01.
2016
Uster zu spät erwacht
Der UHC Uster unterliegt dem UHC Waldkirch-St. Gallen nach einer über weite Strecken ernüchternden Leistung mit 3:6. Erst im letzten Drittel stemmte sich der Gastgeber vehement gegen die drohende Niederlage, kam aber nie näher als auf zwei Tore heran.
Von Beginn weg mussten sich die Zürcher Oberländer mit mehr Defensivarbeit abmühen als ihnen lieb sein konnte. Zwar waren die Ustermer deutlich mehr in Ballbesitz, die Ostschweizer Gäste liessen aber mit ihrer Zweikampfstärke kaum brenzlige Situationen zu. Im Gegenteil, bei Ballgewinn wussten sie mit gradlinig vorgetragenen Gegenstössen die gebotenen Räume effizient zu nutzen.
Vor allem das Duo Chris Eschbach und Riku Laaksonen wirbelte gehörig durch die Zürcher Abwehr - der Finne wurde verdient zum besten Spieler der St. Galler gewählt. An vier von sechs Toren waren die beiden Stürmer beteiligt und damit neben dem stark parierenden Torhüter Dominik Jud die prägenden Figuren in diesem Duell zweier unter dem Strich klassierten Mannschaften. In Überzahl war Eschbach für die Führung besorgt, Laaksonen doppelte wenig später etwas glücklich nach einem schnellen Konter nach.
Ein-Weg-Unihockey im dritten Abschnitt
Wohl hatte sich Uster viel fürs zweite Drittel vorgenommen, lief aber mit der nun etwas offensiveren Ausrichtung den St. Gallern ins offene Messer. Bis zur Spielhälfte baute WaSa seinen Vorsprung gekonnt auf 5:0 aus - Uster-Trainer Pascal Sigg nahm deshalb nach dem fünften Gegentreffer sein Timeout. Tatsächlich fingen sich die Gastgeber, Kulmala scheiterte erst mit einem Penalty an Jud, um es im anschliessenden Powerplay besser zu machen. Danach boten sich in einer Druckphase einige Möglichkeiten für weitere Tore, doch blieb es beim 1:5.
Im Schlussabschnitt setzte Uster alles auf eine Karte und war nun spürbar wacher, willig in den hart geführten Zweikämpfen dagegen zu halten. WaSa bekam nun kaum mehr Luft zum Atmen - verbarrikadierte das Tor mit Mann und Maus, blockte Schuss um Schuss, den Rest besorgte Jud. Der Ustermer Druck mündete in Strafen gegen Manuel Rüegg und Roman Mittelholzer, die durch Hafner und Hummer (53.) erfolgreich ausgenutzt werden konnten. Zwar verzeichneten die Zürcher Oberländer auch in den folgenden Minuten hervorragende Torchancen, sündigten aber im Abschluss. So blieb die Hypothek aus den ersten beiden Dritteln letztlich zu gross. Best-Player Laaksonen war mit einem Treffer ins leere Tor für den Schlusspunkt besorgt.
„Noch ist nichts verloren", beschied Stürmer Florian Hafner nach dem Spiel, konnte die grosse Enttäuschung über die verpassten Punkte jedoch kaum verhehlen. Fünf Runden vor Ende der Qualifikation beträgt Usters Rückstand auf den Strich nach wie vor einen Punkt - die Chancen sind also tatsächlich nach wie vor intakt. Drei Punkte im Auswärtsspiel gegen Tabellennachbar Kloten-Bülach Jets vom nächsten Wochenende brächten die Oberländer einen Schritt näher ans Ziel.
UHC Uster - UHC Waldkirch-St. Gallen 3:6 (0:2, 1:3, 2:1)
Buchholz, Uster. - 231 Zuschauer. - SR Hürzeler/Peter.
Tore: 12. C. Eschbach (A. Zellweger; Ausschluss Zürcher) 0:1. 16. Laaksonen (C. Eschbach) 0:2. 23. Büchel (Langenegger) 0:3. 28. Laaksonen (C. Eschbach) 0:4. 29. J. Eschbach (A. Zellweger) 0:5. 33. Kulmala (Zeder; Ausschluss Sonderegger) 1:5. 51. Hafner (Kulmala; Ausschluss R. Mittelholzer) 2:5. 53. Hummer (Kulmala; Ausschluss Manuel Rüegg) 3:5. 60. (59:34) Laaksonen (A. Zellweger) 3:6.
Strafen: 1mal 2 Minuten und 1mal 10 Minuten (Weber) gegen Uster, 3mal 2 Minuten gegen St.Gallen.
UHC Uster: Weber; Aellig, Baumann; Schaufelberger, Klauenbösch; Scherrer, Zürcher; Bolliger, Kulmala, Hummer; Bachmann, Zeder, Urner; Nideröst, Hafner, Büsser; Tschopp, Schläppi, Thöny, Heierli.
Bemerkungen: Uster ohne Gallati, Raths und Järvinen (alle verletzt). - 8. Lattenschuss Manuel Rüegg, 29. Timeout Uster, 33. Jud pariert Penalty von Kulmala, 54. Pfostenschuss Zellweger, 53. Timeout WaSa, Uster ab 58. bei Ballbesitz ohne Torhüter. - Klauenbösch und Laaksonen als beste Spieler ausgezeichnet.