12.
2011
Stimmen zum Spiel
unihockey.ch: Simone Berner, Gratulation zum Halbfinal-Einzug. Am Ende eine klare Sache. Das Resultat täuscht aber etwas darüber hinweg, dass ihr 30 Minuten lang einige Mühe hattet.
Simone Berner: Ja, das ist so. Wir wurden deswegen aber nie nervös. Wir wussten, dass wir weiterhin geduldig spielen müssen und die Chancen dann automatisch kommen würden. Mitte des Spiels sind endlich einige reingefallen, das hat das Ganze für den weiteren Spielverlauf einfacher gemacht.
Ist die anfängliche Mühe allenfalls auch auf die vielen Rotationen der Linien zurück zu führen? Resp. wird es in diesem Stil weiter gehen?
Nein, das denke ich nicht. Weder noch. Die ersten Spiele waren solche, in denen man mal etwas versuchen kann. So haben auch alle gleich viel Spielzeit erhalten. Diese Erfahrung kommt allen zugute. Der Gegner war heute auch um einiges besser als die bisherigen.
Nun wartet Schweden, was sind deine Gedanken dazu?
Im Endeffekt spielt es keine Rolle, wer gegenüber steht. Natürlich habe ich Respekt, es ist ja schliesslich der amtierende Weltmeister. Aber wir wissen was wir können und sind bereit, etwas Grosses zu erreichen. Sonst haben wir uns im bisherigen Turnierverlauf nicht für die Schwedinnen interessiert. Die Trainer haben sie angeschaut. Klar wissen wir, dass sie viele Tore geschossen haben, aber das tun sie in dieser Phase immer. Mit der Unterstützung des Heimpulikums können wir sicher auch noch zusätzliche Kräfte mobilisieren.
Ist es für dich ein zusätzlicher Vorteil, dass du in Schweden gespielt hast?
Natürlich kenne ich dadurch die Tricks der einen oder anderen Spielerin etwas besser. Aber bei den Topnationen weiss man das eigentlich so oder so immer. Es gibt Spielerinnen, auf die man genauer aufpassen muss.
Kannst du uns noch etwas zu deiner Rolle als Captain der Nationalmannschaft erzählen?
Abseits vom Spielfeld versuche ich das Team zu spüren, die Stimmung aufzunehmen, um so den Trainern Feedback geben zu können. Auf dem Feld geht es mehrheitlich um die Leitung des Einlaufens und Einschiessens. Es unterscheidet sich eigentlich nicht gross vom Amt des Captains in einer Vereinsmannschaft.
Unihockey.ch: Lauma Visnevska, Ihr habt den Schweizerinnen lange Stand gehalten und plötzlich ging es schnell. Wie kam es dazu?
Lauma Visnevska: Das kann ich mir auch nicht wirklich erklären. Wir haben wohl den Fokus verloren. Auf diesem Level darf das aber nicht passieren. Das haben wir schmerzhaft erfahren müssen.
Du hast dein Team lange im Spiel gehalten und wurdest dann sträflich im Stich gelassen. Hatte das allenfalls mit der Verletzung von Edite Bankava zu tun?
Das kann schon sein. Wir dürfen aber in einem solchen Moment nicht die Konzentration verlieren. Ich spiele ja in Schweden und weiss wie es ist, wenn man schnelle Tore bekommt. Da muss man gleich weiterspielen, wie wenn es 0:0 stehen würde. Das haben wir einfach nicht geschafft heute.
Ihr habt nun noch ein Platzierungsspiel vor euch. Wird sich die Mannschaft dafür motivieren können?
Jetzt heisst es „all or nothing". Wir sind ein Team und ein Herz. Wir müssen einfach den Fokus halten und das Beste daraus machen.