09.
2023
Schweizer Frauen gewinnen über Umwege
Das Schweizer Nationalteam feiert an der EFT der Frauen im dritten und letzten Spiel den ersten Sieg. Gegen Finnland führen die Schweizerinnen bis zur 57. Minute allerdings mit 5:2 und müssen nach drei späten Gegentoren noch einen Punkt abgeben, ehe die Entscheidung im Penaltyschiessen fällt.
Die Finninnen hatten im ersten Drittel ein leichtes Chancenplus, konnten davon jedoch nicht profitieren. Lara Heini entlastete sich mit guten Auswürfen teilweise gleich selber und leitete einige Schweizer Konter ein, und so stand es immer noch 0:0, als in der 16. Minute die erste Strafe des Spiels gegen eine Finnin ausgesprochen wurde. Nach nur 14 Sekunden traf Rüttimann mit einem satten Schuss zur Schweizer Führung. Zwei Minuten später glich Oona Kauppi für Finnland nach einer Freistossvariante aus. Das 1:1 zur Pause war nicht unverdient, doch die Finninnen hatten das etwas gepflegtere und präzisere Passspiel.
Verdiente Schweizer Führung
Nach der Pause zeigten sich die Schweizerinnen genau in diesem Bereich stark verbessert. So wurde Spichiger von Gerig perfekt angespielt und traf zum 2:1. Dank Anja Wyss konnte auch die zweite Überzahl genutzt werden, und zwei Minuten vor der zweiten Pause wurde Nina Metzger vor dem Tor ihrer Vereinskollegin Krista Nieminen so frei angespielt, dass sie selber überrascht schien. Die Stürmerin konnte sich die Ecke aussuchen und versenkte schliesslich souverän zum 4:1 für die Schweiz. Weniger als eine Minute stocherte Höynälä den Ball aber zum Anschlusstreffer für Finnland über die Linie, beim 4:2 aus Sicht des Teams von Oscar Lundin blieb es bis zum Drittelsende.
Finnland mit später Aufholjagd
Im Schlussdrittel machte Finnland wieder etwas mehr Druck. Dank dem zweiten Treffer von Corin Rüttimann lag die Schweiz in der 49. Minute dann aber 5:2 in Führung. Obwohl die Finninnen schon früh ihr Timeout nahmen und mit sechs Spielerinnen agierten, lief ihnen allmählich die Zeit davon. Dann aber gelangen den Vize-Weltmeisterinnen zwischen der 57. und der 60. Minute tatsächlich noch drei Tore. Sehr bitter für die Schweiz, die lange auf gutem Weg zum ersten Sieg an dieser EFT war.
Immerhin konnten sich die Schweizerinnen nach 60 Minuten noch einmal aufraffen: Isabelle Gerig und Corin Rüttimann verwandelten ihre Versuche, Lara Heini konnte gegen Turunen und Westerlund parieren. So gab es nach den Niederlagen gegen Schweden und Tschechien doch noch einen Sieg, wenn auch über Umwege. Das Schweizer Team beendet die EFT in Tschechien somit auf dem letzten Platz.
EFT Frauen
Finnland - Schweiz 5:6 (1:1, 1:3, 3:1) n.P.
Sportcentrum Sluneta, Ústí nad Labem (CZE). 307 Zuschauende. SR Reichelt/Kostinek (CZE).
Tore: 16. Rüttimann (Gerig) 0:1 (Powerplaytor). 18. O. Kauppi (V. Kauppi) 1:1. 24. Spichiger (Gerig) 1:2. 28. Wyss (Rüttimann) 1:3 (Powerplaytor). 39. (38:07) Metzger (Hanimann) 1:4. 40. (39:03) Höynälä (Sundström) 2:4. 49. Rüttimann (Stettler) 2:5. 57. (56:24) Turunen (V. Kauppi) 3:5 (Finnland mit sechs Feldspielerinnen). 58. (57:32) Turunen (V. Kauppi) 4:5 (Finnland mit sechs Feldspielerinnen). 60. V. Kauppi 5:5 (Finnland mit sechs Feldspielerinnen).
Penaltyschiessen: Gerig 0:1. Turunen verschiesst. Rüttimann 0:2. Piispa 1:2. Gämperli verschiesst. Westerlund verschiesst.
Strafen: 2x2 Minuten gegen Finnland.
Finnland: Nieminen; Westerlund, Vallenius; Laitila, Manninen; Maikola, Valtola; Piispa, V. Kauppi, O. Kauupi; Nordlund, Saario, Rantanen; Homi, Höynälä, Niemelä; Turunen, Sundström.
Schweiz: Heini; Stettler, Rensch; Berger, Gredig; Bertini, Kühne; Thomi; Gerig, Rüttimann, Spichiger; Hanimann, Gämperli, Metzger; Kyburz, Bergmann, Wieland; Wyss, Ediz.
Bemerkungen: 52:46 Timeout Finnland, danach bis 59:35 mehrheitlich ohne Torhüterin und mit sechs Feldspielerinnen. 59:44 Timeout Schweiz. Alma Laitila und Lara Heini als beste Spielerinnen ausgezeichnet.