05.
2010
Finaltraum geplatzt
"Einer geht noch, einer geht noch rein", tönte es kurz vor Schluss in der Universitätshalle in Olomouc. 3:4 waren die Schweizerinnen gegen Finnland im Rückstand, zu sechst versuchten sie in den letzten beiden Minuten "den einen" Treffer zu erzielen. Torhüterin Laura Loisa und die eigenen Nerven hinderten die Schweizerinnen am möglichen Ausgleich. "Wir waren überzeugt, es noch zu packen", war sich die Schweizer Stürmerin Nina Bärtschi sicher. Doch es sollte nicht sein. „Die Enttäuschung ist riesig, wir wollten unbedingt ins WM-Finale", sagte Bärtschi mit Tränen in den Augen.
Starke finnische Abwehr
Es war ein bitterer Ausgang für die Schweizer Equipe. Beherzt kämpften sie sich nach einem 2:4 Rückstand nach 30 Minuten zurück ins Spiel. Nach Nina Bärtschis Anschlusstreffer in Überzahl (52.) war die Hoffnung gross, dass den Schweizerinnen der Ausgleich noch gelingt. Die beiden besten Schweizer Torschützinnen, Flurina Marti und Corin Rüttimann, spielten schon seit der 30. Minute in der gleichen Linie. Doch auch zusammen konnten sie das Ruder nicht mehr herumreissen. Zu gut stand die finnische Abwehr rund um die stoisch ruhige Torhüterin Loisa.
Reaktion nach Startschock
Mit einem kapitalen Schweizer Fehlstart begann der zweite Halbfinal. Bereits nach 24 Sekunden musste die Schweizer Torfrau Jennifer Lohrer hinter sich greifen. Doch gekonnt steckten die Schweizerinnen den Rückstand weg. Nur eine Zeigerumdrehung später erzielte Corin Rüttimann den Ausgleich. Dieselbe Spielerin war es denn auch, welche kurz danach die erstmalige Schweizer Führung erzielte (6.). Danach war die Herrlichkeit aber fürs Erste vorbei. Die Finninnen erhöhten die Pace und kamen noch vor der ersten Pause zur 3:2 Führung. Hietemäkis 2:4 (30.) war in der Endabrechnung dann eine zu hohe Hypothek für die Schweizerinnen.
„Bin überzeugt, wir gewinnen"
Morgen um 12 Uhr trifft die Schweiz im kleinen Finale auf Tschechien. Dort werden die Schweizerinnen wieder sehr gefordert sein. Die Tschechinnen brennen nach dem 6:2 im letzten Gruppenspiel auf Revanche. Doch die Schweizerinnen zeigten sich trotz der grossen Enttäuschung kämpferisch. „Wir wissen, dass wir gegen Tschechien gewinnen können und ich bin überzeugt, dass wir auch morgen gewinnen", meinte Stürmerin Bärtschi trotzig. Entscheidend wird vor allem sein, wie schnell sich die Schweizerinnen vom heutigen Spiel erholen können.
Schweiz - Finnland 3:4 (2:3, 0:1, 1:0)
University Arena, Olomouc (CZE) - 685 Zuschauer. SR Boström/Hammerin (SWE).
Tore: 1. (0.24) Tikkanen (Rantanen) 0:1. 2. (1.06) Rüttimann (Fausch) 1:1. 6. Rüttimann 2:1. 11. Hietamäki L. (Lehto) 2:2. 19. Rantanen (Honkanen) 2:3. 30. Hietamäki M. (Lehto) 2:4. 52. Bärtschi (Marti/Ausschluss Rantanen) 3:4.
Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Schweiz, 3-mal 2 Minuten gegen Finnland.
Schweiz: Lohrer; Bürgi, Cina; Gämperli, Hollenstein; Ackermann (10. Bärtschi), Marti, Mischler; Rüttimann, Walther, Fausch (21. Wyss); Casutt.
Finnland: Loisa; Eskelinen, Lehtimäki, Nikander, Raitanen, Tikkanen; Hietamäki L., Hietamäki M., Honkanen, Ilmola, Kauppila, Lehto, Manninen L., Rantanen, Roisko, Uimonen
Bemerkungen: 58. Timeout Schweiz.