12.
2017
Ein Tape so hart wie Gips
Ela Piotrowska steht zum siebten Mal für Polen an einer WM im Einsatz. Die 31-jährige BEO-Stürmerin hätte nicht damit gerechnet, dass ihr Team gegen die Schweiz derart unter die Räder kommt.
Du warst 2003 bei der WM in der Schweiz zum ersten Mal dabei. Eine echte Dauerbrennerin.
Ela Piotrowska: Dass ich diesmal am Start bin, ist für mich ziemlich überraschend. Ich verknackste mir vor einem Monat den Fuss und habe in den letzten Wochen nicht trainieren können. Aber unser Coach wollte wohl nicht auf meine Erfahrung verzichten. Mein Fuss ist so stark getapt, dass es sich wie ein Gips anfühlt.
Du bist neben Justyna Krzywak (Vitkovice) und zwei in Schweden beschäftigen Spielerinnen eine der wenigen Polinnen mit Auslanderfahrung.
Wir haben einige talentierte Spielerinnen, aber in Polen spielen sie nur zwei bis drei Mal im Monat - das reicht einfach nicht. Zudem ist das Team auch sehr jung, ich erhöhe den Altersschnitt von 23 erheblich. Mangelnde Erfahrung führte heute dazu, dass wir den Ball viel zu oft und leicht verloren.
Bist du überrascht, dass die Schweizerinnen euch gleich mit 14:1 überfahren haben?
Ehrlich gesagt, ja. Ich wusste natürlich, dass die Schweiz schnell spielen und gut schiessen kann, aber so krass hätte ich den Unterschied nicht erwartet. Vor allem im ersten Drittel ging für uns alles viel zu schnell, wobei wir wohl auch nicht mit der richtigen Taktik unterwegs waren.
Das entscheidene Gruppenspiel für Polen dürfte das Duell mit Deutschland sein?
Ja, wobei der Ausgang der Gruppe mit der Slowakei und Estland offen ist. Das werden wir beobachten.