Finnland duselt sich in den Final

Drei Sekunden vor Schluss hechtete die tschechische Schlussfrau Lenka Kubickova einen Bandenabpraller ins eigene Tor und ersparte Finnland die Verlängerung. Der erste - sehr glückliche - Finalist dieser WM steht fest.

Zwei Drittel lang machte Finnland nicht den Eindruck, in den Final einziehen zu wollen. Ähnlich wie im Spiel gegen die Schweiz fehlte die Inspiration in der Vorwärtsbewegung. Das einzige Tor durch Hannonen fiel, als die Tschechien Michaela Mlejnkova schon länger verletzt an der Mittelline lag und Finnland diese „Überzahl" auszunützen vermochte. Noch im ersten Drittel vergaben die Tschechinnen mehrere Konterchancen und hatten auch bei einem Pfostenschuss Eliska Krupnovas viel Pech. Im zweiten Drittel drehten die Tschechinnen die Partie auch resultatemässig. Denisa Billa (vor dem Spiel für ihr 100. Länderspiel geehrt) mit einem „Otti-Schärli-Gedenkschuss" von der Mittellinie und 28 Sekunden vor der zweiten Sirene Pixbo-Söldnerin Krupnova sorgten dafür, dass Tschechien 2:1 in Führung ging.

Was für ein Eigentor
Im Pauseninterview zeigte sich Finnlands Verbandspräsident Ismo Haaponiemi zuversichtlich. „Wir gewinnen dieses Spiel noch mit einem Tor Differenz", liess er die 4676 Zuschauer wissen. Und tatsächlich entwickelten die Finninnen jetzt so etwas wie Druck, während Tschechien offensiv nicht mehr stattfand. Im Powerplay glich Alisa Pöllänen in der 44. Minute aus. Und als Karoliina Kujala in der 56. Minute einen Ball zum 3:2 über die Linie stocherte, schien die Sache gelaufen. Doch 19 Sekunden vor Schluss glich Hana Konickova volley zum 3:3 aus - die Verlängerung schien nötig zu werden. Bis drei Sekunden vor Schluss Elina Kujala am Tor vorbei schoss und die tschechische Hüterin Lenka Kubickova den von der Bande zurück springenden Ball unbedrängt ins eigene Tor hechtete. Was für ein Eigentor, was für ein Dusel für Finnland, das so lange langweilig und uninspiriert aufgetreten war.