12.
2023
Doris Berger: „Morgen wollen wir uns belohnen“
Nach der starken Leistung und der knappen Niederlage gegen Schweden im Halbfinal herrscht auch bei Doris Berger Gefühls-Chaos. Im Bronzespiel soll mit einer ähnlich guten Leistung eine Medaille her.
Es ist immer schwierig, nach einer Niederlage zu gratulieren - aber die Leistung war gut, vor dem Spiel hat niemand einen Rappen auf die Schweiz gesetzt.
Doris Berger: Ich weiss, was du meinst. Derzeit verspüre ich einfach eine grosse Leere. Wir waren so nahe dran und das Spiel verlief lange genauso, wie wir wollten - und Schweden zog wie erhofft keinen Glanztag ein.
In der Abwehr hattet ihr neben der starken Lara Heini bei diversen Situationen auch das nötige Glück, wenn wir an die diversen Pfosten- und Lattenschüsse denken.
Ja, trotzdem fehlte das Glück beim vierten Tor der Schwedinnen, als der Ball plötzlich frei vor unserem Tor lag. Aber wir geben nicht auf und kämpfen weiter, wir sind ein junges Team und werden Schweden irgendwann schlagen.
Du warst vor zwei Jahren in Uppsala dabei, als der Halbfinal gegen Schweden 1:14 verloren ging. War das im Hinblick auf das Bronzespiel von morgen fast einfacher zur verarbeiten?
Das kann ich dir erst morgen sagen. In Uppsala war das klare Resultat natürlich frustrierend, wir waren sehr weit weg. Für die Zukunft der Nati ist das knappe Ergenis von heute sicher besser.
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Welche Gedanken gehen dir jetzt schon bezüglich Bronzespiel gegen Tschechien durch den Kopf?
Wir investierten heute sehr viel Energie und der Final wäre das i-Tüpfelchen auf diese WM-Kampagne gewesen. Jetzt wollen wir uns morgen belohnen und die Medaille holen.
Was könnt ihr sportlich aus dem Halbfinal mitnehmen?
Wir haben viel geblockt, vorbildlich gekämpft - wenn wir das gegen Tschechien auch so hinbekommen, wird es hart für sie. Wir werden aber mit Ball mehr kreieren müssen.
Wie fühlt sich diese WM in der stark veränderten Nati im Vergleich zu den letzten Titelkämpfen in Schweden an?
Es gab neue Rollen für alle, es ist ja fast ein neues Team. Dass es bezüglich Erfahrung und Automatismen eine Lücke gibt, ist normal. Aber wir sind als Gruppe näher zusammen als vorher, alle gehen für einander. Mir ist es eine Ehre, für dieses Team aufzulaufen.