10.
2008
Uster zittert sich zum Sieg
Nachdem der UHC Uster am Vorabend gegen den gleichen Gegner einen rabenschwarzen Start erwischte, wollte man dem Heimpublikum beweisen, dass es auch anders geht. Die Rotweissen starteten konzentriert und temporeich in die Partie. Tilhe schloss eine Kombination erfolgreich ab und brachte die Gastgeber bereits nach 4 Minuten in Führung. Die erste Strafe gegen Chur konnte Uster durch Louhelainen mit einem sehenswerten Treffer ausnützen. Die Gastgeber jubelten kurz darauf gar zum drittenmal. Vizzini schloss einen Konter druckvoll und präzis ab. Die Bündner kamen in der zweiten Hälfte des Startdrittels aber besser in Fahrt; Schneider schoss kurz vor Drittelsende in Überzahl das 3:1.
Im zweiten Durchgang erhöhten die Gäste das Tempo - einige Male wurde es sehr gefährlich vor Bissos Kasten. In dieser Druckperiode überstanden die Ustermer mehrere heikle Momente. Der Verteidiger Maag bewies aber in dieser Phase wie wertvoll er mit seiner Routine für das Zürcher Ensemble ist. Neben seiner defensiven Übersicht trat er auch offensiv in Aktion und traf mit seinen harten Weitschüssen gleich zweimal und erhöhte das Skore auf 5:1. Die Ustermer schafften es, mit vereinten Kräften, mit Bisso im Kasten und dem nötigen Wettkampfglück den Vorsprung zu verwalteten und das Miteldrittel ohne Gegentor zu überstehen.
Die Gäste aus dem Bündnerland waren auch im Schlussdrittel spielbestimmend. Sie erarbeiteten sich immer wieder durchaus sehenswerte Chancen. Doch sie blieben im Abschluss ungenau. Öfters rettete der gut disponierte Bisso und dann und wann klebte den Churer auch etwas Pech am Stock. Die Bündner gaben aber die Partie noch nicht verloren und konnten mit einem Doppelschlag auf 6:3 (Hürlimann erzielte in der Zwischenzeit das 6:1). Als Cavelti mit seinem zweiten Treffer gar zum 6:4 einschob, war die Cupstimmung plötzlich zurück. Uster musste nun um seinen lang sichergeglaubten Sieg wieder zittern. Captain Widler leistete seiner Mannschaft keinen Dienst, als er sich zwei Minuten vor Schluss eine unnötige Strafe wegen übertriebener Härte einhandelte. Cavelti nutzte dies zu seinem dritten persönlichen Treffer in Serie. Die Schlussoffensive der Gäste, lautstark vom eigenen Anhang und ihren Glocken unterstützt, blieb aber ohne Erfolg. Auch das Einwechseln eines sechsten Feldspielers brachte den angestrebten Ausgleich nicht mehr. Die Gastgeber mobilisierten nochmals alle Kräfte und konnten so ihren Vorsprung doch noch über die Zeit retten.
Uster hat sich diesen Sieg mit einer beherzten Partie verdient. Kara Tilhe, der finnische Verteidiger in den Reihen der Ustermer war nach dem Spiel zufrieden: „Wir waren zwei Drittel lang die bessere Mannschaft. Im letzten Drittel haben sich kleine Fehler eingeschlichen und die Nerven fingen bei den jungen Spielern an, etwas zu flattern. Dazu haben wir uns mit einigen dummen Strafen selbst geschadet. Aber wir haben bis zum Schluss hart für diesen Sieg gearbeitet".
UHC Uster - Chur Unihockey 6:5 (3:1, 2:0, 1:4)
Buchholz, Uster, 216 Zuschauer
SR: Göpfert, Servodio
Tore: 4. Tilhe (Silvola) 1:0, 11. Louhelainen (Tilhe; Ausschluss Lutz), 13. Vizzini 3:0, 18. Schneider (Cadisch; Ausschluss Vizzini) 3:1, 26. Maag (Hänggi) 4:1, 31. Maag (Berweger) 5:1, 52. Hürlimann 6:1, 53. Cadisch (Schneider) 6:2, 54. Cavelti (Jacobsen) 6:3, 55. Cavelti (Jacobsen) 6:4, 59. (58.14) Calveti (Jacobsen) 6:5
Strafen: Uster: 4x2' + 1x10' (Louhelainen), Chur: 3x2'
UHC Uster: Bisso; Widler, Tilhe; Hänggi, Maag; Schlüssel, Künzli; Silvola, Louhelainen, Züger; Berweger, Bohli, Vizzini; Jaggi, Klotz, Hürlimann
Chur Unihockey: Kellenberger; von Gunten, Schneider; Beyeler; Disch; Larsen, Bürer; Cadisch, Binggeli, Kunz; Torri, Lutz, Cavelti; Jacobsen, Adank, Studer
Bemerkungen: Chur ohne Kaltenbrunner, Putzi und Vitetti, Uster ohne Aellig (alle verletzt). 53. Pfostenschuss Vizzini, Chur ab 59. Min ohne Torhüter; Timeout Chur 59:31