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Seraina Fitzi: "Wir konnten wachsen und lernen"
Nach der turbulenten Rückreise mit zwei Tagen Aufenthalt in Hongkong blicken wir mit Nationalstürmerin Seraina Fitzi noch einmal zurück auf die World Games in China und wie diese nun in die WM-Kampagne einfliessen. Für die Thurgauerin geht es heute Dienstag direkt weiter in Richtung Schweden zum SSL-Verein Endre.
Wie fällt dein Fazit der World Games aus? Zumindest mit vier von fünf Spielen kann man grundsätzlich zufrieden sein, auch wenn es gegen Schweden nicht zu Punkten gereicht hat?
unihockey.ch: Ich blicke sehr positiv auf diese World Games zurück. Wir konnten als Team wachsen und viel lernen, auch aus neuen Situationen wie beispielsweise dem Format mit 14 Spielerinnen und kürzerer Spieldauer. Das war eine Herausforderung, aber es war hilfreich, so etwas kennenzulernen, bevor nun die WM vor der Tür steht. Es hat uns herausgefordert, aber auch weiter zusammengeschweisst. Es war auch cool zu sehen, dass wir gegen Schweden eine so gute Leistung zeigen können und dass wir auch physisch bereit waren. Enttäuschend war dann, dass wenige Minuten vor Schluss gewisse Sachen nicht mehr stimmten und uns auch die Effizienz und der Fokus etwas abhanden kamen, sodass das Resultat noch etwas deutlicher wurde.
2. Wie hast du den Halbfinal gegen Finnland erlebt? Die späteren Siegerinnen des Turniers wirkten sehr kaltblütig und entschlossen, also kaum schlagbar mit ihrer Leistung?
Wir haben uns extrem auf dieses Spiel gefreut. Wir wussten, dass wir sie schlagen können, wie es uns an der EFT gelungen ist und hatten dank der Gruppenphase ein sehr gutes Gefühl. Der Start ins Spiel gelang dann aber nicht so, wie wir uns das vorgenommen hatten. Finnland machte sehr wenig Fehler, Eigenfehler gab es praktisch keine. Sie machten das Spiel sehr langsam und liessen uns nicht wirklich in die Partie kommen. Wir haben uns viele Fragen gestellt nach diesem Halbfinal, was uns wieder weiter gebracht und weiter zusammengeschweisst hat. Trotz der Enttäuschung, dass wir in diesem Spiel unsere Leistung nicht abrufen konnten, hat es uns weitergebracht. Finnland hat aber wirklich auch sehr gut gespielt und wir hatten eher wenig den Ball, und wenn wir ihn mal hatten, fehlte etwas die Geduld.
3. Was nehmt ihr für die WM-Kampagne mit? Trotz „nur" 14 Spielerinnen im Kader kann man den Auftritt in Chengdu als positives Signal für die kommenden Monate werten?
Wir nehmen insbesondere die Erfahrungen aus den Spielen gegen Schweden und Finnland mit. Nun wird es wichtig sein, dass sich das Gelernte auch auf die weiteren Spielerinnen übertragen wird. Nach der Enttäuschung gegen Finnland konnten wir mit Bronze wieder viel Selbstvertrauen holen, obwohl es gegen Tschechien eigentlich nicht unser bestes Spiel war. Es gibt aber sicher Sachen, die wir noch anschauen müssen.
4. Wie verlief dein Sommer bisher? Fliegst du jetzt gleich weiter nach Schweden? Hattest du überhaupt mal Zeit zum Abschalten oder für Ferien?
Ich war nach Saisonende für einen Monat in der Schweiz und danach im Juni und Juli auch immer wieder. Ansonsten war ich aber in Schweden und habe gearbeitet. Ferien hatte ich tatsächlich nur wenig. Das war eine Herausforderung mit den World Games. Das Ziel war eigentlich, am Montag bereits nach Schweden zu fliegen, aber durch die Verzögerungen haben wir uns entschieden, Flug nach Schweden auf den Dienstag zu verschieben. Dort geht es nun direkt weiter mit der Vorbereitung auf die SSL-Saison. Die letzten Tage brauchten sehr viel Geduld, aber wir haben es so genommen wie es kam und die Zeit weiter genutzt, um als Team eine gute Zeit zu haben. Darin sind wir offensichtlich ganz gut.