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Nati Männer A | Autor: Güngerich Etienne

Fitzi: "War für alle eine komplett neue Situation"

Nicht mit einem, sondern mit zwei blauen Augen kam die Schweiz an der WM in Mälmo davon. Ein positiver Lichtblick im insgesamt enttäuschenden Ensemble von Johan Schönbeck war Yannic Fitzi. Der Thurgau-Stürmer war trotz wenigen Einsätzen ein belebendes Element im Schweizer Spiel.

Fitzi: Yannic Fitzi war in den letzten zwei WM-Spielen der beste Schweizer. (Bild: Dieter Meierhans)

Yannic Fitzi begann die WM in Malmö im Startspiel gegen Deutschland von der Bank raus. Auch einen Tag später, stand er mit dem Traineroberteil hinter der Bande. Erst gegen Norwegen, als das Schweizer Ende seinen Anfang nahm, gelang der Sprung in die Startaufstellung. Gegen Lettland gabs dann überhaupt keine Einsatzminuten. Umso motivierter war der Thurgau-Akteur in den beiden Kehraus-Spielen um Rang 5. Sofort brachte er mit seinem Spielwitz Energie sowie Emotionen in die Schweizer Mannschaft - und wurde gegen die Slowakei zu Recht als bester Spieler ausgezeichnet. Was genau der Plan mit ihm war bzw. welche Rolle für ihn an dieser WM vorgesehen war, konnte der Flügelflitzer selber nicht beantworten.

Auch gegen die Slowakei tat sich die Schweiz lange Zeit schwer. Erst nach dem vierten Treffer kurz vor Schluss schien sich die Blockade wieder gelöst zu haben.
Es war lange Zeit ein Geknorze, ja. Aber die Situation war halt nicht einfach. Vielleicht ein bisschen einfacher als gegen Norwegen, aber was am Donnerstag passierte, war natürlich immer noch im Hinterkopf. Wir versuchten aber, irgendwie die Fans hinter uns zu bringen und daraus Energie schöpfen zu können.

Gerade deiner Linie mit Noël Seiler und Noah Siegenthaler ist es gut gelungen, Energie ins Spiel zu bringen - auch mal mit einem Forechecking. War das euer Auftrag?
Da wir alles athletisch gute Spieler in unserer Formation waren, nahmen wir uns vor, aufs Tempo zu drücken und Energie ins Spiel zu bringen. Dabei auch etwas mehr Risiko nehmen und mal etwas probieren. Dann passiert vielleicht ein Fehler mehr, aber dafür zeigt man den Mitspielern, dass man wach ist.

Energie reinbringen und Risiko nehmen. Das entspricht genau deinem Spielstil. Als du einmal zur Pirouette angesetzt hattest, goutierten dies die Fans.
Ich denke, diese Unbeschwertheit und dieser Mut, auch mal etwas zu wagen, war vielleicht genau das, was uns in den ersten Spielen gefehlt hat. Vielleicht geht es nicht immer auf, dafür übernimmt man Initiative - das kann auch ansteckend wirken.

Das Viertelfinal-Out gegen Lettland war ein Schock für die ganze Unihockey-Schweiz. Du hast angesprochen, dass dies auch gegen die Slowakei noch im Hinterkopf war. Kannst du dieses Gefühl irgendwie beschreiben?
Es herrscht einfach eine sehr bedrückende Stimmung. Für alle ist es eine komplett neue Situation, das macht es schwieriger, weil jeder irgendwie selber damit klarkommen muss.

Was herrschte unmittelbar nach dem letzten Gruppenspiel für eine Befindlichkeit? War es wie eine Erleichterung, dass man die letzten zwei Spiele immerhin resultatmässig schadlos hinter sich brachte?
Kurz nach Spielschluss verspürte ich schon eine gewisse Erleichterung. Die Spiele gegen Norwegen und die Slowakei waren in mentaler Hinsicht zwei sehr schwierige Aufgaben. Wir haben sie gelöst und uns zumindest den fünften Schlussrang gesichert. Aber als ich ins Hotel zurückkam, war die Enttäuschung schon wieder da. Und es wird wahrscheinlich noch eine Weile dauern, bis sie komplett verarbeitet sein wird.

Persönlich war es deine erste WM. Die ersten beiden Partien hast du von der Ersatzbank aus verfolgt, was doch eher überraschend war. Gewöhnlich wird in der Gruppenphase die Einsatzzeit möglichst gleichmässig aufgeteilt, damit alle Spieler ins Turnier finden. Wurde dir vor der WM kommuniziert, dass du die Rolle als Joker und Energie-Bündel hast?
Der Trainer entscheidet, wer spielt. Das ist normal und ich glaube, die Entscheidungen fielen jeweils sehr kurzfristig. Jeder will doch so oft spielen wie möglich - bei mir hat es halt ein bisschen länger gedauert, bis es soweit war. Es war sicher nicht einfach, vom Klub her bin ich es gewohnt, in jeder wichtigen Situation auf dem Feld zu stehen. Ich bin aber zufrieden, wie ich mental damit umging und denke, dass ich Energie ins Team brachte, wenn ich reinkam. Von dem her kann ich sicher auch eine positive Erfahrung von dieser WM mitnehmen.

Ein paar weitere wirst du ja sicher noch vor dir haben.
Auf jeden Fall. Vorerst wird es aber wichtig sein, das Geschehene tiefgründig zu analysieren und einen Wiederaufbau vorzunehmen.

 

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