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Tschechien siegt deutlich und gewinnt Bronze
Das Schweizer U19-Nationalteam der Frauen reist ohne Medaille von der WM in Finnland ab. Im Spiel um die Bronzemedaille gelingt dem Team des abtretenden Nationaltrainers Amos Coppe bis zum 0:3 kurz vor Spielhälfte offensiv nur wenig. Danach drücken die Schweizerinnen auf den Anschluss, können aber nur ein einziges Tor bejubeln.
Nach ausgeglichener Startphase, in der sich die Schweizerinnen in der Defensive ähnlich bissig zeigten wie 24 Stunden zuvor gegen Schweden, erspielten die Vizeweltmeisterinnen aus Tschechien mehr und bessere Torchancen. Die Schweizerinnen lauerten auf schnelle Konter und standen bei der Auslösung zum Teil mit zwei Flügeln tief in der gegnerischen Zone. Dann fiel nach einem Ballverlust hinter dem eigenen Tor das 0:1 für die Osteuropäerinnen, Bertini liess sich unter Druck zu einem Fehlpass verleiten, kurze Zeit später hatten die Schweizerinnen bei einem Pfostenschuss Glück. Dann wurde die ansonsten hervorragend haltende Torhüterin Florin von einem Abschluss aus spitzem Winkel überrascht, so stand es nach einem Drittel 0:2 und die Tschechinnen nahmen eine verdiente Führung mit in die Pause.
Aufschwung erst mit sechs Feldspielerinnen
Torhüterin Florin hielt die Schweizerinnen auch zu Beginn des Mitteldrittels im Spiel. Offensiv konnte sich die Schweiz nur selten Möglichkeiten auf das erste Tor erspielen. Dank eines gehaltenen Penaltys - beim Versuch der Tschechin Gocova wurde Florin aber auch nur wenig gefordert - blieb es beim Zwischenstand von 0:2, ehe kurz vor Spielhälfte ein erneuter Ballverlust den nächsten Gegentreffer einletete. Diesmal war es ausgerechnet die Schweizer Kapitänin, die sich kurz vor der Mittellinie den Ball abluchsen liess.
Überraschend, aber durchaus wirksam war der Entscheid des Schweizer Staffs, bereits in der 34. Minute erstmals ohne Torhüterin und mit einer zusätzlichen Feldspielerin zu agieren. Die Schweiz erspielte sich nun gute Möglichkeiten und konnte sich auch zu fünft in der gegnerischen Zone festsetzen. Umso frustrierender waren die letzten Sekunden des Drittels: Im Angriff wurde Misteli vom Ball getrennt und ging zu Boden, den folgenden Konter nützten die Tschechinnen exakt mit der Pausensirene zum 0:4 aus.
Zu geringer Offensivertrag
Im Schlussdrittel war das Spiel vorerst ausgeglichen und die Schweizerinnen überstanden das zweite Boxplay der Partie schadlos. Es dauerte aber bis zur 51. Minute, bis die Schweiz endlich ein Tor bejubeln konnte: Salome Müller schloss eine Kontersituation ab und verwertete den Abpraller ihres eigenen Schusses. Nun bekamen die Schweizerinnen wieder etwas Auftrieb, der sechs Minuten vor Ende der regulären Spielzeit durch einen Wechselfehler und somit ein weiteres Unterzahlspiel gebremst wurde. Zwar ging auch dieses ohne Gegentor vorbei, doch dem Team von Amos Coppe lief die Zeit davon - die Tschechinnen trafen schliesslich in der 59. Minute zur definitiven Entscheidung, obwohl die Schweizer Torhüterin nach einem Ballverlust gerade noch rechtzeitig zurück ins Tor gesprintet war.
So endete die Partie mit einem verdienten Sieg der Tschechinnen, die ihre 5. Bronzemedaille bei den U19-Juniorinnen feierten. Die Schweiz bleibt auf dieser Stufe hingegen schon zum vierten Mal hintereinander ohne Medaille. Nach der kämpferischen Leistung im Halbfinal, die Schweden alles abforderte, blieb die Schweiz im Bronzespiel vor allem im Spiel mit Ball einiges schuldig.
U19-WM Frauen, Spiel um den 3. Platz
Schweiz - Tschechien 1:5 (0:2, 0:2, 1:1)
Lahti Sports & Fair Centre. 1647 Zuschauer. SR Kirjionen/Sirkka (FIN).
Tore: 14. Zerzanova 0:1. 19. Baldreichova (Breska) 0:2. 29. Fuchsova 0:3. 40. Breska (Matyskova) 0:4. 51. S. Müller 1:4. 59. Sikorova (Baldreichova) 1:5.
Strafen: 3x2 Minuten gegen die Schweiz.
Schweiz: Florin; Härtsch, Bertini; L. Müller, von Rotz; Schilliger, Rüdisühli; Moser; Kurz, von Arx, S,. Müller; Misteli, Gross, Plescih; Helbling, Morf, Reusser; Wyss, Gerber.
Tschechien: Svrckova; Machalkova, Matyskova; Fackova, Gocova; Kubalcíkova, Hlaviznova; Sigmundova; Fuchsova, Zerzanova, Bruchackova; Klubalova, Baldreichova, Breska; Liskovcova, Loviskova, Sikorova; Horcickova, Stekerova.
Bemerkungen: 26:18 Florin hält Penalty von Gocova. Salome Müller und Lucie Baldreichova als beste Spielerinnen ausgezeichnet.