12.
2017
Das Positive mitnehmen
Margrit Scheidegger blickt trotz der hohen Niederlage gegen Schweden zuversichtlich nach vorne. Dass die Hauptprobe vor der entscheidenden Turnierphase vergeigt wurde, weiss die Winterthurerin aber auch.
Dein Kommentar zum 3:12 gegen Schweden?
Margrit Scheidegger: Den Anfang hatten wir uns sicher nicht so vorgestellt. Die zwei schnellen Gegentore waren eine Hypothek, der wir nachrennen mussten, was gegen einen solchen Gegner schwierig ist.
War zu Beginn das von den Schwedinnen angeschlagene Tempo schlicht zu hoch?
Ich sehe vor allem Fehler, die uns so nicht passieren dürfen. Wir wussten ja, was auf uns zukommt. Und natürlich spielten die Schwedinnen auch gut und schnell. Trotzdem müssten wir vieles verhindern können. Wir müssen im Kopf noch schneller werden.
Wie ist es für dich persönlich, wenn du deine grosse Stärke, deine Schnelligkeit, nicht wie in der NLA einsetzen kannst, weil auf diesem Level eben viele Spielerinnen ähnlich schnell sind?
Ich komme vielleicht zu weniger Chancen als in der NLA, daher muss ich mich mehr ins Spiel hinein kämpfen. Aber das mag ich. Und wenn die Schwedinnen auf dem falschen Fuss erwischt werden, klappt es auch hier an einer WM - wie vor Isabelle Gerigs Tor.
Wie fällt dein Fazit der Gruppenphase aus?
Wir begannen mit zwei guten Spielen und müssen jetzt diese Niederlage gegen Schweden analysieren. Wir können dabei nicht nur das Schlechte sehen, sondern müssen das Positive mitnehmen, das es ebenfalls gab. Zuversichtlich stimmt mich die Stimmung im Team - eine solche Energie habe ich in einem Schweizer WM-Kader noch nie erlebt. Auch als wir auf zwei Blöcke reduzierten, zogen weiter alle mit. Das ist enorm wichtig. Ich freue mich extrem auf die kommenden Aufgaben.
Du bist Lehrerin - dürfen „deine" Kinder bei deinem Stellvertreter deine Partien jeweils live sehen?
Das liegt wohl nicht drin (lacht). Aber ich weiss, dass viele übers Internet die WM mitverfolgen.