12.
2015
Verkehrte Welt beim HC Rychenberg
Der HC Rychenberg erlebt am Wochenende eine Achterbahn der Gefühle. Teil 1: Am Samstag verliert er gegen Waldkirch-St. Gallen mit 4:5 nach Verlängerung,
Es gibt Tage, an denen es wie geschmiert läuft, an anderen weniger. Es gibt auch Gegner, gegen die bevorzugt gespielt wird, gegen andere weniger. Mit beidem wurde der HC Rychenberg in der Doppelrunde konfrontiert, mit einer Enttäuschung und einer positiven Bestätigung als Ergebnis.
Am Samstag schaffte es das Team von Rolf Kern ein weiteres Mal nicht, gegen Schlusslicht und 'Angstgegner' Waldkirch-St. Gallen sein Potential abzurufen und verlor mit 4:5 nach Verlängerung. Das Sonntagsgesicht präsentierten die Winterthurer dafür tags darauf. Sie hielten den Titelaspiranten und bevorzugten Gegner GC auch dieses Mal dank einer überzeugenden Defensive in Schach und setzten sich verdientermassen mit 6:3 durch. Als Lohn für den gelungenen Auftritt konnte der HCR den vierten Tabellenplatz gegenüber Verfolger Langnau behaupten.
Zu lange zu pomadig
Möglichst bald zwei, drei Tore zwischen sich und den Gegner legen, war die Absicht des HCR gegen Waldkirch. Dass dieses Unterfangen auch diesmal zum Scheitern verurteilt war, zeichnete sich freilich schon früh ab. Die Winterthurer taten sich erneut ausgesprochen schwer damit, dass sich der Gegner bei Ballverlust umgehend weit zurückzog, die Räume dicht machte und alles andere denn zimperlich in die Zweikämpfe stieg. «Waldkirch liegt uns mit seiner sehr defensiven Spielweise einfach nicht», gibt HCR-Trainer Kern zu. «Es fehlen uns die Brecher. Es ist aber auch eine Kopfsache.»
40 Minuten lang tat sich sein Team so schwer, dass eine Führung der Gäste durchaus gerechtfertigt gewesen wäre. Zu bedächtig, zu wenig direkt und zu langatmig suchte der HCR den Torerfolg, sodass er sich immer wieder in Zweikämpfe verwickelt sah. Er liess die nötige Konsequenz und Inspiration in seinem Tun vermissen, unternahm schlicht zu wenig für den Erfolg.
Erst in der Schlussviertelstunde fand sich der HCR besser zurecht und dies hätte zum Sieg reichen müssen. Er ging in der 46. Minute 3:2 und in der 54. Minute 4:3 in Führung und schien danach einem nicht mehr gefährdeten Sieg entgegenzusteuern, indem er den Ball monopolisierte. Ein haarsträubender Fehlpass ermöglichte es dann freilich Waldkirch in der vorletzten Minute, sich mit einem ihrer Konter in die Verlängerung zu retten. Und mit der hat es der HCR in dieser Saison nicht so. So auch diesmal nicht. In der 63. Minute sicherte sich der Gast nicht unverdient den Bonuspunkt.
HC Rychenberg Winterthur - UHC Waldkirch-St. Gallen 4:5 n. Vrl. (1:1, 1:1, 2:2, 0:1)
Oberseen. - 550 Zuschauer. - SR Hohler/Koch
Tore: 7. (6:46) Büchel (Maurin Rüegg) 0:1. 8. (7:33) Moritz Schaub (Niiranen) 1:1. 32. Schwerzmann (Huser) 2:1. 37. Lajunen 2:2. 46. Kern (Gutknecht) 3:2. 48. Sonderegger (Büsser) 3:3. 54. Niiranen (Moritz Schaub; Ausschluss Jeanot Eschbach) 4:3. 59. Chris Eschbach (Zellweger) 4:4. 63. (62:41) Zellweger (Chris Eschbach) 4:5.
Strafen: keine gegen Rychenberg, 2mal 2 Minuten gegen Waldkirch.
Rychenberg: Eder; Gutknecht, Podhráský; Mahler, Huser; Niiranen, Gassmann; Kern, Koskelainen, Holtz; Diem, Borth, Schwerzmann; Rüegsegger (32. Hautaniemi), Grunder, Moritz Schaub.
Waldkirch: Gruber; Jeanot Eschbach, Lajunen; Sonderegger, Büsser; Langenegger, Maurin Rüegg; Chris Eschbach, Zellweger, Laaksonen; Lienert, Kroona, Manuel Rüegg; Büchel, Thomas Mittelholzer, Alder.
Bemerkungen: Rychenberg ohne Conrad (verletzt), Buff, Lieberherr und Luis Schaub (alle Ersatz). Waldkirch ohne Roman Mittelholzer. - 51. Tor Gassmanns wegen Fouls aberkannt. 58:07 Time-out Waldkirch. - Niiranen und Gruber als beste Spieler ihrer Mannschaft ausgezeichnet.