06.
10.
2015
NLA Männer | Autor: HC Rychenberg Winterthur

HCR we aus einem Guss

In einem sehr intensiven und schnellen Derby bezwingt der HC Rychenberg den Grasshopper-Club Zürich dank einer kollektiv beeindruckenden Leistung mit 6:2.

Wer den HC Rychenberg in St. Gallen beobachtet hatte, rieb sich eine Woche später in dessen Heimspiel gegen den Grasshopper-Club Zürich verwundert die Augen. Gegen den Kantonsrivalen schien eine komplett andere Mannschaft auf dem Feld zu stehen. War das Team von Rolf Kern beim Schlusslicht noch mit seinem äusserst pomadigen Auftritt negativ aufgefallen und hatte dafür jede Menge Kritik einstecken müssen, vermochte es im Spitzenspiel der vierten Runde die 700 vom EHCW-Fanclub Sufftras choreografierten Zuschauer in der ausverkauften Oberseenhalle rundum zu begeistern.

Verdienter Lohn einer Leistung der gehobenen nationalen Güte war ein 6:2-Sieg gegen den hoch gehandelten Kantonsrivalen und als Konsequenz daraus das Vorrücken auf den dritten Zwischenrang. Punktgleich mit Köniz und dem sich ein Spiel im Rückstand befindlichen Leader Wiler-Ersigen. Gästegoalie Pascal Meier brachte es auf den Punkt, warum sein früherer Klub die drei Punkte verdientermassen in Oberseen behielt: «Der HCR wollte den Sieg mehr.»

Über die Defensive zum Sieg
In den Worten von HCR-Trainer Kern klang das dann so: «Wir waren von Beginn an konsequent, aggressiv, stark in den Zweikämpfen und kompakt.» Diesen Biss bekam beispielsweise auch Kim Nilsson zu spüren. Sein wendiger und aufsässiger tschechischer Gegenspieler Michal Podhráský brachte GCs schwedischen Starspieler (fast) zur Verzweiflung, weswegen dieser kaum einmal gefährlich werden konnte und letztlich ohne Skorerpunkt von dannen ziehen musste. Die Frustration sass bei Nilsson so tief, dass er die letzten knapp vier Minuten von der Strafbank aus verfolgen musste.

Dank seiner überzeugenden Defensivarbeit hielt der HCR die hochkarätige Offensive der Stadtzürcher lange Zeit bestens unter Kontrolle. So musste Rychenbergs Torhüter Patrick Eder im ersten Drittel nur eine einzige ernsthafte Prüfung bestehen. Erst als GC mit dem Rücken zur Wand stand und in der Schlussphase alle Vorsicht fahren liess, musste sich der gewohnt ruhige und stilsichere Berner acht Minuten vor dem Ende erstmals bezwingen lassen.

Wenn sich der HCR einen kleinen Vorwurf gefallen lassen muss, dann den, zu wenig aus seinen Chancen gemacht und die Partie nicht früher entschieden zu haben. Übers ganze Spiel gelang es den Winterthurern immer wieder, sich auch offensiv aussichtsreich in Szene zu setzen. Schon im ersten Abschnitt hatten sie ein halbes Dutzend guter Torchancen besessen, waren aber im Abschluss noch zu ungenau oder fanden in Meier ihren Meister.

Die Tore zum richtigen Zeitpunkt erzielt
Es brauchte schon einen 'hässlichen' Treffer, um den Bann zu brechen: Eine Minute nachdem Mikko Hautaniemi noch das leere Tor verfehlt hatte, brachte Michel Wöcke, der sein erstes NLA-Spiel von Beginn weg bestritt, den Ball in der 25. Minute irgendwie zur Mitte und Basile Diem stocherte diesen unter Meier hindurch zum 1:0 ins Tor.

Erst danach wachte GC auf. Das Geschehen glich sich aus, es entspann sich ein offener Schlagabtausch bei sehr hohem Tempo. Es war dann ein «Tor zum richtigen Zeitpunkt», wie es Trainer Kern beschrieb, welches die Partie in Rychenberger Bahnen lenkte: Michel Schwerzmann verzögerte in einem Konter geschickt seinen Pass und der mitgelaufene Verteidiger Nils Conrad konnte dank seiner langen Arme zum 2:0 einschieben. Pascal Kern und Hautaniemi entschieden dann die Partie um die 6. Minute des Schlussdrittels mit einem Doppelschlag zum 4:0.

