10.
2010
Wiler verliert gegen Malans
Nach dem resultatmässig enttäuschenden Europacup-Auftritt hatte sich der Meister beim Rückkehr auf die nationale Bühne viel vorgenommen. Und diese Bühne war aufgrund der Swiss-Mobiliar-Events gross, da in die Berner Wankdorfhalle verlegt. Doch bereits nach sechs Spielminuten, einem fatalen Ballverlust und einem Powerplay nach unnötiger Strafe lag der SVWE gegen Alligator Malans bereits mit 0:2 im Rückstand.
Dieser Fehlstart sass einigermassen tief. Die Berger-Truppe hatte Mühe ins Spiel zu finden, wirkte irgendwie verunsichert und liess das gewohnt druckvolle Pass-Spiel fast gänzlich vermissen. Malans mit seiner Finnen-Fraktion stand zwar defensiv sehr solid und wirkte taktisch gut eingestellt, doch Wiler machte es den Bündnern auch einigermassen leicht. Das Startdrittel plätscherte in der Folge mehrheitlich dahin ohne Offensivaktionen auf beiden Seiten.
Wilers erster Block dreht auf - Schock um QuistDas Mitteldrittel brachte dann ein völlig anderes Spiel. Wiler hatte die Pause scheinbar gut genützt und sich neu aufs Spiel eingestellt. Insbesondere die erste Linie sorgte nun für Tempo und Intensität. Und mit einer Co-Produktion innerhalb von nur zwei Minuten sorgten die Brüder Hofbauer für den Ausgleich. Nun wurde die Partie zunehmend offensiver und aggressiver geführt. Malans fand auf den Ausgleich - zum zweiten Mal im Powerplay, zum zweiten Mal herausgeholt durch Schlitzohr Capatt und zum zweiten Mal erzielt durch Hakonen - eine Antwort und ging seinerseits wieder in Führung. Doch erneut war es der Hofbauer-Block, der mit der schönsten Aktion des Abends den neuerlichen Ausgleich bewerkstelligte. Auf die schönste, folgte postwendend die hässlichste Szene des Abends: Der schwedische Söldner in Diensten des SVWE zog sich in einem fairen Zweikampf eine schlimme Knieverletzung zu. Die Berger-Truppe wurde zu Umstellungen gezwungen, wirkte aber nicht geschockt. Erneut die erste Formation sorgte durch den fünften Saisontreffer Flurys für die erstmalige Führung. Das Momentum schien gekippt. Doch mit einem weiteren fatalen Ballverlust schenkte man Malans ein zweites Tor an diesem Abend und den Ausgleich zum 4:4.
Revanche im Cup?Der Schlussabschnitt hatte kaum begonnen, da wurde Flury in der Mittelzone der Ball wohl eher über der Grenze der Regularität abgenommen, Lutz bedankte sich für diese Grosszügigkeit der Unparteiischen und erzielte unbedrängt den Führungstreffer für Malans. Nun war die Lockerheit des Mittelabschnittes beim Meister wieder wie weggeblasen. Dazu kam nun auch das Problem, dass die Zeit langsam davonlief, da Malans geschickt das Tempo aus dem Spiel nahm. Und so passierte, was sich irgendwie ankündigte: Bei einem der wenigen Abschlussversuche der Bündner im Schlussabschnitt war der quirlige Manninen gedanklich schneller als die Wiler Defense und traf auf einen Abpraller zum spielentscheidenden 6:4 (54.). Doch die Malanser Siegesgefühle hielten nur fünf Sekunden, da erzielte Krähenbühl direkt vom Bully aus das 5:6. Wiler riskierte nun alles, drängte auf den Ausgleich, minutenlang mit einem Mann mehr und ohne Goalie agierend. Doch Abschlüssen aus der gefährlichen Zone gab es nicht mehr und die Distanzschüsse wurden zur Beute von Malans Hüter Hitz. So war die erste Saisonniederlage Tatsache. Und die Berger-Truppe dürfte in einer Woche im Cup-Spiel gegen den gleichen Gegner (So. 17.00 in Kirchberg) mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch antreten.
SV Wiler-Ersigen - UHC Alligator Malans 5:6 (0:2, 4:2, 1:2)
Neue Wankdorfhalle, Bern. - 1327 Zuschauer. - SR Erhard/Renz.
Tore: 1. Manninen 0:1. 6. Hakonen (Jussila) 0:2. 25. C. Hofbauer (M. Hofbauer) 1:2. 27. C. Hofbauer (M. Hofbauer) 2:2. 35. Hakonen (Manninen) 2:3. 35. M. Hofbauer (Krähenbühl) 3:3. 38. Flury (M. Hofbauer) 4:3. 40. Brunner 4:4. 41. Lutz (Jussila) 4:5. 54. Manninen 4:6. 54. Krähenbühl 5:6.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen SV Wiler-Ersigen. 1-mal 2 Minuten gegen UHC Alligator Malans.
SV Wiler-Ersigen: Haab; Hirschi, Flury; C. Hofbauer, M. Hofbauer, Krähenbühl; Bichsel, Schmocker; Zimmermann, Quist (ab 36. Zürcher), Wittwer; Schneeberger, Bieber; Mutti, Meister, Fankhauser.
Bemerkungen: SVWE ohne Streit (krank), Thorsell und Mendelin (verletzt), Garnier und Steffen (Ersatz).