12.
2011
Get The Party Started
Vorbei die Zeiten des Trainierens und Pröbelns, ab heute rollt der Ball in St. Gallen. Seit Freitag werden das Athletik-Zentrum und die Kreuzbleiche auf WM getrimmt. Mit der Partie Deutschland gegen Lettland - der Gewinner wird voraussichtlich gegen die Schweiz im Viertelfinale spielen - wird um 12.15 Uhr die 8. Weltmeisterschaft eröffnet. Um 15.30 Uhr wird nach der offiziellen Eröffnung mit Sportminister Ulrich Maurer die erste Schweizer Partie gegen Russland angepfiffen. Kurz vor dem WM-Start stellen wir die 20 Schweizer Spielerinnen etwas genauer vor.
Torhüterinnen
Helen Bircher (21 Jahre/Zug United/13 Länderspiele): Die junge Hünenbergerin hat sich im letzten Moment für die WM qualifiziert. Bei Zug United ist sie in dieser Saison zur klaren Nummer 1 avanciert. Sie profitiert davon, dass sie unter der Woche mit den Männern von Oberland 84 Interlaken trainieren kann.
Heidi Jud (27/FBR Dürnten-Bubikon-Rüti/3) : Über den 27-jährigen WM-Neuling hat kürzlich sogar das Schweizer Fernsehen berichtet. Die Riders-Torfrau besticht durch Ruhe und schnelle Reflexe. Trotz ihren 177 Zentimeter ist sie agil und schnell auf den Beinen.
Verteidigerinnen
Sabrina Arpagaus (30/Piranha Chur/58): Der Churer Captain hat nach ihrer Auszeit bis 2008 nun auch in der Nati eine klare Leaderrolle übernommen. Resolut in der Defensive, schussstark in der Offensive, dazu gestählt aus 15 Jahren SML, das sind die Stärken der Churerin.
Simone Berner (31/Dietlikon/115): Nach ihrem zweiten Schwedenjahr ist der Naticaptin in Dietlikon wieder zum Dreh- und Angelpunkt geworden. Im Schweizer Spiel nimmt Berner eine Schlüsselrolle ein. Berners Pluspunkt: Die Schwedinnen haben grossen Respekt vor dem Routinier.
Ramona Gabathuler (25/Piranha Chur/57): Die einstige Sturmhoffnung ist in den letzten beiden Jahren zur zuverlässigen Offensiverteidigerin gereift. Vor allem ihre Distanzschüsse sind gefürchtet, ebenso wie ihr kluger erster Pass.
Andrea Hofstetter (27/Red Ants Winterthur/68): Der Sandy Jeannin der Schweizer Nati: Im Club Stürmerin, in der Nationalmannschaft als Verteidigerin gesetzt. Kampfstark, unerschrocken, dazu natürlich mit einem guten Auge für die Offensive.
Flurina Marti (20/Piranha Chur/10): Auch «Flu» hat Offensiverfahrung: An der letzten U19-WM war sie noch die zweitbeste Schweizer Torschützin. In der letzten Saison aber überzeugend in der Abwehr. Vor allem in Sachen Härte macht ihr keine Gegenspielerin so schnell etwas vor.
Silvana Nötzli (22/KAIS Mora, Sd/36): Die Nichte von Kloten-Flyers-Legende Felix Hollenstein schoss die Red Ants im Frühling zum Titel, nun setzt die technisch versierte Bülacherin Akzente in Schweden. Ebenfalls eine Verteidigerin mit viel Offensvdrang.
Marion Rittmeyer (27/Dietlikon/58): Nach einer langen Verletzungspause hat sich die gebürtige Zugerin bei Dietlikon zurück in die Nati gespielt. Erfahrung holte sich die umfunktionierte Centerspielerin auch bei ihrem Gastspiel in Finnland.
Christine Zimmermann (21/Dietlikon/32): Die Schwester von Wiler-Stürmer Adrian Zimmermann besticht durch ihre defensive Abgeklärtheit. Mit ihrer Art bringt sie viel Ruhe auf und neben dem Feld ins Team.
Stürmerinnen
Mirca Anderegg (30/Piranha Chur/100): Die Zizerserin hat das Toreschiessen im Blut. Mit 56 Treffern und 54 Assists Schweizer Rekordschützin. Die feingliedrige Stürmerin ist immer dort, wo's brennt.
Nina Bärtschi (18/Dietlikon/11): Die junge Bernerin überzeugte bei den letzten Länderspielen mit einem Doppelpack gegen Schweden. So löste das Sturmtalent das WM-Ticket. Trotz fehlenden Kilos kann sich das Teamküken auch gegen körperlich stärkere Gegenspielerinnen durchsetzen.
Corin Rüttimann (19/Piranha Chur/32): Auf dem Feld ein abgebrühter Routinier, daneben ein unbeschwerter Teenager. Die junge Bündnerin ist ein Phänomen. Kann schon jetzt einen Block führen und sorgt mit ihrer Abschlussstärke regelmässig für Panik in der gegnerischen Abwehr.
Natalie Stadelmann (32/KAIS Mora, Sd/118) : Die Schweizer Rekord-Internationale ist ein Evergreen in der Landesauswahl. Nach dem Titel mit den Red Ants hält sie nun den zweiten Block beim schwedischen Co-Leader Mora zusammen. Ihre Erfahrung und Routine sind für die Schweiz Gold wert.
Tanja Stella (23/Endre, Sd/32): Schweden war auch das Schlüsselwort für das Lösen des WM-Tickets der jungen Zürcherin. Bei Endre kann sich die ehemalige Eisprinzessin Woche für Woche mit den Besten messen. Ihr Plus ist die Kampfkraft und das Körperspiel.
Daniela Stettler (26/Red Ants Winterthur/67): Seit Jahren ist die gebürtige Bernerin ein sicherer Wert in der Nationalmannschaft. Ihrer Zuverlässigkeit im Vor- und Rückwärtsgang gab trotz Verletzung den Ausschlag für die WM. Eine treue Kämpferin, welche sich jeder Trainer wünscht.
Julia Suter (21/Dietlikon/34): Nach ihrem turbulenten Abgang letzte Saison bei Winterthur, ist bei der jungen Zürcherin in Dietlikon wieder Ruhe eingekehrt. Gefürchtet ist Suter vor allem in der Offensive. Sie war es auch, welche die Schweizer U19 vor drei Jahren zum WM-Titel schoss.
Michelle Wiki (22/Dietlikon/33): Bei der grossgewachsenen Zumikerin ist der Knopf in dieser Saison richtig aufgegangen. Mit 17 Toren und 8 Assists führt sie überraschend, aber nicht unverdient die SML-Skorerliste an. Vor allem im Slot liegen ihre Stärken.
Violetta Vögeli (28/Dietlikon/33): Auch bei Vögeli war „Schweden" ein Zauberwort für das WM-Ticket. Bei ihrem Gastspiel in Örnsköldsvik lernte sie viel dazu, so dass sie seit ihrer Rückkehr zu einem sicheren Wert bei Dietlikon und in der Nati wurde.
Priska von Rickenbach (24/Zug United/27): Nach schwankenden Leistungen im letzten Jahr kam der Zuger Captain rechtzeitig zur WM wieder in Form. Technisch schon immer eine der Stärksten, dazu ein gutes Spielverständnis, kam nun auch eine physisch stärkere Verfassung dazu.