Die Hoppers bündelten danach zwar die besten Kräfte, warfen alles nach vorne und beorderten ihren Goalie schon früh auf die Bank, doch weil sie einerseits die Defensive entblössten und Eder andererseits hielt, was zu halten war, resultierte aus GCs Sturm- und Drangphase ein salomonisches 2:2, und damit in der Endabrechnung ein 6:2-Sieg für den HCR. Die letzten beiden Tore für die Winterthurer erzielte Niklas Niiranen jeweils nach mustergültiger Vorarbeit von Kari Koskelainen und Moritz Schaub.

Die Zuschauer als siebter Mann
Das Ergebnis war die Quintessenz eines vor allem defensiv starken Auftritts des Heimteams. Zentraler Eckpunkt war, dass es mit seinem Biss, seinem Siegeswillen lange Zeit die Mehrzahl der Zweikämpfe für sich entschied und den Gegner dadurch aus der gefährlichen Zone fernhalten konnte. GC fand darum lange kein Mittel gegen die kompakte Rychenberger Defensive und hätte schon früher und deutlicher in Rückstand geraten können. Nationaltorhüter Meier hielt sein Team aber bis ins Schlussdrittel hinein im Spiel. «Sechzig Minuten lang», das weiss er aus Erfahrung, «geht das nie gut.»

HCR-Trainer Kern konnte zufrieden sein mit seiner Mannschaft, erst recht nach dem missratenen in St. Gallen: «Wir wollten unser System spielen und das hat sehr gut geklappt. Wir agierten sehr kontrolliert. Geholfen hat uns dabei, dass viele Zuschauer erschienen sind und wir ihre Unterstützung spürten.» Eines hätte sich Kern freilich noch gewünscht: «Dass wir das Spiel in der Schlussphase, als GC drückte, etwas besser kontrolliert hätten.» Das ist dann allerdings das berühmte Haar in der Suppe.


HC Rychenberg Winterthur – Grasshopper-Club Zürich 6:2 (0:0, 2:0, 4:2)
Sporthalle Oberseen, Winterthur Schiedsrichter: Kronenberg/Kronenberg 700 Zuschauer
Tore: 26. Diem (Wöcke) 1:0. 37. Conrad (Schwerzmann) 2:0. 46. Kern (Conrad) 3:0. 47. Hautaniemi (Schaub) 4:0. 52. Meier (Scalvinoni) 4:1. 57. Niiranen (Koskelainen; Ausschluss Nilsson) 5:1. 59. Rüegger (Zürcher; Ausschluss Schaub, GC ohne Torhüter) 5:2. 60. Niiranen (Schaub; Ausschluss Zürcher) 6:2.
Strafen: 2x2 Minuten gegen Rychenberg (38. Kern, 58. Schaub), 2x2 (57. Nilsson, 59. Zürcher) plus 1x10 Minuten (59. Nilsson) gegen GC.
Rychenberg: Eder; Conrad, Podhráský; Niiranen, Gutknecht; Mahler, Gassmann; Lieberherr; Kern, Koskelainen, Schwerzmann; Hautaniemi, Borth, Moritz Schaub; Diem, Wöcke, Buff.
GC: Pascal Meier; Staub, Grüter; Kaiser, Bolliger; Bier, Ladner; Göldi, Vizzini, Berlinger; Nilsson, Christoph Meier, Scalvinoni; Rüegger, Zürcher, Cavelti.
Bemerkungen: Rychenberg ohne Grunder, Holtz (beide verletzt), Hauser (krank), Huser, Luis Schaub und Steiner (alle Ersatz), dafür mit Wöcke (U21). GC ohne Trüssel (verletzt), Müller, Wagnières, Zolliker (alle Ersatz), Hess und Honold (beide überzählig). Rychenberg bis zur 7. und ab der 47. Minute mit zwei, dazwischen mit drei Linien. GC bis zur 7. und ab der 51. Minute mit zwei, dazwischen mit drei Linien. 50:43 Time-out GC. GC ab 56:40 über weite Strecken mit einem zusätzlichen Feldspieler anstelle des Torhüters. Kern und Pascal Meier als beste Spieler ihrer Mannschaft ausgezeichnet.

 

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