09.
2012
Vorgeschmack auf die WM-Saison
Mit einem 5:0-Pflichtsieg in Winterthurer startet Wiler-Ersigen aus der Start-Doppelrunde.
Nur 24 Stunden nach dem speziellen Derby-Auftaktsieg vor beinahe 2500 Fans erlebten die Spieler des Meisters den ersten "Kulturschock" der Saison, musste doch vor knapp 200 Fans in der ungeliebten Oberseen der allseits erwartete Sieg gegen den HCR eingefahren werden. Die Winterthurer, welche am Vortag gegen Malans eine 2:13-Brause eingefangen hatten, waren auf Wiedergutmachung aus und hatten zudem eine spezielle Motivationsspritze. Sie waren in Vorjahr die einzige Equipe, welche dem Meister nach dessen Startpleite bei GC in der Qualifikation noch bezwingen konnten. Mit 6:5 n. Verlängerung hatte der HCR damlas gesiegt, gegen einen Meister, der 24 Stunden vor dem Cuphalbfinal damals einige Titulare gar nicht erst eingesetzt hatte. Diesmal waren mit Ausnahme der angeschlagenen Streit, Bichsel und Meister alle an Bord. Doch physische Präsenz heisst längst nicht mentale Bereitschaft. Nach der anstrengenden Vorbereitung und dem wöchigen Zusammenzug mit der Nati kehrte der Grossteil der Spieler nicht nur müde, sondern auch nicht besonders "heiss" auf den Saisonstart zurück. Dies wird sich in den kommenden Wochen auch nicht gross ändern. Die Routiniers werden sich die Rosinen herauspflücken und nicht in jedem Qualispiel an die Grenzen gehen.
Erster Shut-Out seit 2009
Dies ist bei der Unausgeglichenheit der Liga nur verständlich und wird sich auch auf dem Kontostand kaum auswirken. Bereits nach dem ersten Wochenende haben die Teams die Spitzenpositionen bezogen, welche in den Vorschauen dort angesiedelt wurden. Einzig bei den Direktbegegnungen mussten sich logischerweise zwei Teams aus den sechs für die Playoffs gesetzten Equipen geschlagen geben.
Der vielzitierte Arbeitssieg in Winterhur war deshalb sinnbildlich. Wenig inspiriert, aber dennoch ungefährdet kam der SVWE zum 5:0-Sieg, dem ersten Shut-Out unter Luukkonen, dem ersten Zu-Null-Erfolg für den Titelverteidiger seit Oktober 2009 beim 4:0-Heimsieg über... Winterthur. Der HCR wird das Pech in Form von drei Stangentreffern beklagen, doch die Reaktion auf allfällige Gegentore musste der Meister gar nicht zeigen. Dass er jederzeit das Tempo erhöhen kann, bewies er tags zuvor beim 11:4-Sieg über die Tigers, als man nach drei Gegentoren in Serie rasch mit 5 eigenen Toren reagieren konnte. So bleibt das 5:0 wohl einzig Goalie Samuel Zimmermann in Erinnerung, der ein starkes Weekend mit seinem ersten SML-Shutout krönen konnte. Erfreulich auch, dass sich mit Berlinger, Mendelin und Fankhauser drei weitere Spieler (insgesamt schon 10) am ersten Wochenende als Torschützen feiern lassen konnten.
Kilian Wenger als Schwingfest-Organisator?
Nicht darunter ist der letztjährige Topskorer Matthias Hofbauer. Zwei für seine Verhältnisse bescheidene Assists zieren sein persönliches Konto. Was niemanden verwundern mag, wenn man weiss, dass er als Hauptverantwortlicher des Triple-Ball-Events fast Tag und Nacht für diesen Event im Einsatz stand. Etwas, dass es wohl nur im Unihockey statt. Es wäre etwa das gleiche, wenn Schwingerkönig Kilian Wenger nächstes Jahr als Organisator des Eidgenössischen in Burgdorf amtieren würde und zwischendurch noch im Sägemehlring aktiv seinen Königstitel verteidigen wollte.
HC Rychenberg Winterthur - SV Wiler-Ersigen 0:5 (0:1, 0:4, 0:0)
Oberseen, Winterthur. 189 Zuschauer. SR De Lucia/Di Cristo.
Tore: 17. Mendelin (Wittwer) 0:1. 22. Fankhauser (Matthias Hofbauer) 0:2. 22. Jussila (Mendelin) 0:3. 32. Mendelin (Jussila) 0:4. 37. Berlinger (Steffen) 0:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen HC Rychenberg Winterthur. 1mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen.
SV Wiler-Ersigen: S. Zimmermann; Schmocker, Hirschi; Larsson, M. Garnier; Wittwer, Nussbächer; C. Hofbauer, M. Hofbauer, Fankhauser; Flühmann, Jussila, Zimmermann; Berlinger, Gloor, Mendelin; Steffen.
Bemerkungen: SVWE ohne Meister, Streit und Bichsel (alle verletzt)