12.
2011
Daniela Stettler vor der Heim-WM
Die insgesamt vierte WM-Teilnahme für Daniela Stettler (26) stand auf Kippe, nachdem sie sich beim Zusammenzug in Filzbach eine hartnäckige Entzündung am Schienbein eingefangen hatte. Danach konnte sie während Tagen keine zehn Minuten gehen, ohne Schmerzen zu bekommen. Der Aufbau erfolgte langsam mit Velo und Schwimmen. „Mittlerweile habe ich keine Schmerzen mehr, die WM kann kommen", freut sich die Stürmerin der Red Ants. Schon am Sonntag nach dem letzten Meisterschaftsspiel, für das sie ausfiel, trainierte sie mit der Nati normal mit.
Als sie den Bescheid erhielt, definitiv im Team zu sein, war die Freude gross. An einen Verlust der Spannung, ein Durchatmen wollte sie jedoch gar nicht denken: „Jetzt geht es erst richtig los", zeigt sie sich entschlossen.
Wo eine WM stattfindet, ist Daniela Stettler eigentlich egal. Sie erinnert sich zwar lachend an die im Essen gefundenen Hühnerköpfe und -beine in Singapur und andere Randnotizen, doch das Spielfeld sei letztlich überall gleich gross. „Aber schauen wir mal, wie ich mich fühle, wenn die Fans in St. Gallen die Nationalhymne mitsingen", räumt sie doch die Möglichkeit ein, eine WM im eigenen Land speziell zu erleben.
Das mögliche WG-Duell
Die Ausgangslage ist auch für Stettler klar - alles erwartet einen Halbfinal gegen Schweden. „Unser Kader war noch nie so gut und ausgeglichen besetzt wie dieses Jahr", zeigt sich Stettler optimistisch. „Es beruhigt auch alle, wenn man weiss, dass auch die dritte Formation für Tore gut ist, es verteilt die Verantwortung." In Gedanken war sie bei der Bekanntgabe des Kaders aber auch bei den Teamkolleginnen, die es nicht geschafft haben, wie Sarah Schwendener, Ale Frick, Seraina Ulber oder Katrin Zwinggi.
Auch Stettler weiss, dass die Schweiz gegen Schweden seit 2005 nie mehr gewonnen hat. Um in den Final zu kommen und von Gold zu träumen, muss also das grösste Hindernis im Halbfinal aus dem Weg geräumt werden. Sollte das nicht klappen, kommt es im kleinen Final zum Duell mit Red-Ants-Teamkolleginnen - entweder mit Laura Kokko und Jonna Mäkelä bei den Finninnen, oder mit Jana Christianova im Tor der Tschechinnen. Die Auseinandersetzugn mit Christianova wäre reizvoll, sind die beiden doch WG-Kolleginnen ... Die WM war im Vorfeld aber kein Thema zwischen den beiden, es läuft auch keine Wette. „Wir erleben zusammen schon so viel Unihockey, da sprechen wir zu Hause lieber über etwas anderes", sagt Stettler lachend. Wer nach der WM lauter lacht, wird man sehen.