04.
2013
Wer schiesst inskünftig die UM-Tore
Unihockey Mittelland bleibt nach dem 11:7 gegen Zug im vierten Spiel in der höchsten Spielklasse.
Von Euphorie war nichts zu spüren nach dem 11:7 von Unihockey Mittelland gegen Zug United. «Gross feiern werden wir kaum», sagte Trainer Daniel Moser, «es ist zwar schön, dass wir den Abstieg verhindert haben. Aber damit haben wir nicht mehr als das Minimalziel erreicht.»
Die Mittelländer erwischten im vierten Spiel der Serie einen besseren Start als am Tag zuvor in Zug. Die beiden Blöcke des Heimteams erzeugten von Beginn an Druck. Tore von Adam Stegl (5. Minute) und Philemon Plüss (6.) brachten die frühe Führung, die Manuel Mucha bis zur ersten Pause nach Zugs 1:2 mit zwei Toren auf 4:1 erhöhte. «Ich spürte es, wenn wir so weiterspielen, schaffen wirs», kommentierte Plüss das Startdrittel.
Doch die Gastgeber agierten in der Folge nicht mehr so diszipliniert wie in den ersten 20 Minuten. Es brauchte das mehrmalige Eingreifen von Torhüter Daniel Fluri, um Gegentreffer zu verhindern. Und es kostete einige Spieler zu viele Nerven, dass es nicht gelang, den Vorsprung zu vergrössern. Als Zug in der 31. Minute das 2:4 schoss, tickte Manuel Mucha aus. Er schubste das Tor beiseite und kassierte eine Zehnminutenstrafe. Eine Aktion, die sein Team den Sieg hätte kosten können. In Überzahl glich Zug mittels Doppelschlag in der 33. Minute bei 4:4 aus und war dem 5:4 mehrmals sehr nahe. Nach einem Timeout fasste sich Philemon Plüss ein Herz, stoppte in der 38. Minute acht Meter vor dem Zuger Gehäuse mit dem Fuss den Ball und zog ab. Zwei Minuten später staubte er nach Samuel Nyffeneggers Schuss einen Abpraller ab, sein Abschlussversuch kullerte am Gästekeeper vorbei ins Netz. Schliesslich traf Nyffenegger selber noch zum 7:4.
Dann skorte Dominic Mucha zum 8:4 und machte unmittelbar danach, nach einer unglücklichen Drehung, Bekanntschaft mit Martin Koutnys Ellbogen. Der Referee wertete dies als Tätlichkeit Koutnys und schickte den Zuger frühzeitig unter die Dusche. Während fünf Minuten in Unterzahl vermochten die Gäste die Wende nicht mehr einzuleiten, verloren mit 7:11 und mussten die Aufstiegsträume begraben.
Neuer Trainer ist optimistisch
Mittelland hingegen sicherte sich in der ersten Saison in der höchsten Liga den Klassenerhalt. «Auf den Tag genau vor einem Jahr stiegen wir in Zug auf, das war heute wohl ein gutes Omen», freute sich Daniel Moser. Er kriegt nächste Saison an der Bande einen neuen Trainerkollegen. Olle Thorsell ersetzt Renato Wyss. Er verfolgte die gestrige Partie und meinte: «Der Einsatz stimmte, ich freue mich auf die Arbeit mit den Jungs.»
Erst einmal sind Thorsell und Moser bei Transfers gefordert. Dominic und Manuel Mucha verlassen Mittelland in Richtung Grünenmatt. Philemon Plüss beendet die Karriere und engagiert sich in den nächsten Jahren im Ausland in der Entwicklungshilfe. Die Muchas und Plüss erzielten diese Saison fast zwei Drittel aller UM-Tore, nämlich 93 von 147. Gestern waren sie an 10 der 11 Treffer beteiligt. Wer künftig für die Mittelländer so viele Tore markiert, ist offen. «Die Spielersuche beginnt jetzt, wo wir wissen, zu welcher Liga wir 2013/14 zählen», betonte Daniel Moser.
Olten Zofingen - Zug United 11:7 (4:1, 2:3, 5:3)
Giroud Olma Olten. - 248 Zuschauer. - SR De Lucia/Di Cristo.
Tore: 5. Stegl (Dominic Mucha) 1:0. 6. Plüss (Manuel Mucha) 2:0. 10. Poletti (Eberle) 2:1. 14. Manuel Mucha (Stegl) 3:1. 20. Manuel Mucha (Dominic Mucha) 4:1. 31. Meier (Müller) 4:2. 33. Pätynen (Poletti) 4:3. 33. Suter (Pulver) 4:4. 38. Plüss (Dominic Mucha) 5:4. 40. Plüss (Dominic Mucha) 6:4. 42. Nyffenegger (Dominic Mucha) 7:4. 45. Dominic Mucha (Manuel Mucha) 8:4. 48. Manuel Mucha (Pass) 9:4. 49. Sumén (Manuel Mucha) 10:4. 53. Müller (Pulver) 10:5. 55. Infanger (Schönbucher) 11:5. 56. Blöchliger 11:6. 60. (59:11) Poletti (Trinkler) 11:7.
Strafen: 4mal 2 Minuten, 1mal 10 Minuten (Manuel Mucha) gegen Olten Zofingen. 1 Matchstrafe (Koutny) gegen Zug United.
Zeitungsbericht "Mittellandzeitung"