09.
2021
Auch die U19 Frauen ohne Medaille
Eine Woche nach der Männer U19 machen sich auch die Schweizer Juniorinnen als WM-Viertplatzierte zurück auf die Heimreise. Gegen Tschechien führten die Schweizerinnen bei Spielhälfte mit 1:0, mussten sich schlussendlich aber mit 2:6 geschlagen geben.
Beinahe 32 Minuten lang hielt das Schweizer Bollwerk - die Spielerinnen von Headcoach Amos Coppe blockten unzählige Schüsse, gewannen viele Zweikämpfe mit starkem Körpereinsatz, zudem zeigte Svenja Schöni eine Glanzleistung im Tor. Doch dann war es ein tschechischer Doppelschlag, der aus der 1:0-Führung einen 1:2-Rückstand machte.
Beide Mannschaften versuchten von Beginn des Spiels an, offensive Akzente zu setzen. So kam es früh zu gefährlichen Aktionen vor den beiden Torhüterinnen. Nach einigen Minuten standen die Defensivreihen dann aber etwas kompakter und blockten viele Abschlüsse. In der 10. Minute war Svenja Schöni mit einer tollen Parade zur Stelle, und kurze Zeit später ging die Schweiz in Führung: Ein Schuss von Gentiana Behluli wurde von einer Tschechin ins eigene Tor abgelenkt. In der Folge war die Schweizer Torhüterin wieder vermehrt gefordert, während für die Schweiz Seraina Fitzi in der 19. Minute in guter Abschlussposition den Ball nicht wunschgemäss traf - so gab es bis zur ersten Pause keine weiteren Tore.
Die Wende nach Spielhälfte
Im Mitteldrittel stürmten die Tschechinnen weiter an, doch die Schweiz zeigte sich weiter stark in den Zweikämpfen und beim Blocken - und sonst war immer noch Verlass auf Svenja Schöni. So dauerte es bis zur 30. Minute, ehe Linn Larsson wieder einmal aus guter Position zu einem Schweizer Abschluss kam, doch auch ihr Schuss wurde noch von einem tschechischen Stock abgelenkt. In der 32. Minute war es dann um Svenja Schöni Ungeschlagenheit geschehen, nachdem die Tschechinnen an der Bande vor der Schweizer Bank einen Ball eroberten und zu zweit gegen nur eine Schweizer Verteidigerin auf das Schweizer Tor losziehen konnten. 75 Sekunden später doppelte die NLA-Stürmerin Lucie Rezacova nach und schoss Tschechien erstmals in Führung. Nachdem Svenja Schöni in der 36. Minute einen Penalty von Kubeckova parieren konnte, musste sie in der 39. Minute ein drittes Mal hinter sich greifen - ein geblockter Schuss landete auf der Schaufel von Zelizkova, die nicht lange fackelte und zum 3:1 erhöhte. Die Führung der Tschechinnen war zu diesem Zeitpunkt nicht unverdient, hatten sie doch nach der Schweizer Führung deutlich mehr Druck ausgeübt. Die Schweiz hingegen kam im zweiten Drittel kaum zu nennenswerten Offensivaktionen.
Vergeblich angerannt
Nach der zweiten Pause kam dann aber eine deutliche Reaktion, schon im ersten Einsatz konnte Behluli ihren zweiten Treffer der Partie bejubeln. Die Schweiz war nun wieder vermehrt in der gegnerischen Spielfeldhälfte anzutreffen und drückte auf den Ausgleich, die Tschechinnen waren durch vereinzelte Konter ebenfalls gefährlich. Genau einen solchen Gegenstoss lancierte die Verteidigerin Vanessa Keprtova in der 54. Minute, zog kurz nach der Mittellinie selber ab und düpierte so Svenja Schöni, der Schuss wurde vor dem Tor allerdings noch leicht abgelenkt. So steuerten die Schweizerinnen trotz Chancenplus im dritten Drittel auf eine Niederlage zu. In der 57. Minute wurde Keeperin Schöni durch eine sechste Feldspielerin ersetzt, zwei Minuten vor Schluss folgte das Schweizer Timeout. Doch die Bemühungen waren vergebens: Anderthalb Minuten vor Spielende traf Tschechien zum 5:2 ins leere Tor, und in der letzten Spielminute - Schöni war nun wieder im Tor - folgte gar das 2:6.
Somit holte sich Tschechien über 60 Minuten gesehen verdient die Bronzemedaille. Von den Schweizer U19 Juniorinnen kam nach dem 1:0-Führungstreffer offensiv während einer halben Stunde zu wenig, die Tschechinnen brachten die Zwei-Tore-Führung im Schlussdrittel trotz einer Schweizer Druckphase über die Zeit und bauten das Skore gar noch aus.
Schweiz U19 - Tschechien U19 2:6 (1:0, 0:3, 1:3)
IFU Arena, Uppsala. 214 Zuschauer. SR Franzon/Hedelind (SWE).
Tore: 11. Behluli (Schmuki) 1:0. 32. Bacova (Kubeckova) 1:1. 34. Rezacova (Keprtova) 1:2. 39. Zelizkova (Keprtova) 1:3. 42. Behluli (Christen) 2:3. 54. Keprtova 2:4. 59. (58.32) Bacova (Keprtova) 2:5 (ins leere Tor). 60. (59.07) Chuda (Maroszova) 2:6.
Strafen: keine
Schweiz U19: Schöni; Schmuki, Stettler; Koch, Christen; Weis, Grossenbacher; Ritter; Behluli, Bergmann, Wieland; A. Wyss, Wick, Kyburz; Larsson, R. Wyss, Fitzi; Gerber.
Tschechien U19: Karasova; Havlickova, Keprtova; Stankova, Lechnerova; Vachudova, Lenfeldova; Stujova; Rezacova, Zelizkova, Bacova; Kopecka, Kubeckova, Maroszova; Chuda, Trojankova, Kovarikova; Seemannova, Maderova.
Bemerkungen: Svenja Schöni (SUI) und Vanessa Keprtova (CZE) als beste Spielerinnen ausgezeichnet. 35.39 Schöni hält Penalty von Kubeckova. 57.58 Timeout Schweiz. Die Schweiz von der 57. Minute bis zum 2:5 ohne Torhüterin und mit einer zusätzlichen Feldspielerin.