02.
12.
2017
Nati Frauen A | Autor: Keller Damian

Premiere für Spätzünderin

Heute (ab 13.30 Uhr im Liveticker aus Bratislava) beginnt für die Schweizer Frauen-Nati die WM. Mit Andrea Streiff feiert eine 31-Jährige ihr WM-Debüt, die lange niemand auf der Rechnung hatte. Die FIFA-Eventmanagerin im Interview.

Premiere für Spätzünderin

Hand aufs Herz: Ab wann hast du tatsächlich geglaubt, an dieser WM dabei zu sein?
Andrea Streiff: Ich war mir erst ganz sicher, als Rolf Kern eine Woche vor der letzten EFT die Namen der Spielerinnen verlas, die dabei sind. Ich war zwar während der ganzen Kampagne fast komplett im Team, aber als ich meinen Namen hörte, fiel schon eine Last von meinen Schultern.

Im Gegensatz zu deiner Schwester Simona hast du es also geschafft.
Ja, sie fiel einmal kurz vor der WM aus dem Kader - so lange war sie aber auch nicht dabei.

Du kommst als 31-Jährige zur WM-Premiere. In einem Alter, in dem die meisten Schweizerinnen schon lange aufgehört haben.
Ganz ehrlich, ich habe mir im Sommer auch den Rücktritt überlegt. Aber die Aussicht auf die WM und den Champions Cup mit Dietlikon liessen mich weitermachen. Zudem war ich letzte Saison länger verletzt - im Dezember sprang die Kniescheibe raus - und ich spielte in den entscheidenden Partien der Saison kaum. So wollte ich nicht aufhören.

Bei Dietlikon bist du nach den Abgängen von Linn Lundström und Laura Mertsalmi in die erste Verteidigung aufgerückt. Hast du den Eindruck, dass du in den letzten Jahren unterschätzt worden bist?
(überlegt einen Moment) Ich bin wohl einfach eine Spätzünderin. Ich fing bei Piranha im dritten Block an und wechselte dann für mein Studium in Bern zu den Capitals. Als ich von dort zu Dietlikon kam, musste ich mich erst beweisen. Es ging Jahr für Jahr etwas aufwärts.

Jetzt bestreitest du die siebte Saison für Dietlikon. Macht es Spass, hinter den Skorerinnen Wiki, Gerig und Gämperli zu agieren?
Definitiv, es wird auch von den Verteidigerinnen ein schnelles und direktes Spiel gefordert. Es gibt aber auch krassere Kontersituationen als in unseren anderen Linien, da die drei doch sehr offensiv spielen (schmunzelt).

Du arbeitest als Event-Managerin bei der FIFA und warst vor dem letzten Vorbereitungswochenende der Nati einige Tage in Aserbeidschan an einer Konferenz. Wie geht dieser Job an deiner Unihockeykarriere vorbei?
Ich bin wirklich oft unterwegs, die Partie in Chur zum Beispiel verpasste ich. Im Dezember etwa bin ich oft lange an der Klub-WM. Diesmal habe ich bewusst früh Ferien eingegeben, um nicht in irgendein Projekt eingeplant zu werden. Aber es ist für meine Coaches und Mitspielerinnen schon nicht ganz einfach, dass ich manchmal fehle. Auch grosse Teile des Sommertrainings habe ich alleine absolviert, da ich viel unterwegs war.

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Andrea Streiff an der EFT in Schaffhausen 2016.

Du als „Fussballerin" müsstet wissen, dass die Nati die zwei Wellnesstage vor der WM an einem historischen Ort im Schwarzwald verbracht hat. 1982 wurde der Ort nach Eskapaden der deutschen Fussball-Nati von Schluchsee spontan in „Schlucksee" umbenannt (siehe Blog von Reto Voneschen).
Das wusste ich nicht. Ich kann aber allen Fans versichern, dass wir absolut seriös waren (lacht). Für viele von uns waren die letzten Monate sehr hektisch. Es tat gut, vor der WM etwas runterfahren zu können. Für mich waren zum Glück auch die letzten Tage im Büro ziemlich ruhig, da meine Chefin an der WM-Auslosung in Russland war.

Die Deutschen erreichten an der WM 1982 dann den Final - das ist auch euer Ziel für die WM in Slowakei?
So ist es. Diesem Ziel wollen wir uns Schritt für Schritt annähern.

Welche Rolle wird dabei Andrea Streiff spielen?
Schwierig zu sagen. Ich spielte bisher meistens im dritten Block, in dem es viele Wechsel gab. Es könnte sein, dass es in dieser Formation für zwei Positionen mit Lisa Liechti, Lena Cina und mir drei Kandidatinnen gibt. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt.

Und am Montag nach der WM gehts gleich wieder ins Büro?
Ja, mit der WM kompensiere ich alle Überstunden, die sich während der Auslandsreisen im Verlauf des Jahres angehäuft haben. Ferientage habe ich keine mehr. Aber gut, wenn wir Weltmeister werden, rufe ich im Büro an und sage, dass ich bis Ende Jahr nicht mehr kommen werde (lacht).

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Tabellen

1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

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