09.
2012
Wil(d)er Biber schlägt zahmen Tiger
Das Berner Derby zum Saisonauftakt an den Mobi Games in Bern wurde teilweise zur eindrücklichen Machtdemonstration von Wiler-Ersigen: 11:4 gewinnt der Meister gegen die neuformierten Langnau Tigers.
In der 14. Minute ging plötzlich das Licht aus in der Berner Wankdorfhalle. Das Wiler Maskottchen, Biber «Bibi», soll eine Leitung angeknabbert haben, wurde auf der Tribüne bereits geunkt. Dabei hätte Wiler-Ersigen eine Unterbrechung gar nicht nötig gehabt, 2:0 führten sie zu diesem Zeitpunkt bereits. Im zweiten Drittel knipste Wiler-Ersigen das Licht bei den Tigers kurzzeitig aus - nach 28 Minuten führte der Meister bereits 6:1. Die 2493 Zuschauer befürchteten schon eine Langnauer Kanterniederlage. Mit zwei Toren innert 48 Sekunden brachten sich die Tigers etwas Hoffnung für den Schlussabschnitt zurück.
Spannung im Schlussdrittel
Wiler-Ersigen schaltete im Schlussdrittel auf den «Verwaltermodus» ein, so dass die Langnauer besser ins Spiel kamen. Nach dem 6:4 von Jens Frejd (49.) bahnte sich auch tatsächlich eine Wende an. Doch Wiler-Ersigen zog das Tempo nochmals an und erzielte innert fünf Minuten vier Tore. Den Schlusspunkt setzte Esa Jussila kurz vor Schluss in Überzahl zum 11:4-Endstand.
Langnau gings zu schnell
Wiler-Ersigen zeigte eine über weite Strecken meisterhafte Vorstellung. Auch ohne den verletzten Nationaltorhüter Daniel Streit - welcher von Roland Zimmermann gut vertreten wurde - stand der Meister sehr sicher in der Abwehr. Im Angriff musste er erst gar nicht in den fünften Gang schalten. Ohne grössere Anstrengung erzielten die schnellen Wiler-Angreifer einige ihre Tore. Einigen Langnauer Verteidiger gings ganz einfach zu schnell. Gerade bei Konterangriffen war die Tigers-Abwehr überfordert.
«Larsson braucht Zeit»
Gerade der erste Block rund um die Hofbauer-Brüder zeigte, dass er bereit ist für grössere Taten in dieser Saison. Teilweise zogen sie fast ein Überzahlspiel bei Gleichzahl auf. Im zweiten Block zeigten Jussila und der neue Abwehrchef Mathias Larsson (noch?) eine diskrete Leistung. «Larsson ist sehr wichtig für unser Team, gerade für die jungen Spieler. Aber braucht noch etwas Zeit, um sich anzugewöhnen», urteilt Wilers Cheftrainer Heikki Luukkonen über seinen neuen WG-Kameraden.
Chancenauswertung als Hauptunterschied
Der neue Tigers-Coach Markus Schneider sah bei seiner Equipe «viel Gutes, aber die Automatismen spielen noch gar nicht.» Den grössten Unterschied sah Schneider vor allem in der Chancenauswertung. «Wiler-Ersigen war eiskalt vor dem Tor, wir dagegen völlig ineffizient und ausserdem machten wir viel zu viele entscheidende Fehler», so Schneider. Sein Gegenüber Luukkonen war dagegen zufrieden mit seinen Akteuren. «Viele Spieler waren sehr müde nach den Länderspielen, wir haben nicht gut trainiert in der letzten Woche», so der Finne, «aber zum Glück haben wir ein grosse Kader und können viel rotieren.»
Wiler-Ersigen - Tigers Langnau 11:4 (3:1; 3:2; 5:1)
Wankdorfhalle Bern. - 2493 Zuschauer. - SR: Güpfert/Ziegler.
Tore: 9. Hirschi (Bichsel) 1:0. 13. Christoph Hofbauer (Fankhauser) 2:0. 16. Hirschi (Matthias Hofbauer) 3:0. 20. (19:59) Simon Stucki (Kropf) 3:1. 21. (20:40) Christoph Hofbauer 4:1. 26. Adrian Zimmermann (Flühmann) 5:1. 28. Flühmann (Larsson) 6:1. 32. (31:01) Simon Stucki (Flückiger) 6:2. 32. (31:49) Kevin Langenegger (Krähenbühl) 6:3. 49. Frejd (Flükiger) 6:4. 51. Flühmann 7:4. 55. (54:24) Bichsel (Christoph Hofbauer) 8:4. 56. (55:13) Steffen (Wittwer) 9:4. 56. (55:46) Flühmann (Jussila) 10:4. 60. Jussila (Christoph Hofbauer/Ausschluss Marc-Oliver Gerber) 11:4.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Wiler-Ersigen, 1-mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau
Wiler-Ersigen: Samuel Zimmermann; Bichsel, Hirschi; Larsson, Schmocker; Bieber, Garnier; Nussbächer; Fankhauser, Christoph Hofbauer, Matthias Hofbauer; Berlinger, Jussila, Adrian Zimmermann; Mendelin, Steffen, Dave Wittwer; Flühmann, Gloor.
Tigers Langnau: Philipp Gerber; Flückiger, Rindlisbacher; Dysli, Kevin Langenegger; Amstutz, Trüssel; Frejd, Kropf, Simon Stucki; Engel, Marc-Oliver Gerber, Krähenbühl; Aeschlimann, Dario Langenegger, Lüthi
Bemerkungen: Wiler-Ersigen ohne Streit (verletzt). - Flühmann (Wiler-Ersigen) und Krähenbühl (Tigers Langnau)