01.
2002
Simulation in der Zivilschutzanlage Zuchwil
Mich haben vor allem die Mannschaften überzeugt, welche seit längerem in der gleichen Besetzung oder den gleichen Trainern arbeiten können, zum Beispiel die Zuger Highlands mit Raphael Iten oder die Red Ants mit Figi Coray. Ich denke, dass man anderen Teams, wie Dietlikon oder Piranha Chur, die Trainerwechsel noch anmerkt. Dort sehe ich durchaus noch Steigerungspotenzial. Für die Playoffs lässt dies jedenfalls hoffen, dass wir spannende und ausgeglichene Spiele sehen werden.
Etwas schade ist natürlich, dass am Tabellenende drei Teams so deutlich abgeschlagen sind.
Der Kampf um den letzten Playoff-Platz
ist in vollem Gange, unten wird sich eine Mannschaft vor den Playoutspielen
retten können. Wie lautet Deine Prognose?
Ich denke, dass es Piranha Chur in die
Playoffs schaffen wird. Im Rennen um Rang 8 wird es zwischen den Kloten-Bülach
Jets und Floorball Thurgau wohl ganz knapp. Wer immer in den sauren Apfel
beissen muss, müsste sich aber dennoch in der NLA halten können.
Etwas schwieriger dürfte das für die Astros werden.
Wie hat sich die Liga denn spielerisch
entwickelt?
Viele Mannschaften sind im Spiel nach
vorne besser, konstruktiver geworden. Die meisten haben gemerkt, dass man
sich nur so weiter entwickeln kann. Auch in Spielen gegen die vermeintlich
Grossen wird meistens nicht mehr einfach nur gemauert, sondern man versucht
zumindest, mitzuspielen. Das finde ich absolut richtig, man hat in solchen
Spielen ja auch nichts zu verlieren.
Wo hast Du die grössten Defizite
ausgemacht?
Bei den meisten Teams sind die Kader leider
sehr klein, oder man ist von ganz wenigen Spitzenspielerinnen abhängig.
Wir müssen im Damenunihockey unbedingt die Basis verbreitern, damit
mehr gute Spielerinnen den Weg in die Nationalliga finden.
Die ersten Schritte dazu sind ja bereits
eingeleitet worden. Zufrieden damit?
Wir haben seit 1999 bereits Fortschritte
erzielen können. Einerseits haben auch die Vereine gemerkt, dass in
einer soliden Juniorinnen-Arbeit ihre zukünftige Basis liegt. Zudem
wurden ja alle NL-Vereine mittels des Lizenzreglementes dazu verpflichtet,
mindestens eine Juniorinnen-Mannschaft zu stellen. Im Prinzip müssten
die NL-Vereine aber natürlich pro Juniorinnen-Kategorie ein Team stellen.
Ich hoffe, dass das Damenförderungskonzept ebenfalls eine Steigerung
bringen wird.
Dein Urteil über die Nationalliga
B?
Ich muss gestehen, dass ich da nicht viele
Spiele gesehen habe. Ich bin aber sehr froh darüber, dass man die
Liga auf 10 Mannschaften reduziert und den Einzelspielmodus eingeführt
hat. Dies hat sich zweifellos bereits auf das Niveau ausgewirkt und wird
das in Zukunft noch vermehrt tun.
Zur Damennationalmannschaft – wie sieht
das Programm in diesem Jahr aus?
Wir werden zwei Highlights haben. Zum
einen stehen vom 7. bis 9. Februar zwei Länderspiele gegen die Tschechinnen
in Brno (Brünn) an. Dann werden wir uns im August in Schweden zu einer
„Mini-WM“ treffen – mit Schweden, Norwegen und Finnland als Gegner.
Wird es den einen oder anderen Neuling
im Aufgebot für diese Spiele haben?
Ja, wird werden uns einige neue Spielerinnen
anschauen. Nach Tschechien werden wir beispielsweise Andrea Siegenthaler
(Flames), Valerie Ammann (Jets), Michaela Kathriner (Highlands), Martina
Raschle und Lea Mayer (beide Thurgau) mitnehmen. Sarah Brunner und Dominique
Ammann sind leider auf eigenen Wunsch nicht mehr dabei.
Wie steht es denn um Manuela Zürcher
von den Red Ants? Aufgrund der Leistungen gehört sie doch sicher zur
Nationalmannschaft, oder?
(lächelt) Ja, das wäre
eine interessante Spielerin. Leider ist bei ihr noch nicht ganz klar, auf
welche Karte sie in Zukunft setzen wird (Anmerkung der Redaktion: Zürcher
ist auch begnadete Fussballerin...). Wir richten unser Augenmerk natürlich
auf die WM im nächsten Jahr und auf Spielerinnen, die dann verfügbar
sind.
Aber es hat bei den Red Ants durchaus
noch andere Kandidatinnen, auf die ich ein Auge habe.
Wie sieht die Vorbereitung auf die Länderspiele
in Tschechien aus?
Da die Tschechen für unsere Unterkunft
aufkommen werden, rechnen wir damit, dass wir nicht grad in ein Fünfsternehotel
einquartiert werden. Aus diesem Grund treffen wir uns vor der Abreise in
Zuchwil und werden dort schon mal den „Notfall“ üben, in dem wir in
der Zivilschutzanlage nächtigen.
Besten Dank für das Gespräch
und aufschlussreiche Partien in Tschechien.
Danke – ich freue mich jedenfalls schon
auf die Berichterstattung darüber auf unihockey.ch.