12.
2023
Selma Bergmann: „Bin froh um die Reaktion“
Erstmals an dieser WM kam Selma Bergmann von Anfang an zum Einsatz. Die 22-jährige Skorps-Stürmerin steuerte einen Treffer und drei Assists zum Rekordsieg gegen Lettland bei.
Nach 78 Sekunden gelang der Schweiz der ersten Treffer, als Selma Bergmanns Schuss, der am Tor vorbeigegangen wäre, via Nina Metzgers Hüfte im lettischen Gehäuse landete. Zwölf Minuten später zieht Bergmann erneut ab, diesmal kommt der Ball aufs Tor, wieder steht Metzger da. Noch irgendwie mit dem Körper abgelenkt oder nicht? Egal, der Treffer wird Bergmann gutgeschrieben. Es ist das erste Länderspieltor der 22-Jährigen, die im Schlussdrittel noch zwei weitere Assists sammelt.
Wenn dir gestern nach dem Finnland-Spiel jemand gesagt hätte, dass ihr heute Lettland mit 22:1 vom Platz fegt...
Selma Bergmann: ... hätte ich gesagt, dass ich keinen Sieg in dieser Höhe erwarte. Aber ich bin froh, dass wir nach gestern eine Reaktion zeigen und über 60 Minuten voll durchziehen konnten. Das gibt Selbstvertrauen.
Das 6:0 war dein Tor, richtig?
Das sehe ich auch so (lacht). Nina Metzger sicherte mir den Ball als Erinnerungsstück. Mein erstes Tor im Trikot der Nati.
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Für dich war es im dritten Spiel dieser WM der erste Einsatz von Anfang an. Denkst, du damit im Hinblick auf den Viertelfinal vom Freitag Werbung in eigener Sache betrieben zu haben?
Ich habe heute einfach alles gegeben, den Rest entscheiden die Coaches. Ob auf dem Feld oder auf der Bank werde ich das Team unterstützen. Ich fühle mich gut und bin ready für mehr.
Du bist gegen Lettland als beste Spielerin ausgezeichnet worden. Ist das ein Moment der Genugtuung für dich, nachdem du in den letzten Jahren diverse Hirnerschütterungen erlitten hast und gar die Karriere in Gefahr war?
Ganz ehrlich, das ist schon zu weit weg. Ich bin einfach froh, dass ich hier sein kann und dass wir als Team heute einen solchen Auftritt hinlegen konnten.
Weisst du schon, wie nun folgenden drei Ruhetage genutzt werden?
Nach drei Spielen in drei Tagen tut die Pause den Beinen und dem Kopf gut. Morgen haben wir frei. Es werden wohl die wenigsten Spielerinnen in der Halle auftauchen, sondern eher in der Stadt oder am Meer anzutreffen sein. Am Mittwoch steht dann ein Training an, bevor die Vorbereitung auf den Viertelfinal beginnt.
Wie kommst du mit dem Klima zurecht?
Es ist schon speziell, dass man das Jäckchen eher im Innern trägt und es dann auszieht, bevor man nach draussen geht (lacht). Vor allem, wenn man von der daheimgebliebenen Familie mit Schnee-Bildern aus der Schweiz versorgt wird.