12.
2015
Usters Berg- und Talfahrt
Der UHC Uster gewinnt die wegweisenden Partie gegen das Tabellenschlusslicht UHC Thun 8:6. Dabei verspielten die Zürcher Oberländer beinahe einen 7:2-Vorsprung, brachten die Führung aber letztlich mit Ach und Krach ins Ziel.
Einmal mehr bekamen die Gäste an den Uster Games im Buchholz ein Wechselbad der Gefühle geboten. Es waren bereits 48 Minuten gespielt in diesem Duell Neunter gegen Zwölfter, als der später zum besten Spieler ausgezeichnete Manuel Hummer mit einem humorlosen „Strich" in die weite Ecke die vermeintliche Vorentscheidung erzielte. 7:2 stand es da und das Heimteam schien den Pflichtsieg fast gänzlich ohne den erwarteten Krampf einzuspielen. Dank einer Steigerung setzten sich die Zürcher Oberländer bis zur zweiten Drittelspause nämlich mit vier Längen ab. Besonders die Parade-Formation mit Bolliger, Hummer und Kulmala zeigte sich in dieser Phase spielfreudig mit clever herausgespielten Toren.
7:2 stand es also nach 48 Minuten, als bei Thun der Knoten platzte. Dank hohem Pressing mit vier Spielern drängten die Berner Oberländer Uster in die Defensive und erzwangen frühe Ballverluste. Innert sieben Minuten verkürzten die Berner Gäste so auf 7:6 - die Spannung war zurück im Spiel und Uster wankte. Es sei deshalb äusserst wichtig gewesen, dass sein Team den Vorsprung über die Zeit brachte, befand ein zufriedener Anjo Urner nach der Partie. Der Ustermer Captain konnte auch erklären, weshalb seine Mannschaft aus dem Tritt fiel: „Wir waren in dieser Saison schon oft in der gleichen Situation wie Thun heute. Wenn du so im Rückstand liegst, kannst du befreit aufspielen und vieles fällt dann leichter."
Auch Cheftrainer Pascal Sigg betonte diesen Aspekt: „Thun machte gut Druck und wir hatten für einige Zeit Mühe mit dieser Umstellung." Umso zufriedener nahm er deshalb zur Kenntnis, dass seine Schützlinge nach den Gegentoren nicht „wie ein Kartenhaus" zusammengefallen seien, sondern vielmehr dagegenhielten. Tatsächlich fanden die Gastgeber nach dem 7:6 durch Witschi (55.) den Zugriff aufs Spiel wieder und konnten das Geschehen wieder öfter in die Thuner Hälfte verlagern. Zwar ersetzten die Berner ihren Torhüter noch mit einem sechsten Feldspieler, kamen aber zu keiner gefährlichen Chance mehr - U21-Junior Bachmann besiegelte den Ustermer Erfolg mit einem Befreiungsschlag ins verwaiste Tor.
Mit dem Sieg rücken die Zürcher Oberländer wieder bis auf einem Zähler an den achten und letzten Playoff-Rang heran.
UHC Uster - UHC Thun 8:6 (1:1, 5:1, 2:4)
Buchholz, Uster. - 392 Zuschauer. - SR Scherrer/Zähnler.
Tore: 3. Bolliger (Kulmala) 1:0. 12. Taurama (Frey) 1:1. 24. Hafner (Klauenbösch) 2:1. 26. Kulmala (Hummer) 3:1. 33. Zeder (Büsser) 4:1. 37. Stoll (Kramer) 4:2. 38. Kulmala (Bolliger) 5:2. 40. (39:49) Hummer 6:2. 48. (47:18) Hummer (Bachmann) 7:2. 48. (47:35) Obi (Witschi) 7:3. 49. Amstutz (Taurama) 7:4. 54. Witschi 7:5. 55. Witschi 7:6. 60. (59:56) Bachmann 8:6.
Strafen: keine.
UHC Uster: Tschopp; Aellig, Baumann; Zürcher, Klauenbösch; Scherrer, Schaufelberger; Bolliger, Kulmala, Hummer; Nideröst, Hafner, Urner; Zeder, Thöny, Büsser; Raths.
Bemerkungen: Uster ohne Gallati, Kajoksinen und Järvinen (alle verletzt) - 35. Lattenschuss Nideröst, 49. Timeout Uster, 60. (59:06) Timeout Thun. - Bestplayer Uster: Hummer; Bestplayer Thun: Witschi.