09.
2022
Die U19-Nati steht im Halbfinal!
Drittes Spiel, dritter Kantersieg. Das Schweizer U19-Nationalteam der Frauen bezwingt Gastgeber Polen mit 7:1 und trifft morgen Samstag um 13 Uhr im Halbfinal auf Tschechien.
Dass die Polinnen in der 7. Minute mit einem „Sonntagsschuss" in Führung gingen, berührte die Schweizerinnen nicht. Im Gegenteil, auch Emma Hedlund hatte einen solchen zu bieten und glich in der 11. Minute bereits aus. Anja Wyss hätte vier Minuten später die erstmalige Schweizer Führung bewerkstelligen können, scheiterte aber mit ihrem Penalty an der Schlussfrau - zuvor hatten die Polinen nur per Bodenspiel im Torraum einen Treffer Chantal Renz' verhindern können. Dina Koch holte das Verpasste 49 Sekunden vor der ersten Sirene nach - auch sie per Weitschuss.
Im zweiten Abschnitt spielten sich die Schweizerinnen immer öfter bis vor das Gehäuse der Gastgeberinnen. In der 29. Minute zog Seraina Fitzi unwiderstehlich los und bediente Chantal Renz, die zum 3:1 einnetzte. Der Speaker hatte den Treffer noch nicht fertig verkündet, als auch Anja Wyss einen feinen Querpass Laura Bertinis direkt verwertete. Kurz vor Drittelsende wurde zuerst Lisa von Arx laufen gelassen, die ihre Freiheiten nutzte - und dann war es Verteidigerin Koch, die ihren zweiten Treffer des Abends markierte. Der Assist gehörte Abwehrkollegin Jill Wiedmer, genauso wichtig war dabei aber die Störarbeit Michelle Gerbers im Slot. Mit einem verdienten 6:1 ging es ins Schlussdrittel.
Revanche gegen Tschechien?
Die Schweizerinnen liessen nun Ball und Gegnerinnen laufen, der Torerfolg wurde angesichts des klaren Resultats nicht mehr mit aller Konsequenz gesucht. Die Ausnahme: In der 46. Minute schloss Linn Larsson eine herrliche Direktkombination über mehrere Stationen zum 7:1 ab. Dabei blieb es bis zum Schluss. „Wir strebten die Kontrolle im Spiel an und hatten diese mit Ausnahme der ersten Minuten - insgesamt haben wir unseren Gameplan gut umgesetzt", zog Dina Koch ein zufriedenes Fazit.
Die Schweiz zieht als Gruppensieger und mit einem Torverhältnis von 32:3 in den Halbfinal ein. „Hätte uns das jemand vor ein paar Tagen gesagt, hätten wir wohl geschmunzelt und einfach gehofft, dass es so kommt. Aber der Start ins Turnier gelang uns ausgezeichnet, so kamen wir ins Rollen", fasst die Bündnerin die Gruppenphase zusammen. Jetzt warten morgen um 13 Uhr Tschechien im Halbfinal. Zur Erinnerung: Das Bronzespiel ging an der letzten WM in Schweden gegen diesen Gegner mit 2:6 verloren. „Wir wissen, wie unser Spiel funktioniert und müssen jetzt bei uns bleiben. Die Physis und mentale Stärke werden gegen Tschechien den Ausschlag geben", blickt Dina Koch voraus.
Schweiz - Polen 7:1 (2:1, 4:0, 1:0)
Szopienice Arena, Kattowitz (POL). 395 Zuschauende. SR: Andersson/Eliasson (SWE).
Tore: 7. Slonina (Antkowiak) 0:1. 11. Hedlund 1:1. 20. Koch (Schaffer) 2:1. 29. Renz (Fitzi) 3:1. 30. Anja Wyss (Bertini) 4:1. 39. (38.13) Von Arx 5:1. 39. (38.48) Koch (Wiedmer) 6:1. 46. Larsson (Schaffer) 7:1.
Strafen: keine Strafen.
Schweiz: Cerny; Anderegg, Ritter; Weis, Bertini; Wiedmer, Koch; Überschlag; Niederberger, Fitzi, Renz; Anja Wyss, von Arx, Hedlund; Larsson, Schaffer, Gerber; Rahel Wyss, Liechti.
Polen: Bazanowska; Szymanska, Ryszewska; Bartoszewicz, Antkowiak; Stefanska, Pieniazek; Matera, Kocon, Stefanska; Krason, Slonina, Poreba; Tobola, Helman, Kluczynska.
Bemerkungen: 15. Anja Wyss vergibt Penalty. Larsson (Schweiz) und Slonina (Polen) als beste Spielerinnen ausgezeichnet.