke meines Teams". Chur habe in der letzten Saison gegen die ersten Vier der Meisterschaft sowohl auswärts wie auch zuhause verloren, warnte Berger vor zu viel Euphorie. „Uster müssen wir einfach schlagen" bilanzierte Berger trocken und behielt an diesem Abend Recht.

UHC Uster - Chur Unihockey 5:10 (1:3, 2:4, 1:3)
Buchholz. - 225 Zuschauer. - SR Kaiser/Meier.
Tore: 3. Adank (Binggeli) 0:1. 12. Juhola (Florian Bollinger) 1:1. 18. (17:49) Thierstein (Darms) 1:2. 19. (18:40) Riedi (Hirschi) 1:3. 21. (20:43) Zeder (Honold) 2:3. 21. (20:49) Cavelti (Hirschi) 2:4. 24. Riedi (Hirschi) 2:5. 28. (27:10) Thierstein (Fauser) 2:6. 28. (27:42) Thierstein (Fauser) 2:7. 37. Florian Bolliger (Silvan Bolliger) 3:7.48. (47:50) Koskelainen (Kamaj) 3:8. 49. (48:07) Cavelti (Riedi) 3:9. 55. (54:10) Thierstein (Koskelainen) 3:10. 56.(55:52) Silvan Bolliger (Hummer) 4:10. 60. Silvan Bolliger 5:10.
Strafen: keine gegen Uster, 2-mal 2 Minuten gegen Chur.
Uster: Meier; Krienbühl, Baumann, Korteniity, Delay; Nater, Mahler; Zeder, Honold, Aellig; Florian Bolliger, Vizzini, Juhola; Hummer, Fischer, Sutter; Silvan Bolliger, Hürlimann.
Chur: Kellenberger; Darms, Kamaj; Bischofberger, Schneider; Bürer, Colagrande; Thierstein, Fauser, Koskelainen; Cavelti, Riedi, Hirschi; Adank, Studer, Binggeli.
Bemerkungen: Chur ohne Putzi, Rutzer, Vapaniemi. - 23:24 Time-out Uster.