11.
2017
Zwei weitere Niederlagen zum Abschluss
Die Schweizer Delegation reist ohne Sieg von der Frauen-EFT ab. In den letzten Spielen musste sich die A-Nationalmannschaft Tschechien denkbar knapp mit 5:6 nach Penaltyschiessen geschlagen geben. Die U19 verlor ebenfalls gegen Tschechien mit 0:3.
Kein versöhnlicher Abschluss für die Frauen
Am letzten Tag der Euro Floorball Tour der Damen in Malmö (SWE) traf die Schweizer Damen-Nationalmannschaft auf Tschechien. Die Schweizerinnen erwischten den besseren Start ins Spiel: Wiki netzte nach viereinhalb Minuten zum ersten Mal ein. Die Tschechinnen vermochten aber zu reagieren und konnten sich schliesslich mit einer 2:1-Führung in die erste Drittelspause verabschieden. Beim zweiten Treffer der Tschechinnen erhielten sie dabei reichlich Hilfe der Schweizer Torfrau Monika Schmid, die unmittelbar vor dieser Szene im tschechischen Powerplay noch brilliert hatte.
Aus der Pause kam eine entschlossene Schweizer Mannschaft zurück. Ulber, die heute als Verteidigerin auf ungewohnter Position fungierte, traf zum Ausgleich. Kurz darauf erwischte mit Marti eine weitere Verteidigerin die tschechische Torfrau Příleská per Weitschuss über der rechten Schulter und brachte die Schweiz wieder in Führung. Allerdings liessen die Tschechinnen auch jetzt wieder unmittelbar den Ausgleich folgen - und taten dies auch nach dem 4:3 durch Rossier sowie dem 5:4 durch Gerig.
So lautete der Spielstand nach regulärer Spielzeit 5:5 unentschieden - die Partie musste im Penaltyschiessen entschieden werden. Marti versenkte beim ersten Schweizer Versuch, dann aber scheiterten Gerig, Ulber und noch einmal Marti, was den tschechischen Sieg in ihrer letzten Partie des Turniers besiegelte. "Wir haben gut gekämpft heute, zum Schluss hat vermutlich auch ein wenig das Glück gefehlt", resümierte Best-Player Géraldine Rossier nach dem Spiel." Im Hinblick auf die vom 1. bis 10. Dezember statfindende WM in Bratislava (SVK) bleibt sie aber positiv: "Diese EFT war ein guter Warnschuss. Wir müssen nun nochmals an Kleinigkeiten feilen", so Rossier. "Wenn an der WM jede einzelne Spielerin ihre beste Leistung abrufen kann und die Emotionen dazu kommen, bin ich überzeugt, dass wir etwas reissen können!"
U19 mit zu wenig Offensivkraft
Nach zwei Niederlagen gegen Schweden und Finnland galt es für die Schweizer U19-Damen im letzten Spiel gegen Tschechien endlich Punkte zu holen und den Fehlschlag gegen die Finninnen abzuhaken. Obwohl auch die Tschechinnen noch keine Punkte auf dem Konto hatten, startete das Spiel eher verhalten. Zwar zeigten die Schweizerinnen Kampfgeist, ernsthafte Chancen blieben dennoch eine Seltenheit. So kam erst nach 27 Minuten so richtig Leben ins Spiel, als die Tschechinnen ihr erstes Tor erzielten. Die Situation erinnerte an die die Probleme vom Vortag. Auch wenn die Schweiz mit viel Kampf den Ball erobern konnte, verlor sie ihn gleich danach wieder und kassierte somit das erste Gegentor. Einige Sekunden später konnte die Tschechin Otcovska nach einem Pass hinter dem Tor den Ball um den Pfosten schieben. Trotzdem zeigt sich Verteidigerin Livia Danuser nicht nur unzufrieden: "In der Verteidigung stimmte bei uns vieles. Die Gegentore erhielten wir, weil uns die letzte Konsequenz in der Verteidigung fehlte. Das Problem war, dass wir den Ball oft gleich wieder verloren, sobald wir über die Mitte hinaus kamen und so praktisch keine Schüsse auf das Tor brachten", so die 18-jährige Churerin.
Auch im letzten Drittel blieben die Schweizerinnen offensiv harmlos und brachten keinen Schuss mehr auf das Tor. Zudem mussten sie einen frühen Gegentreffer aus einem Konterlauf hinnehmen und später um Deborah Frei bangen, welche nach einem Zusammenstoss ausgewechselt werden musste. Folglich reist die Schweizer Juniorinnen-Equipe nach dieser 3:0-Niederlage ohne Punkte aus Schweden ab. Livia Danuser kann dem Turnier trotzdem etwas Positives abgewinnen: "Wir hatten eine tolle Stimmung im Team, jede unterstützte die anderen. Wenn wir defensiv im Slot wach bleiben und keine Querpässe mehr zulassen und offensiv unsere Chance nutzen, sieht es gut aus."
Telegramm A-Nationalmannschaft:
Tschechien - Schweiz 6:5 n.P. (2:1,2:3,1:1)
Baltiska Hallen, Malmö (SWE), 86 Zuschauer, SR Kirjonen/Sirkka (FIN).
Tore: 5. Wiki 0:1. 11. Ratajová (Čapková) 1:1. 16. Kubisova 2:1. 23. Ulber (Marti) 2:2. 25. Marti 2:3. 26. Krupnová (Jiráková) 3:3. 26. Rossier (Scheidegger) 3:4. 27. Ratajová (Řepková) 4:4. 57. Gerig (Wiki) 4:5. 58. Krupnová (Čapková) 5:5.
Strafen: keine Strafen gegen Tschechien, 1x2Minuten gegen die Schweiz.
Tschechien: Příleská; Čapková, Vavrečková; Koníčková, Paloncyova; Plášková, Billá; Jiráková; Ratajová, Kieckova, Krupnová; Řepková, Mlejnková, Urbánková; Enenkelová, Kubisova, Bočanová; Leierová.
Schweiz: Schmid (ab 32. Heini); Marti, Ulber; Stella, Liechti; Cina, Streiff; Mischler, Buri; Gerig, Gämperli, Wiki; Zwinggi, Rossier, Scheidegger; Wyss, Frick, Hintermann; Reinhard.
Bemerkungen: Eliska Krupnová (CZE) und Géraldine Rossier (SUI) zu den besten Spielerinnen gewählt.
Telegramm U19:
Tschechien - Schweiz 3:0 (0:0, 2:0, 1:0)
Baltiska Halle, Malmö (SWE), 43 Zuschauer, SR Andersson/Dufvenberg (SWE).
Tore: 28. (27.09) Faltusova (Skopkova) 1:0. 28. (27.58) Otcovska (Cholinska) 2:0. 43. Plankova (Berankova) 3:0.
Strafen: 1x2Minuten gegen die Schweiz, 1x2Minuten gegen Tschechien.
Tschechien: Liskova; Kolarova, Svacinova; Berankova, Novotna; Malecka, Sebestova; Cholinska, Kubeckova, Otcovska; Plankova, Pekarkova, Huskova; Sedlackova, Skopkova, Faltusova; Vrlikova, Rezacova.
Schweiz: Tondury; Cotti, Rensch; Wüthrich Brunn; Enzler, Danuser; Rieder, Eggel, Wenger; Frei, Wildermuth, Meyer; Bichsel, Beck, Bieri; Brunner, Bergmann, Lindenstruth.
Bemerkungen: Berankova Vendula (CZE) und Ladina Tondury (SUI) zu den besten Spielerinnen gewählt.