„Haben uns klein gemacht“

Silvana Nötzli fehlten nach dem 2:6 gegen Finnland die Worte. Ein paar fand sie doch noch, aber sie kamen nach der grossen Enttäuschung nur schwer über die Lippen.

Sprechen wir direkt die fatalen fünf Minuten im Mitteldrittel mit den vier Gegentoren an. Was ist da passiert?
Silvana Nötzli: Keine Ahnung (schliesst einen Moment die Augen). Wir waren gut vorbereitet, waren die ersten zehn Minuten die bessere Mannschaft, haben etwas ausgestrahlt und führten 1:0. Die letzten 20 Minuten waren auch gut. Dazwischen kamen wir völlig vom Gameplan ab. Ich weiss wirklich noch nicht, wie das passieren konnte. Wir haben uns kleiner gemacht, als wir sind.

Wie ist das auf dem Platz, wenn es im Sekundentakt im eigenen Tor einschlägt?
Man weiss, wie wichtig die Einsätze nach einem Gegentor sind. Anstatt das Spiel zu beruhigen, wollten wir es nach jedem Tor gleich noch besser machen und liefen voll in den Hammer. Die Finninnen kamen zu einfachen Toren - man kann ja nicht sagen, sie seien toll herausgespielt gewesen. Aber sie nützten einfach alle Chancen eiskalt aus. Wir wurden brutal bestraft. Wir haben fünf Minuten lang den Fokus verloren, und die Gegentore waren das Resultat.

Morgen geht es gegen Tschechien - behaupten wir das mal, auch wenn der zweite Halbfinal noch nicht gespielt ist - um Bronze. Magst du schon nach vorne schauen?
Es geht immer weiter. Es wird auch morgen nicht einfach. Aber nachdem wir die Tschechinnen jetzt seit zwei Jahren immer geschlagen haben, bin ich zuversichtlich. Wir wissen, trotz des heutigen Spiels, was wir können.