12.
2011
Das erwartete Schützenfest
Nur gerade 13 russische Feldspielerinnen und eine Torfrau fanden den Weg nach St. Gallen. Lange war sogar unklar, ob die Russinnen überhaupt an der WM in St. Gallen antreten können. Mehr als NLB-Niveau besass die russische Auswahl aber nicht. So war von Beginn weg klar, dass nur die Höhe des Schweizer Siegs fraglich war. 21:1 stand am Schluss auf der Anzeigetafel. Der höchste Schweizer WM-Sieg bis jetzt. Der guten Stimmung im mit 1900 Zuschauern sehr gut besetzten St. Galler Athletik-Zentrum tat das Einbahn-Unihockey keinen Abbruch. Selbst beim Stand von 9:0 wurde auf der Tribüne "Einer geht noch rein" skandiert.
Suter mit fünf Toren
Zu sehen bekamen die Zuschauer auch einige sehr schöne Schweizer Tore. Neun allein im Schlussdrittel, als die Russinnen immer mehr abbauten und praktisch jeder Schweizer Schuss auch ein Treffer war. Erfolgreichste Schweizer Punktesammlerin war Julia Suter mit acht Skorerunkten, davon fünf Treffern. Vier Tore erzielte Priska von Rickenbach, einen Hattrick liess sich Corin Rüttimann notieren. Das Tor des Abends war der Ablenker von Suter in der 46. Minute zum 14:1, als sie "brasilianisch" den Schuss von Rüttimann hinter dem Rücken ins Tor ablenkte. "Absatztrick" hätte es Fussball geheissen.
Kurze Nervosität
Nur in der Anfangsphase war eine gewisse Nervosität bei den Schweizerinnen spürbar. Mit einem russischen Eigentor wurde das Skore eröffnet. Fortan spielte sich das Geschehen vor allem vor dem russischen Tor ab. Die Schweizer Hüterin Heidi Jud wurde im ersten Drittel nur viermal geprüft. Einzig zu Beginn des Mittelabschnitts, als Flurina Marti die einzige Strafe des Spiels kassierte, wurde Jud einige Male ernsthaft geprüft. Machtlos war sie nur beim russischen Ehrentreffer, welcher mit einem blitzsauberen Konter erzielt wurde (30.). Der Gegentreffer war der einzige, kleine Klecks im Schweizer Reinheft.
Alle Spielerinnen im Einsatz
Die Schweizer Trainer nutzten die Partie auch zur Kadersichtung. Alle 18 Feldspielerinnen kamen zum Einsatz. Uberraschend einzig, dass Silvana Nötzli und Christine Zimmermann als nominelle Verteidigerinnen im Angriff eingesetzt wurden. Eine schlüssige Beurteilung der Spielerinnen fällt aber schwer. Aufgefallen war sicher die treffsichere Suter, abgefallen im kompakten Kollektiv aber keine.
Schweiz - Russland 21:1 (4:0, 8:1, 9:0)
Athletik-Zentrum St. Gallen - 1900 Zuschauer. - SR Bienkowski / Chomnicki (POL).
Tore: 02:16 Eigentor 1:0, 05:42 von Rickenbach (Vögeli) 2:0, 09:24 Suter (Anderegg) 3:0, 11:29 Rüttimann (Gabathuler) 4:0, 25:02 Marti 5:0, 26:30 Stadelmann (Nötzli) 6:0, 26:53 Gabathuler (Suter) 7:0, 27:26 Bärtschi 8:0, 28:23 Rüttimann (Suter) 9:0, 29:57 Wiktorova Svetlana (Okulich) 9:1, 31:03 von Rickenbach (Wiki) 10:1, 32:41 Suter (Anderegg) 11:1, 38:16 Wiki (Marti) 12:1, 40:23 Anderegg (Suter) 13:1, 45:16 Suter (Rüttimann) 14:1, 46:47 Suter (Berner) 15:1, 50:10 von Rickenbach (Arpagaus) 16:1, 51:02 Rüttimann (Anderegg) 17:1, 53:55 Suter (Anderegg) 18:1, 55:26 Stettler (Stadelmann) 19:1, 58:27 Gabathuler (Berner) 20:1, 58:46 von Rickenbach (Arpagaus) 21:1.
Strafen: 22:51 Marti 2'.
Schweiz: Jud; Berner, Gabathuler; Arpagaus, Marti; Hofstetter, Rittmeyer; Zimmermann; Anderegg, Rüttimann, Suter; Bärtschi, von Rickenbach, Vögeli; Nötzli, Stadelmann, Stettler; Stella, Wiki.
Russland: Lapina; Wiktorova Yulia, Okulich; Rzhanenkova, Duryagina; Brus; Wiktorova Svetlana, Okulova, Rodina; Smirnova, Kazikova, Pelevina; Barinova, Zimina.
Bemerkungen: 29. Timeout Russland.
Bestplayer: Suter / Wiktorova Svetlana.